Home Film “Last Christmas” – eine kitschige Romanzen-Komödie mit zwei tollen Darstellerinnen und Musik von George Michael

“Last Christmas” – eine kitschige Romanzen-Komödie mit zwei tollen Darstellerinnen und Musik von George Michael

Autor: Tobi

"Last Christmas" Filmplakat (© Universal Pictures)

Last Christmas

Darsteller: Emilia Clarke, Henry Golding, Michelle Yeoh, Emma Thompson
Regie: Paul Feig
Dauer: 104 Minuten
FSK: freigegeben ohne Altersbeschränkung
Website: upig.de/micro/last-christmas
Facebook: facebook.com/LastChristmas.DE


Mit “Last Christmas” kommt ein Film in unsere Kinos, dessen Titel alleine schon die Massen spaltet, denn die einen können den Weihnachts-Dauerbrenner-Ohrwurm von Wham!, an dem man im Dezember einfach nicht vorbei kommt, schon längst nicht mehr hören, die anderen lieben das Stück aus dem Jahr 1984. Ähnlich könnte auch der Film spalten, und das nicht nur, weil er vom Hit inspiriert ist und dieser darin natürlich dann auch einige Male angestimmt wird.

Während Vorweihnachtszeit bei vielen von Besinnlichkeit geprägt ist, schlittert Kate (Emilia Clarke) eher chaotisch in selbige. Weil ihre Mutter Adelia (Emma Thompson) sie mit dem der jugoslawisch-stämmigen Familie zugehörigen Fürsorge, Nähe und Bemutterung zu sehr einengt, verbringt Katarina, wie sie eigentlich heißt, die Nächte schon seit längerem entweder bei One-Night-Stands oder auf dem Sofa ihrer Freunde. Da sie in einer Mischung aus Tollpatschigkeit und Leichtsinn aber auch hier immer wieder für großen Umut sorgt, gehen ihr so langsam die Vertrauten aus, bei denen sie noch unterkommen könnte.

Die einzige Konstante in Kates Leben neben dem Chaos scheint ihr Job im Weihnachtsladen von “Santa” (Michelle Yeoh) zu sein, wo sie als Elf verkleidet aber noch weit gewissenhafter und geschäftstüchtiger agieren könnte und Glück hat, dass ihre Chefin sie offensichtlich sehr mag und deshalb noch beschäftigt. Da es mit der erträumten Musical-Karriere aber noch nicht geklappt hat und Kate auch beim Vorsingen nicht aus ihrer chaotischen Haut schlüpfen kann, ist sie froh über den Job.

Eines Tages trifft Kate auf Tom (Henry Golding), und auch wenn sie diesen mit seinen gerne mal tänzelnden Bewegungen und ungewöhnlichen Ratschlägen merkwürdig findet, fühlt sie sich zu ihm hingezogen und willigt nach anfänglicher Ablehnung doch noch ein, Zeit zusammen zu verbringen. Auch wenn es ungewöhnlich ist, dass Tom nicht wie sonst jeder Mann mit der attraktiven Blondine ins Bett will, fühlt sich Kate mit der Zeit immer mehr zu ihm hingezogen und irgendwie auch von ihm geerdet. So zieht sie wieder ins elterliche Haus zurück und hilft sogar abends in einer Obdachlosenunterkunft aus, da sie Tom dort vermutet. Dieser aber scheint verschwunden.

"Last Christmas" Szenenbild (© Universal Pictures)

(© Universal Pictures)

Nachdem Regisseur Paul Feig mit dem tollen “Nur ein kleiner Gefallen” (lies unsere Kritik hier) überraschend einen packenden Thriller vorlegte, kehrt er mit “Last Christmas” zurück in sein Stammfach der Komödien, wobei hier der Romanzen-Anteil auch mächtig hoch ist.

Oscar®-Gewinnerin Emma Thompson hat zusammen mit Bryony Kimmings ein Drehbuch geschrieben, das eine Mischung aus Kitsch und einer recht vorhersehbaren Geschichte bereit hält. Das klingt erst einmal ja nicht gut und sorgt auch für einiges Stirnrunzeln, die Story hält aber zum Glück auch einige nette Gags bereit, und schauspielerisch reißen Emilia Clarke mit ihrem flippigen Charme und Emma Thompson als slawische Mutter hier einiges heraus. Die beiden sorgen für Highlights, während Henry Golding genauso künstlich wirkt wie einige Passagen und Kulissen des Streifens und Michelle Yeoh als asiatische Weihnachtsladenbesitzerin in Soho inmitten ihres bunten Kitsch-Sortiments wenig Raum zum Glänzen hat, dann auch noch für Flirterei mit einem mysteriösen “Sauerkraut-Mann” herhalten muss.

Neben “Last Christmas” werden weitere Stücke von Wham! und George Michael im Film genutzt, das aber auf geschickte Art und Weise, manchmal auch Musical-artig, aber nicht zu penetrant und nicht unpassend. Dass hier dann auch bisher unveröffentlichtes Material aus dem Nachlass des 2016 verstorbenen Grammy-Preisträgers zu hören ist, dürfte vor allem die Soundtrack-Käufe ankurbeln, im Film selbst kann man sich hierauf kaum konzentrieren. Ein bunter Teller aus Romantik, Kitsch, Warmherzigkeit, Humor, Chaos und Musik.

Trailer:

Bewertung: 5 von 10 Punkten

 

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