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“Rebel – In den Fängen des Terrors” – das packende Kriegsdrama überzeugt

Autor: Tobi

Am 8. Februar 2024 veröffentlicht die Busch Media Group das packende Kriegsdrama “Rebel – In den Fängen des Terrors” auf Blu-ray und DVD sowie als Video on Demand.

"Rebel - In den Fängen des Terrors" Blu-ray (© Busch Media Group)

Verleih: Busch Media Group
Website: buschmediagroup.de/portfolio/rebel-in-den-faengen-des-terrors
Facebook: facebook.com/BuschMediaGroup
Filmlänge: 135 Minuten
Sprache: Deutsch, Arabisch, OV (Französisch, Englisch, Arabisch)
Untertitel: Deutsch
FSK: freigegeben ab 16 Jahren

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Nachdem die flämischen Regisseure Adil El Arbi und Bilall Fallah sich mit Action-Filmen wie “Bad Boys For Life” einen Namen gemacht hatten, wo sie auch gerade am vierten Teil “Bad Boys Ride Or Die” arbeiten, haben sie sich in “Rebel – In den Fängen des Terrors” dem bedrückenden, furchtbaren Schrecken des IS-Terror-Regimes angenommen. Der Antrieb hierfür war auch persönlicher Natur, wollten sie sich als Muslime mit marokkanischen Wurzeln doch deutlich vom einem Terror abzugrenzen, der ihnen nicht nur aus den Nachrichten bekannt ist, sind doch seit 2013 auch viele vor allem jüngere Bekannte aus ihrem Umfeld falschen Predigern folgend nach Syrien gegangen.

Die belgisch-französisch-luxemburgische Koproduktion nimmt uns mit ins Leben von Kamal (Aboubakr Bensaih), der mit Mutter Leila (Lubna Azabal) sowie seinem kleinen Bruder Nassim (Amir El Arbi) in Belgien lebt und mit seinen mit arabischen Elementen durchsetzten Rap-Songs auf Youtube einige Bekanntheit erreicht hat. Zu Beginn des Films aber sehen wir Leila weinen, denn Nassim und sie müssen unerwartet im Fernsehen mitanschauen, wie darüber berichtet wird, dass Kamal in einem veröffentlichten Video des IS zu sehen ist, wo er mit Pistole in der Hand an einer brutalen Hinrichtung teilgenommen hat. Der Film zeigt uns, wie es hierzu kam.

Ein Jahr zuvor ist Kamal zwar schon Rapper, das Geld reicht aber nicht aus, um hiervon seinen im Genre typischen, gerne etwas protzigen Lebensstil mit schnellem Motorrad und ausgelassenen Clubbesuchen zu finanzieren. Durch Beteiligung an Drogendeals kommt die nötige Kohle rein, aber irgendwann fliegt er auf und die Polizei verfolgt ihn – und das ausgerechnet dann, als er gerade mit Nassim auf dem Motorrad durch die Nacht fährt, um den auch nach mehr Coolness strebenden Junior von einem unerbetenen Überraschungsbesuch in der Disco nach Hause zu bringen. Es kommt zu einem Unfall und dem Fund von Drogenpaketen – und Leila sieht keine andere Möglichkeit, als ihren geliebten großen Sohn zu verstoßen.

Mit den Worten “Eines Tages wirst du stolz auf mich sein, mich mit anderen Augen sehen” nimmt Kamal Abschied und entflieht nach Syrien, um der notleidenden Bevölkerung zu helfen, die unter Präsident Assad im Krieg lebt und leidet, wie Kamal ja schon immer im Fernsehen mit ansehen musste, was ihn sehr bedrückt hat. Das neue Leben in Aleppo ist geprägt von schlimmen Momenten, von fallenden Bomben und Beschuss, aber Kamal tut sein Bestes, um zu helfen, wenn er zum Beispiel ein eben noch verschüttetes, blutendes Kind ins Krankenhaus trägt, bis dieses kurz darauf evakuiert werden muss, da es selbst angegriffen wird.

