
(Foto: © Tobias Matkowitz)
Nachdem die preisgekrönte „F1 Exhibition“ als Präsentation der Formula 1® – bei uns Formel 1 – seit März 2023 in Madrid, Wien, Toronto, London, Buenos Aires und Amsterdam schon mehr als eine Million BesucherInnen zu verzeichnen hatte und hierbei sehr gute Kritiken von diesen sowie der Presse einfahren konnte, öffnet „Formula 1® – Die Ausstellung“ am Mittwoch, dem 22. Oktober, erstmals auch in Deutschland ihre Tore. Die Formation Lap ist also fast abgeschlossen, und am Ende dieser konnten wir am Tag zuvor im Oberhausener OBEX schon einmal einen Blick in die Ausstellung werfen. Hier unsere Eindrücke inkl. vieler Fotos und weiter unten alle Infos zu den Öffnungszeiten und Tickets.
Wir nehmen es vorweg, der Besuch der Ausstellung lohnt sich für Fans der Formel 1 in jedem Fall, und auch wenn die OBEX (Oberhausen Expo) – eine alte Industriehalle – als Eventlocation äußerlich vielleicht nicht viel Schick aufweist, so liegt sie mitten im Ruhrgebiet doch zentral für großes Publikum, ist gut erreichbar – und das Wichtige passiert ja sowieso in der Halle.

(Foto: © Tobias Matkowitz)
Noch bevor man die eigentliche Ausstellung betritt, findet man unter dem Titel „The Fastest Lap“ eine Reihe von Rennsimulatoren. In einem offiziellen Playseat® F1-Rennsitz kann man hier in typischer Sitzposition eines F1-Fahrers Runden auf der Rennstrecke im österreichischen Spielberg drehen, was ca. 8 bis 10 Minuten dauert – wobei man lenkt und Gaspedal sowie Bremse bedient. Die Hilfe zur optimalen Linie auf der Rennstrecke sowie zum Einsatz beider Pedale kann man nicht deaktivieren, der Sitz selbst oder das Lenkrad ruckeln einen auch nicht durch wie in höherwertigen Simulatoren – Spaß macht das Fahren aber in jedem Fall. Ob einem dies stolze 15 Euro Extrakosten wert ist, das muss jeder allerdings für sich entscheiden, ist das Fahren im Simulator doch nicht im Eintrittspreis der Ausstellung enthalten.
Bevor man selbige betritt, kann man sich einen Audioguide ausleihen, der einem die Möglichkeit verschafft, an vielen Punkten der Ausstellung deutschen oder englischen Ton zu hören, entweder passend zu gezeigten Videos, die aber auch untertitelt sind, oder zum jeweiligen Thema. Den Audioguide sollte man mitnehmen, es lohnt sich.

(Foto: © Tobias Matkowitz)
Im ersten der sieben Themenräume, „Once Upon A Time In Formula 1®“, gibt es Informationen zur Historie der schnellsten Rennserie im Motorsport, mit Schautafeln und Videos – und als Highlight findet man gleich drei Rennwagen aus verschiedenen Epochen der Formel 1 mit Jackie Stewarts Matra aus dem Jahr 1969, Sebastian Vettels ersten Toro Rosso, dem STR2 aus dem Jahr 2007, und Max Verstappens Red Bull aus 2021.

(Foto: © Tobias Matkowitz)
Mit großen Bildern der Fahrer dahinter und einigen Informationen auf kleineren Tafeln davor werden die Boliden präsentiert und es ist imposant, sie aus der Nähe zu betrachten, wobei hier wie eigentlich für alle Exponate gilt, dass Anfassen oder gar Reinsetzen nicht erlaubt ist, was verständlich ist … schließlich soll alles ja auch weiterhin so gut aussehen wie jetzt zur Eröffnung der Ausstellung.

