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“Du sollst nicht lügen” – das Glaubwürdigkeits-Drama jetzt auf DVD und Blu-ray

Autor: Tobi

Am 18. Februar 2021 veröffentlicht Eye See Movies mit der ersten Staffel von “Du sollst nicht lügen” die deutsche Adaption der erfolgreichen britischen Mini-Serie “Liar” auf DVD und Blu-ray.

"Du sollst nicht lügen" Blu-ray

Verleih: Eye See Movies
Facebook: facebook.com/eyeseemovies
Filmlänge: 180 Minuten
Sprache: Deutsch
FSK: freigegeben ab 16 Jahren

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Hintergrund und Handlung (Presseinformation):

Eine Nacht – 2 Sichtweisen: Während die Pädagogin Laura (Felicitas Woll) fest davon überzeugt ist, in der Date-Nacht vergewaltigt worden zu sein, pocht Arzt Hendrik (Barry Atsma) darauf, dass alles einvernehmlich gelaufen sei. Diese Dichotomie zwischen Lüge und Wahrheit erhitzt nicht erst seit der #MeToo- Debatte die Gemüter, sondern ist nach wie vor, medial und gesellschaftlich, ein auch häufig öffentlich geführter Streitdiskurs.

Bereits der Titel des äußerst erfolgreichen britisch- amerikanischen Originals „Liar“ lässt sich schwer 1 zu 1 ins Deutsche übersetzen, denn aus genderspezifischen Gründen wäre die Lüge schnell entlarvt, da man sich zwischen „der Lügner“ oder „die Lügnerin“ entscheiden müsste. Dem Titel „Du sollst nicht Lügen“ geschuldet, bleibt es allerdings spoilerfrei und die Zuschauer werden schnell mitgerissen, wem sie trauen und wem nicht.

Der Kampf ums moralische und justiziable Recht wird durch den charismatischen Niederländer Barry Atsma als „Hendrik“ und Felicitas Woll als „Laura“ geführt. Hervorragend in Szene gesetzt werden die beiden Ausnahme-Schauspieler von Regisseur Jochen Alexander Freydank, einer der wenigen deutschen Regisseure, der jemals den Oscar gewonnen haben (im Jahre 2009 für „Spielzeugland“). Dem aus „Bad Banks“ bekannten und mit dem Deutschen Fernsehpreis prämierten, Atsma und der „Berlin Berlin“- Darstellerin Woll gelingt es schnell das Publikum in einen Zwiespalt zu bringen. Mit immer mehr aufkommenden Details aus der Nacht reißt es die Zuschauer hin und her – ist der mit dem sonst so tadellosen Ruf bekannte Hendrik am Ende wirklich der Täter oder doch das Opfer?

Die Messlatte für die deutsche Adaption um Produzent Mathias Lösel liegt hoch, da das Original „Liar“ mit durchschnittlich 8,3 Mio. Zuschauern bereits in Großbritannien so einschlug, dass prompt eine zweite Staffel abgedreht wurde. Die weibliche Hauptrolle übernimmt hier die Golden Globe-Gewinnerin Joanne Froggat (Anna in Downtown Abbey), während der Waliser Ioan Gruffudd, bekannt aus „San Andreas“ und „Kill the Boss“, mit Andrew den männlichen Part verkörpert.

„Du sollst nicht lügen“ ist eine Serie, die zeigt, dass Wahrheit und Lüge häufig nah beieinander liegen und je nach der Sichtweise stark variieren können. Unter der Prämisse, dass hier Aussage gegen Aussage steht, reißt es den Zuschauer in vier Folgen à 45 Minuten entweder auf die eine oder eben die andere Seite. Neben den Hauptdarstellern sind Frederike Becht, Sophie Pfennigstorf und Sönke Möhring als Nebencharaktere zu sehen.

"Du sollst nicht lügen" Szenenbild (© SAT.1 / Claudius Pflug)

(© SAT.1 / Claudius Pflug)

Kritik:

“Du sollst nicht lügen” weiß als Mini-Serie zu gefallen. Hierbei darf man sich von der Pressetext-Eröffnung “Eine Nacht – 2 Sichtweisen” allerdings nicht fehlleiten lassen – es wird nicht wie zuletzt beim Fernseh-Experiment “Feinde” nach Ferdinand von Schirach die gleiche Handlung aus zwei Perspektiven gezeigt. Die vier Episoden setzen die Handlung wie gewohnt fort, allerdings mit Rückblicken auf die Geschehnisse der Nacht, die Laura und Hendrik so unterschiedlich in Erinnerung haben.

Oder auch nicht. Das ist nämlich zunächst das Hauptproblem von Laura – denn sie erinnert sich nicht, ist sich trotzdem aber sicher, dass Hendrik sie mit K.O.-Tropfen außer Gefecht gesetzt und vergewaltigt habe. Obwohl ihr die Beweise fehlen, wie die Polizei bestätigt, geht sie über die sozialen Medien an die Öffentlichkeit und bereitet damit Hendrik als angesehenem Chirurgen natürlich einige Probleme, aber sich selbst auch.

Der Inszenierung von Regisseur Jochen Alexander Freydank gelingt es zwei Episoden lang bestens, die ZuschauerInnen nicht zu sehr zu steuern und ihnen selbst zu überlassen, wem sie glauben – dem charmanten Arzt oder der traumatisierten Lehrerin. Dann wird das Bild klarer, die Spannung lässt hiermit aber nicht nach, denn die Auswirkungen werden erst nach und nach deutlich und eine satte Prise Psycho-Thrill wird zudem eingestreut.

“Du sollst nicht lügen” überzeugt mit einer in Jahren von #MeToo sehr aktuellen Handlung um Glaubwürdigkeit und rechtsstaatlichen (Un-)Möglichkeiten in der Aufklärung, um die Auswirkung von Anschuldigungen in sozialen Medien und Gerechtigkeit. Neben einer geschickt gestrickten Handlung helfen gute Bilder hierbei ebenso wie überzeugende DarstellerInnen – allen voran Barry Atsma, der noch etwas mehr zu glänzen weiß als die auch gut spielende Felicitas Woll.

Wie die Benennung als “Staffel 1” schon andeutet, könnte es auch eine zweite geben. Von der britisch-amerikanischen Vorlage “Liar” zumindest wurde eine zweite und finale Staffel gedreht und 2020 ausgestrahlt, mit den gleichen Protagonisten und der Klärung einer am Ende von Staffel eins entstehenden Cliffhanger-Frage im Mittelpunkt. Da die Einschaltquoten bei der Ausstrahlung am 9. und 10. Februar 2021 auf SAT.1 allerdings eher nicht für Jubelstürme gesorgt haben dürften, bleibt abzuwarten, ob wir mehr über Laura und Hendrik erfahren werden.

Bonus-Material:

Als Extras findet man einen knapp fünfminütigen Drehbericht aus SAT.1 und den Trailer.

Trailer:

Bewertung: 8 von 10 Punkten

 


Weitere Spezifikationen:

Verkaufsstart: 18. Februar 2021
Bildformat: 16:9 (1920×1080)
Ton Blu-ray: DTS-HD MA 2.0
Ton DVD: Dolby Digital 2.0

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