So hart die Zeit vor Ort auch ist, seine Funktion als humanitärer Helfer füllt Kamal aus und macht ihn auch hin und wieder glücklich, wenn er Gutes bewegen kann. Dann aber kommen eines Nachts Truppen des IS mit Pick-Ups und rekrutieren neue Kämpfer nicht wirklich, sie nehmen sie einfach mit – und wer sich weigert, wird kaltblütig erschossen. So gerät Kamal in die Fänge des Terror-Regimes, wo er zunächst als Kameramann Propagandavideos der Fanatiker drehen muss, hierbei aber soll es, wie wir aus der Anfangssequenz wissen, nicht bleiben. Ergeben will er sich dem Terror aber nicht, und so schmiedet er mit der Ärztin Noor (Tara Abboud) Fluchtpläne, während der IS zu Hause in Belgien bereits seinen kleinen Bruder Nassim ins Visier genommen hat, um ihn als Druckmittel zu nutzen.

"Rebel - In den Fängen des Terrors" Szenenbild (© Busch Media Group)

Zusammen mit der Ärztin Noor (Tara Abboud) schmiedet Kamal Fluchtpläne.
(© Busch Media Group)

Mit “Rebel – In den Fängen des Terrors” bieten Adil El Arbi und Bilall Fallah, die zusammen mit Kevin Meul und Jan van Dyck auch das Drehbuch schrieben, ein bewegendes, gut gemachtes Kriegsdrama über einen Rapper und Kleinkriminellen, der in Syrien in die Fänge des IS gerät und so an den Gräueltaten teilnehmen muss, die er abgrundtief verabscheut. Der Streifen ist von Kameramann Robrecht Heyvaert nicht nur stark gefilmt worden, wobei die in Syrien spielenden Aufnahmen in Jordanien gedreht wurden. Adil El Arbi und Bilall Fallah haben auch geschickt musikalische Sequenzen integriert, wo Kamal in guten Rap-Songs, die in der deutschen Synchronisation untertitelt zu sehen sind, seine Lage thematisiert, mit Choreografien und ideenreichen Hintergrund-Kulissen ausgestattet. Das hätte auch in die Hose gehen können, aber so ist es nicht – diese Einlagen nehmen dem Streifen nichts von seiner Ernsthaftigkeit und sind eine Bereicherung, von Frédéric Thoraval bestens in seinen hervorragenden Schnitt eingebaut.

Schauspielerisch überzeugt das Ensemble um Aboubakr Bensaihi, der den sympathischen Kamal, der eigentlich nichts Böses will und doch im Grauen landet, glaubwürdig verkörpert, denn auch Lubna Azabal, der beim Dreh zehnjährige Amir El Arbi – der kleine Bruder von Regisseur Adil El Arbi – und all die anderen spielen stark. “Rebel – In den Fängen des Terrors” lief im offiziellen Programm der Filmfestspiele von Cannes 2022 und wurde seitdem mehrfach nominiert und auch einige Male ausgezeichnet, u.a. für das “Best Narrative Feature” auf dem Philadelphia Film Festival, für seinen Soundtrack bei den belgischen “Magritte Awards” und als “Bester Film” auf den Barcelona-Sant Jordi International Film Festival.

“Rebel – In den Fängen des Terrors” wird nie langweilig, im Gegenteil, der gut aufgebaute Film weiß einen durchweg zu packen, wobei er fast noch expliziter hätte sein können, aber vom eigentlich gedrehten Material wurden einige Szenen, die zu brutal und hart waren, dann doch nicht verwendet, um den Streifen mit seiner wichtigen Aussage einer breiteren Masse zugänglich zu machen. Und wenn am Ende eingeblendet wird, dass im Syrienkrieg 495.000 Menschen inklusive 25.000 Kindern gestorben sind, dann weiß man, dass dies leider nur ein Zwischenstand war, ist das Grauen doch leider nicht beendet.

Bonus-Material:

Als Extras findet man ein 13-minütiges Interview mit Regisseur Adil El Arbi und Hauptdarsteller Aboubakr Bensaihi, vier Minuten Bilder von der deutschen Premiere in Stuttgart sowie den originalen und deutschen Trailer.

Trailer:

Bewertung: 9 von 10 Punkten

 


Weitere Spezifikationen:

Verkaufsstart: 8. Februar 2024
Bildformat: 16:9 (1,78:1 / 1080p)
Ton DVD: Dolby Digital 5.1
Ton Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1

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