
(© Robby Klein)
Seit 15 Jahren schon sind die US-amerikanischen Schwestern Rebecca und Megan Lovell als Larkin Poe mit ihrem schmissigen, bluesigen und melodischen Southern-Roots-Rock erfolgreich, haben es schon mehrfach auf Platz 1 der heimischen Billboard-Blues-Charts geschafft und 2024 einen Grammy Award für „Blood Harmony“ als „Best Contemporary Blues Album“ mit nach Hause genommen. Und auch bei uns sind sie beileibe keine Unbekannten, was sich mal wieder zeigte, als das ca. 2000 Besucher fassende E-Werk in Köln am Abend des 26. Oktober 2025 beim ihrem Gastspiel zum im Januar veröffentlichten, siebten Album „Bloom“ zwar nicht ganz ausverkauft, aber sehr gut gefüllt war.
Schon mit der Auswahl ihres Support-Acts machten die Mädels aus Atlanta/Georgia alles richtig, hatten sie doch Son Little im Gepäck, einen in Los Angeles geborenen Singer/Songwriter und Produzenten, der mit seinen beiden Mitmusikern an Keyboard/Bass und Schlagzeug ab 20 Uhr mit abwechslungsreichen Rhythm-and-Blues-Songs absolut zu überzeugen wusste. Mit toller, viel Emotion transportierender Stimme und starkem Gitarrenspiel sorgte Son Little 35 Minuten lang für wohlig warme Stimmung im Saal, gekrönt von einer großartigen Version seines „The Middle“ aus dem 2017er-Album „New Magic“ mit Piano- und Gitarrensoli.
Kurz nach 21 Uhr dann kamen Larkin Poe auf die passend zum Albumtitel mit Blumenmuster im Hintergrund und auch sonst mit Pflanzen verzierte Bühne, die zudem mit einer gut passenden Lightshow aufwartete. Zusammen mit einem Keyboarder, einem Bassisten und einem Schlagzeuger legten Rebecca und Megan Lovell kraftvoll los und hatten die Menge mit Songs wie „Nowhere Fast“, „Mockingbird“ und „Summertime Sunset“ vom Start weg voll im Griff.
Sympathisch schickten sie zu „Easy Love Pt. 1“ Liebe ins Publikum, mit dem das eingängig packende „Bluephoria“ gefeiert wurde, und vor allem überzeugten sie musikalisch. Die kürzlich in ihrer Ehe mit dem Gitarristen/Produzenten Tyler Bryant auch Mutter gewordene Rebecca – die dann auch kurz allen Eltern und mit „If God Is A Woman“ besonders den Frauen Respekt zollte – ist eine ausdrucksstarke Sängerin mit toller Stimme und gutem Gitarrenspiel, was von ihrer als zweite Stimme ergänzenden Schwester Megan an der Lap-Steel-Gitarre noch getoppt wird, die sie nicht auf dem Oberschenkel liegend, sondern waagerecht an der Hüfte hängend sehr gekonnt spielt, was man selten sieht.
Nicht nur weil Larkin Poe von „Bloom“ gerade eine Deluxe-Edition mit fünf ergänzenden Akustikversionen veröffentlicht haben und die EP „An Acoustic Companion“ 2023 schon zu gefallen wusste, bauten die fünf MusikerInnen auch eine akustische Passage ein. Hier zelebrierten sie im Halbkreis um ein Mikrofon stehend vier Songs sehr stimmungsvoll und schön, ob „Southern Comfort“, das tolle „Mad As A Hatter“, das auch zum Mitsingen taugende „Devil Music“ oder „Little Bit“, bei dem Rebecca Banjo spielte, die sonst hier auch zur Mandoline griff.
Eine tolle Passage des ansonsten von energetischen Nummern geprägten und mit diesen mitreißenden Konzerts, das dann mit „Bad Spell“, „Pearls“, „Wanted Woman / AC/DC“, „Bolt Cutters & The Family Name“ sowie „Bloom Again“ auch wieder griffig abrockend und von der Menge bis zum Ende gefeiert abgeschlossen wurde.
Hier sind Larkin Poe im Rahmen ihrer Tour noch bei uns live zu sehen:
01.11.25 Berlin, Tempodrom
04.11.25 A-Wien, Gasometer
05.11.25 München, Tonhalle
08.11.25 CH-Genf, Alhambra
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Links:
Website von Larkin Poe
Website von Son Little
Website des E-Werk Köln

