Home MusikKonzertberichte Santana – Kritik des Konzerts in Bonn am 6. Juli 2004

Santana – Kritik des Konzerts in Bonn am 6. Juli 2004

Autor: Tobi

Im Konzertbericht zu Alicia Keys sprachen wir bereits einen vermutlich abgeschlossenen Vertrag zwischen dem Wettergott und den Bonner Veranstaltern an, und dieser Dienstag untermauerte dies. Zum Konzert von Santana wurde uns der einzige wirklich warme und sonnige Tag der Woche beschert, und wozu könnte er besser passen!?! Mehr als 30 Jahre schon ist Carlos Santana musikalisch aktiv und hat sich in dieser Zeit zum Kultstar entwickelt. So war der Museumsplatz nicht nur ausverkauft, nein, rund um das Gelände hatten sich noch einmal mehrere Hunderte von Fans eingefunden, die dann zwar nichts sehen, aber ihrem Helden immerhin lauschen konnten. Und dies lohnte sich.

Um 19.25 Uhr bereits betrat Santana mit seinen neun Mitstreitern die Bühne, was auf ein im Vergleich zu den meisten aktuellen Künstlern endlich mal wieder längeres Konzert hoffen ließ. So kam es auch. In weißer Hose und mit weißer Kopfbedeckung durchaus auffallend gekleidet bewies Carlos Santana mehr als zwei Stunden lang, dass er nach wie vor einer der besten Gitarristen auf dem Planeten ist, dazu ein begnadeter Songwriter. Nicht umsonst hat er in den letzten Jahren ein grandioses Comeback feiern können und gehört heute wieder zu den ganz Großen der Musik. Sein zwar schon zwei Jahre altes, aber noch aktuelles Album “Shaman” ist die logische Fortsetzung des mega-erfolgreichen 1999er-Werks “Supernatural”, welches sich weltweit 22 Millionen Mal verkaufte und ihm bei der Grammy-Verleihung 2000 nicht weniger als neun Trophäen einbrachte. Neben Santana selbst, der fast nur Gitarre spielte und ganz selten auch mal einige Töne ins Mikrofon spendete, stand Andy Vargas als Sänger im Mittelpunkt, und er machte seine Sache hervorragend, überzeugte auf der ganzen Linie. Als fünftes Lied eröffnete Santana an der Spanish Guitar “Maria Maria”, wechselte dann wieder zur E-Gitarre. Es folgten “Foo Foo” und andere Stücke, bei denen Santanas Musiker jeweils ihren Solopart bekamen, um das vorhandene Können zu beweisen.

Auf dem Museumsplatz herrschte das ganze Konzert lang beste Stimmung, kein Wunder bei der Kombination aus Sonnenschein und Sanatanas Mixtur aus Latino und Rock. besonders gefeiert wurden natürlich die Hits wie “Black Magic Woman” und “Oye Como Va”, direkt hintereinander in langen Versionen dargeboten. Sowieso spielte Santana seine Stücke in voller, epischer Breite und Schönheit. Um 21 Uhr ging er kurz von der Bühne, danach spielte er mit “Smooth” einen weiteren Hit, und hierfür holte er sich fünf Kinder auf die Bühne, die ihn mit Percussion-Instrumenten begleiten durften – ein besonders schöner Moment des Konzerts. Mit einer tollen, langen Version von “A Love Supreme” beendete Carlos Santana (nach wie bereits oben angesprochen knapp über zwei Stunden) ein großartiges Konzert und wurde nicht umsonst mit Jubelstürmen verabschiedet. Nach wie vor große Klasse, dieser Mann!

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Links:
Website von Santana
Homepage der Bundeskunsthalle Bonn

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