Am 22. August 2024 veröffentlicht Constantin Film den Kinohit “Chantal im Märchenland”, der mehr als 2,7 Millionen Zuschauer in die Lichtspielhäuser lockte, auf DVD und Blu-ray, nachdem der Streifen bereits am 1. August zum digitalen Kauf verfügbar gemacht wurde.
Verleih: Constantin Film
Facebook: facebook.com/constantinfilm
Filmlänge: 123 Minuten
Sprachen: Deutsch
Untertitel: Deutsch, Englisch
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Nachdem die drei “Fack ju Göhte” Filme in den Jahren 2013, 2015 und 2017 äußerst erfolgreich in unseren Kinos lief und jeweils mehr als sechs Millionen ZuschauerInnen zu verzeichnen hatte (die ersten beiden sogar deutlich mehr als sieben), verwundert es nicht, dass Macher Bora Dagtekin, der für Regie, Drehbuch und auch die Idee verantwortlich zeichnete, den Faden doch noch einmal aufgreift. Da er aber der Meinung war, dass die Geschichte um den vom Gangster zum Lehrer mutierenden Zeki Müller und die anstrengenden, aber doch liebgewonnenen SchülerInnen an der Münchner Goethe-Gesamtschule auserzählt war, dauerte es eine Weile, bevor nun ein Spin-Off in die Kinos kam und dort ordentlich abräumte.
Im Fokus ist nun Chantal Ackermann, die neben Zeki schillerndste Figur der Reihe. Sie wird erneut von Jella Haase verkörpert, während Elyas M’Barek als Herr Müller nur ganz kurz zu Beginn mal auftaucht. Chanti, die sich weiter für total hip hält, kann ihre miesen Klickzahlen als gewollte Influencerin irgendwann nicht mehr ignorieren und muss einsehen, dass sie sich beruflich erst einmal auf solide Füße stellen sollte. Eine Ausbildung würde helfen, doch während ihre beste Freundin Zeynep (Gizem Emre) sich bei Bewerbungen richtig bemüht, ist Chantal weniger engagiert. Und nicht nur dies, sie lässt sogar einen Brief von der Anwaltskanzlei, bei der sich Zeynep als Fachgehilfin beworben hatte, verschwinden, um die gemeinsame Herumhäng-Zeit nicht enden zu lassen.
Viel lieber möchte Chantal am Instagram-Wettbewerb für einen kurzen Promo-Clip teilnehmen, der der Gewinnerin oder dem Gewinner einen Werbevertrag mit einem Kaugummi-Hersteller verspricht. Die ersten Ideen hierfür sind unterirdisch und somit wenig erfolgsversprechend. Als die beiden dann auf einem Flohmarkt vor einem großen antiken Spiegel stehen, entpuppt sich dieser als Zauberspiegel und befördert die Freundinnen in die Märchenwelt, was natürlich völlig unglaublich ist und überschwängliche Gefühle auslöst. Die Fee Funkelchen (Maria Happel) macht den beiden dann allerdings klar, dass sich das Portal in ihre Welt in 24 Stunden noch einmal kurz öffnen würde, dann aber auch nicht mehr.
Chantal findet das toll und möchte die Zeit nutzen, um ganz besonderen Content für ihren Werbespot zu erstellen – und als klar wird, dass sie hier für eine Prinzessin gehalten wird, schmeichelt ihr das durchaus und eröffnet ganz neue Möglichkeiten. Die Mädels freunden sich mit Prinzessin Amalia (Maria Ehrich) an, deren nicht wirklich geliebter Partner Artolf (Frederick Lau) irgendwie zu schwach ist, um durch Herausziehen eines Schwerts aus einem Stein zum Tafelritter von König Wilderich (Cooper Dillon) zu werden. Dieser regiert herrisch und versessen auf einen Verjüngungstrunk, hat zudem seine Frau als Königin (Alexandra Maria Lara) in einen Bilderrahmen befördert. Gut, dass es da noch andere Figuren gibt, wie den netten, von Chanti dann auch direkt angehimmelten Aladin (Mido Kotaini) und die gar nicht so böse Hexe Sansara (Nora Tschirner) – oder den sensiblen Prinz Bosco (Max von der Groeben), von dem sich Chantal für ihren Clip doch bestens wachküssen lassen könnte, soll sie doch tatsächlich Dornröschen sein und bald in Schlaf fallen. Ein Abenteuer hat begonnen – und ja, Drachen gibt es auch.
Die Story von “Chantal im Märchenland” klingt natürlich ebenso konstruiert wie unglaubwürdig, und doch bereitet der Film viel Spaß. Jella Haase spielt das selbstverliebte, naive, aber auch liebenswürdige Dummchen wieder großartig, und vor allem in den ersten 30 Minuten serviert der Streifen diverse gute Gags, die einen ordentlich zum Lachen bringen. Dies gelingt vor allem in der zweiten Hälfte nicht mehr häufig und die Handlung des insgesamt zu lang geratenen Films zieht sich dann auch etwas, trotzdem lässt er sich auch dann immernoch gut anschauen und besitzt weit mehr Charme als vermutet.
Dies liegt nicht nur an detailverliebter, feiner Aufmachung und an der herausstechenden Jella Haase im Zusammenspiel mit den anderen, ebenfalls gut agierenden KollegInnen, sondern auch daran, dass Seitenhiebe auf die vom Frauenbild her fragwürdige Märchenwelt, die nicht immer vorteilhafte Art der Personen-Darstellung in früherer Kunst und den heutigen Social-Media-Wahn pointiert sitzen. Zudem werden einige richtige Werte mit eingebracht, so dass Freundschaft, Zusammenhalt, Offenheit gegenüber Fremden und Optimismus mit dazu beitragen, dass Chanti dann ebenso wenig in den Tiefschlaf verfällt wie wir Zuschauer.
Bonus-Material:
Als Extras findet man neben einer Hörfilmfassung ein Making-of (18 Min.), Deleted Scenes (5 Min.), außerdem einen Teaser und den Trailer.
Trailer:
Bewertung: 7 von 10 Punkten
Weitere Spezifikationen:
Verkaufsstart: 22. August 2024
Bildformat: 16:9 (2,39:1)
Ton DVD: Dolby Digital 5.1, Dolby Digital 2.0
Ton Blu-ray: Dolby Atmos, Dolby Digital 2.0
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