(Foto: © Tobias Matkowitz)
Im „Design Lab“ gibt es viele Informationen zur Technik und zum Design der Wagen, zu Crash-Tests, zu Windkanal-Experimenten mit teilweise kleineren Modellen, zu Motoren, Materialien, Auswirkung von Formen oder auch den verschiedenen Reifen, die aus nächster Nähe zu betrachten sind. Nicht nur hier findet man auch interaktive Monitore, mit denen man gut und sehr professionell gemacht Details der Wagen abrufen kann, auch hier in Deutsch sowie Englisch.
In der Mitte des Raums thront der Ferrari F1-2000, mit dem Michael Schumacher im Jahr 2000 Geschichte schrieb, als er der Scuderia mit seinem Sieg beim Grand Prix von Japan in Suzuka den ersten seiner fünf Formel-1-Weltmeistertitel als Fahrer mit Ferrari schenkte und damit eine 21 Jahre andauernde Durststrecke des legendären italienischen Sportwagen-Herstellers und Motorsport-Rennstalls beendete.

(Foto: © Tobias Matkowitz)
Vorbei an einer recht coolen Büsten-Reihe, für die ein Künstler diverse Formel-1-Weltmeister modellierte – und vor allem Alain Prost wäre in jedem Museum auch als römischer Kaiser durchgegangen – geht es in den Raum „Drivers & Duels“, in dem des um weit mehr als legendäre Rivalitäten geht, die aber auch repräsentiert werden, mit drei in Erinnerung gebliebenen Momenten besonders herausgehoben.
Thematisiert werden aber auch die Fahrer-Ausrüstung mit fast 100 ausgestellten Helmen und einigen Rennanzügen, die perfekte Rennrunde, die für einen Platz im Cockpit hilfreiche Kombination aus Talent, Familie und Sponsoren, Familienbande generell und junge Jahre, wo man Jugendbilder von Fahrern Piloten zuordnen kann, was witzig ist und bei weitem nicht immer so leicht wie bei Sebastian Vettel. In der Mitte des Raums werden die Veränderungen von Outfits und Sitzpositionen im Lauf der Zeit wunderbar präsentiert, wie im folgenden Foto gut zu sehen.

(Foto: © Tobias Matkowitz)
Im Raum „Revolution By Design“ gibt es weitere interessante Informationen zu Flügeln, Motoren oder persönlich an die Fahrer angepassten Benzintanks, mit vielen Hintergrunddaten gefüttert. Eine farbenfrohe, große Grafik über erreichte Punkte der Teams im Laufe der Jahre und zwei Mercedes-Rennwagen in der Mitte runden diesen Raum ab, wobei besonders das alte Modell wunderbar anzuschauen ist mit seinem Holzlenkrad, Schaltknüppel, seinen runden Seitenspiegeln und im Vergleich zu heute dünnen, aber dafür hohen Reifen.

(Foto: © Tobias Matkowitz)
Beim Verlassen dieses Raumes findet man noch etwas Interessantes als Blick in eine mögliche Zukunft der Formel 1, wenn von McLaren Applied entwickelte Konzepte gezeigt werden, wie die Rennserie im Jahr 2050 aussehen könnte, mit 500 km/h schnellen Elektroautos, ganz besonderer Aerodynamik, speziellen Rennanzügen zum Erhalt des Bewusstseins und transparenter Karosserie – und ja, auch die futuristische Rennstrecke am Meer würde uns gefallen.

(Foto: © Tobias Matkowitz)
Im Raum „Survival“ bleibt einem dann kurz die Luft weg, wenn man das komplett ausgebrannte Überbleibsel von Romain Grosjeans Haas-Rennwagen sieht, mit dem er im Jahr 2000 beim Großen Preis von Bahrain in der ersten Runde mit 192 km/h in die Leitplanke raste, die zerteilt und durchbrochen wurde, woraufhin der Wagen in einem Feuerball aufging. Dass der französisch-schweizerische Fahrer, der nach etwa 27 Sekunden aus dem brennenden Wrack stieg, das Ganze nur mit Verbrennungen zweiten Grades, ansonsten aber in hierfür sensationell gutem Zustand überlebte, sprach für die über lange Jahre zunehmend gewonnene Sicherheit der Boliden und Ausrüstung. Mit Bildern vom Unfall und Stimmen der Beteiligten als Videos im Hintergrund ein äußerst bewegendes Ausstellungsstück.

