Home MusikCD-Rezensionen Die Nighthawks bieten auf ihrem neuen Album wieder abwechslungsreichen Nu Jazz

Die Nighthawks bieten auf ihrem neuen Album wieder abwechslungsreichen Nu Jazz

Autor: Tobi

Nighthawks "Paris Darak"

Nighthawks

„Paris Dakar“

(CD, Spinner Ace Records, 2025)

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Seit mehr als 25 Jahren schon beschert die nach einem Bild des Malers Edward Hopper benannte Band Nighthawks uns Nu-Jazz-Kompositionen. Anfangs noch als Duo aus Trompeter Reiner Winterschladen (auch Flügelhorn und Kornett) und Multiinstrumentalist Dal Martino (Bass, Keyboard, Gitarre) aktiv, musizieren sie inzwischen als Quintett, ergänzt durch Jörg Lehnardt (Gitarre), Jürgen Dahmen (Keyboard, Percussion) und Thomas Alkier (Schlagzeug).

Nighthawks (© Marie Starck)

(© Marie Starck)

Mit den 52 Minuten ihres achten Studioalbums „Paris Dakar“ untermauern die Nighthawks mal wieder ihren Abwechslungsreichtum, nach einigen Jahren ohne Longplayer, liegt der letzte im Studio aufgenommene „707 (The Boeing Album)“ doch schon neun Jahre zurück, die Live-Scheibe „Next To The Roxy“ wurde 2019 veröffentlicht, und die Compilation „Only (Vocal Tunes 2004 – 2016)“ erschien in 2020.

Das sanft groovende Instrumental „Finally Timeless“ eröffnet die Scheibe entspannt, mit ins Ohr fließender Gitarre neben Trompetenlinien, schleichendem Bass und im Midtempo geschlagenen Beats. Ähnlich ist später „Manu Dibango“ angelegt, vermutlich als Ehrerweisung für den 2020 verstorbenen kamerunischen Musiker nach ihm betitelt, und das feine Instrumental „Anorak“ lässt uns auch mit dem Kopf nicken.

Mit „Tarifa Calling“ als zweitem Stück wird es elektronischer und sphärischer, das Ganze driftet mehr Richtung Chillout, wobei die Trompete und auch Keyboardzwirbeleien im Vordergrund stehen, die dann auch mal freier aufspielen. Weit relaxter noch geht es bei „Blue Bar Morning“ zu, hier mit langsamen Reggae-Anleihen, und bei „Vapor Bega“ wird es noch ruhiger und ambientlastiger.

Einige Gäste haben die Nighthawks für „Paris Dakar“ ins Studio geholt, wie Dominic Miller, dessen akustische Gitarre das entspannte „Young“ bereichert, oder Reiners jüngeren Bruder Bernd Winterschladen, der bei zwei Stücken Saxophon beisteuert.

Am prägnantesten sind aber natürlich Gäste am Mikrofon, die den Facettenreichtum noch steigern. Hier hören wir die aus Flamenco-Projekten bekannte Elva La Guardia bei „Alamo“, einer mit Groove versehenen Interpretation von Yasmin Levys „Nací en Álamo“, und Blues-Größe Kellie Rucker, die das verhältnismäßig kraftvolle „Back To You“ mit ihrer Stimme sowie Maultrommel-Spiel veredelt.

Dass es nicht immer nur entspannt zugeht, das zeigt auch der experimenteller angelegte, auch mal Richtung Free Jazz driftende, progressivere Titeltrack „Paris Dakar“, zumeist aber existiert eine warme, relaxte Grundstimmung. Mit der vor fünf Jahren während der Pandemie bereits veröffentlichten, fließenden Coverversion von Marianne Faithfulls „Sleep“, das sie mit Angelo Badalamenti und Frank McGuinness geschrieben hatte und bei dem nun Dal Martino tiefen Gesang beisteuert, wird die abwechslungsreiche Nu-Jazz-Scheibe abgeschlossen.

Hier sind die Nighthawks live bei uns zu erleben:

29. April 2026 – Leverkusen, Scala Club
30. April 2026 – Karlsruhe, Tollhaus

www.nighthawks.eu
facebook.com/Nighthawks.Music
instagram.com/dal.martino.nighthawks

Bewertung: 7 von 10 Punkten

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