
White Lies
„Night Light“
(CD, Play It Again Sam, 2025)
Seit der Veröffentlichung ihres hochgelobten Debüts „To Lose My Life…“, das ihnen 2009 mit Platz 1 in den britischen Charts direkt den Durchbruch bescherte, sind die White Lies stets Lieblinge in der Indie-Szene geblieben, mit einer guten Mischung aus elektronisch geprägtem Wave-Pop und Rock, die mit guten Melodien ausgestattet oft im Ohr hängen bleibt und nicht selten griffig zu packen weiß.
Drei Jahre nach „As I Try Not to Fall Apart“ untermauern sie dies mit ihrem siebten Studioalbum „Night Light“, für das Harry McVeigh (Gesang, Gitarre), Charles Cave (Bass) und Jack Lawrence-Brown (Drums) inspiriert von der Live-Fernsehshow „The Midnight Special“ aus den 1970er-Jahren mal etwas anders vorgingen. So feilten sie schon im Proberaum sehr detailliert an den Stücken, bevor es ins Studio ging, wo Keyboarder Seth Evans als Ergänzung zu ihnen stieß.

(© Jono White)
Eröffnet werden die 43 Minuten des Longplayers von der ersten Vorab-Single, dem pulsierend, treibend und knarzig abrockenden „Nothing On Me“, dem sie mit dem im Midtempo getragen daher kommenden, mit Bläserklängen gewürzten „All The Best“ ein weit ruhigeres Stück folgen lassen, auch wenn es im Refrain hier ebenfalls energischer und lauter wird.
Ja, es geht wieder gewohnt abwechslungsreich zu bei den Jungs aus London, wenn „Juice“ in der Strophe flott, aber klanglich gemäßigt voran geht, um dann im Refrain auszubrechen, wenn das Orientierungslosigkeit ausdrückende „Going Nowhere“ mit funky Groove und Saxophon ausgestattet ist oder wenn das gegen böse Geister ankämpfende „Everything Is Ok“ als Piano-Ballade mit blubbernden Elektroklängen ins Ohr fließt, wobei Harrys Gesang hier fast an Bruce Springsteen erinnert.
Ein weiterer ruhig basierter Song ist das schöne, starke Titelstück „Night Light“, das einen mit ganz besonderer Stimmung einzulullen weiß und nach einer kleinen Piano-Auszeit dann noch voller im Klang und mit weit mehr Kraft in sein Finale geht. Konträr hierzu knarzt das ungemütlicher und leicht avantgardistisch anmutende „I Just Wanna Win One Time“ vom Start weg ab, als am wenigsten leichtverdauliche Nummer der Scheibe, aber es geht ja auch um ausbleibende Glücksgefühle.
Natürlich fehlen auch die weiteren Vorboten zum Longplayer nicht, das im Midtempo als Kopfnicker daher kommende, aber vor allem gegen Ende auch progressiv gegen Angstgefühle anrockende „Keep Up“ und der gut voran marschierende, im instrumentalen Outro sehr spannend gestaltete Sechsminüter „In The Middle“, der die Scheibe abschließt und ebenfalls mit Saxophon-Klängen aufwartet. Alles in allem ist „Night Light“ ein weiteres gutes Album der White Lies, die wieder eine breite Palette an Songs aufbieten, in den Texten von oft interpretationsoffenen Bildern geprägt.
Hier sind die White Lies mit dem neuen Album und natürlich vielen Klassikern live bei uns zu erleben:
09.02.2026 München – Muffathalle
10.02.2026 A-Wien – Ottakringer Brauerei
17.02.2026 Berlin – Huxleys
20.02.2026 Hamburg – Große Freiheit 36
24.02.2026 Köln – Live Music Hall
whitelies.com
facebook.com/WhiteLies
instagram.com/whiteliesofficial
Bewertung: 7 von 10 Punkten

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