(Foto: © Tobias Matkowitz)
Auch deutschen Erfolgen und Fahrern wird mit „German Drive“ ein kleiner Raum gewidmet, wo natürlich an Vettel, Schumacher und Co. sowie ihren Sternstunden erinnert wird, wo aber auch Nico Hülkenberg ein Thema ist, dessen dritter Platz in Silverstone im Juli 2025 – sein erstes Podium nach 15 Jahren und 239 Grands Prix – hier in Form seines Pokals präsent ist, der hierfür tatsächlich aus Lego-Steinen bestand. Nico Rosberg als dritter deutscher Weltmeister, Frentzen und frühere Fahrer, keiner wird hier vergessen, und auch deutschen Rennfahrerinnen wird eine Tafel gewidmet. Abgerundet wird der Raum von einem Wagen, den Christian Danner einst fuhr.

(Foto: © Tobias Matkowitz)
Die letzte Episode gibt es dann in Form von „Pit Wall“, einem Raum, in dem eine sechsminütige Videoinstallation zu erleben ist, die einen vom Start bis zu den Feierlichkeiten noch einmal ins Renngeschehen saugt, mit diversen Leinwänden und Monitoren an drei Seiten sowie tollem Sound sehr gut gemacht.
Wer sich noch mit einem Pokal und (falls schon erwachsen) einer Champagnerflasche in der Hand fotografieren lassen möchte, hat vor dem Raum (zum Beispiel beim Warten auf den Videobeginn) die Gelegenheit dazu – und das entsprechende Foto kann man dann ebenso wie ein zu Beginn geschossenes käuflich erwerben, ebenso wie einiges an Formel-1-Merchandising im Shop beim Verlassen der Ausstellung. Gratis hingegen gibt es in der Zielkurve der Ausstellung noch die Möglichkeit, sich für ein Foto oder einfach nur für den Längenvergleich in die Reihe der in Originalgröße an Wänden abgebildeten aktuellen Fahrer zu gesellen.

(Foto: © Tobias Matkowitz)
Fazit:
„Formula 1® – Die Ausstellung“ bietet Fans der Formel 1 auf mehr als 3.000 Quadratmetern Fläche in ihren sieben stylig, reizvoll und wertig gestalteten Themenräumen gut aufgemachte Informationen und jede Menge interessanter Exponate zur Geschichte und Technik der Formel 1. Wer die Formel 1 liebt, der sollte sich die Ausstellung nicht entgehen lassen, und wer einfach nur an Rennsport interessiert ist, findet hier auch jede Menge Fakten, Details und Hintergrundwissen, bestens aufbereitet. Und wenn auf der Website empfohlen wird, mindestens 90 Minuten einzuplanen, um die Ausstellung in vollem Umfang erleben zu können, dann ist dies komplett richtig, wobei man sogar noch mehr Zeit hier verbringen kann.
Weitere Informationen und Tickets
Weitere Infos zu „Formula 1® – Die Ausstellung“ gibt es auf f1exhibition.com/de/oberhausen.
Öffnungszeiten (variieren in den Ferien):
Montag – Donnerstag: 10:00 – 18:00 Uhr
Freitag: 10:00 – 19:30 Uhr
Samstag, Sonntag & Feiertage: 9:00 – 19:30 Uhr
(Letzter Einlass: 90 Minuten vor Schließung)
Social Media Kanäle:
facebook.com/F1Exhibition
instagram.com/f1exhibition
Tickets:
„Formula 1® – Die Ausstellung“ gastiert bis (mindestens) zum 1. Februar 2026 im OBEX Oberhausen. Tickets gibt es hier.
Der Eintrittspreis beginnt bei 26,90 Euro für Erwachsene (ab 17 Jahren) und 14,90 Euro für Kinder/Jugendliche (5-16 Jahre), je nach Tag (in der Woche ist es am günstigsten). Für den „The Fastest Lap – Simulator“ zahlt man 15 Euro extra. Eine Buchungsgebühr von 2 Euro kommt online hinzu.
Es gibt Familientickets (4 -6 Personen, max. 2 Erwachsene), Gruppentarife (ab 5 Personen) sowie Sonderpreise für SeniorInnen, SchülerInnen und Studierende – und auch besondere „Pole Position Packs“ mit vorrangigem Einlass, Rabatten, Fotos und Merchandise. Die Tickets sind an einen zeitlich begrenzten Einlass gebunden.