Heidi – Die Legende vom Luchs
Animation
Regie: Tobias Schwarz
Dauer: 79 Minuten
FSK: freigegeben ohne Altersbeschränkung
Website: www.leoninedistribution.com/filme/177321/heidi-die-legende-vom-luchs.html
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Kinostart: 26. Juni 2025
Jeder, der älter als 50 Jahre ist, erinnert sich an die in Japan und daher auch im Anime-Stil produzierte Zeichentrickserie “Heidi”, die basierend auf Romanen der Schweizer Schriftstellerin Johanna Spyri (1827-1901) ab 1977 bei uns im ZDF lief und in 52 Episoden vom titelgebenden, aufgeweckten Waisenmädchen erzählte, das als Fünfjährige aus Deutschland zu seinem mürrischen Großvater in den Schweizer Alpen gebracht wird und hier in den Folgejahren diverse Abenteuer erlebt, mit dem immer leicht verpeilt daher kommenden Geißenpeter als bestem Freund. Als sie mit acht Jahren nach Frankfurt am Main geholt wird, um mit der im Rollstuhl sitzenden, etwas älteren Clara Zeit zu verbringen und sich selbst weiterzubilden, freundet sie sich zwar mit ihr an, leidet aber doch unter der erneuten Veränderung und kommt schließlich doch wieder zurück in die geliebten Berge. Nicht nur Mädchen hatten damals Spaß an der beliebten Reihe, sondern alle Kinder und Eltern.
Nachdem es auch schon Realfilme um Heidi gab, wurde die Serie ab 2015 im Auftrag des ZDF in moderner Computer-Animation mit Figuren in 3D-Anmutung neu aufgelegt, in Frankreich, Australien, Deutschland und Belgien vom Studio 100 produziert. In zwei Staffeln kam die Neuadaption auf 63 Episoden, und mit “Heidi – Die Legende vom Luchs” folgt nun sogar ein Kinofilm, der ein ganz neues Abenteuer rund um Heidi und ihre Freunde erzählt.
Die lebenslustige, immer voller Energie steckende Heidi lebt weiter bei ihrem Großvater, dem immer noch nicht oft gutgelaunten Alm-Öhi, in dessen Berghütte etwas abseits des Dorfes. Es sind Ferien, und eigentlich hat Heidi einen Besuch ihrer Freundin Clara in deren Urlaub an der Ostsee geplant, wofür sie von Claras Vater auch ein Bahnticket geschickt bekam. Dann aber findet sie mit Geißenpeter ein einsames und verletztes, junges Luchs-Kätzchen, und da gerade Jagd auf Luchse gemacht wird, möchte sie diesem helfen – und findet es auch sehr niedlich.
Der Großvater macht Heidi klar, dass das Tierjunge zurück in die Berge zu seiner Familie gehört und nicht bleiben kann, von ihrem Aufbruch weiß er dann aber nichts und muss sich sowieso gegen den geldgierigen Geschäftsmann Schnaittinger erwehren. Dieser hat den Rest der Dorfgemeinschaft schon überzeugt, nah beim Dörfli ein großes Sägewerk errichten zu dürfen, und nur er stimmt bisher nicht zu. Schnaittinger ist es auch, der Fallen für die Luchse aufgestellt hat, schon deswegen findet auch Heidi ihn nicht sympathisch und durchschaut seine hinterhältigen Interessen bald noch mehr.

Der kleine Luchs Peps vertraut Heidi (© LEONINE Studios)
Unter der Regie von Tobias Schwarz vereint “Heidi – Die Legende vom Luchs” in seinen angenehm kinderfreundlichen 79 Minuten einen ganzen Bauchladen an für junges Publikum üblichen Themen. Freundschaft spielt natürlich eine Rolle, ob zum weiterhin dösig wirkenden, aber immer netten Geißenpeter oder zu Clara, die dann mit Herrn Papa auch noch eine Rolle spielen soll. Vorgelebte Tierliebe versteht sich hier fast von selbst, aber auch die Liebe zur Natur und deren Bedrohung durch profitbesessene Geschäftsleute prägen die Handlung. Diese ist nicht allzu spannend, lässt sich aber auch für erwachsene Begleitungen noch gut anschauen.
Mit der jetzigen Animationsart müssen diese dann vielleicht zwar kurz warm werden, wenn sie sich noch an die guten alten Zeichentrickbilder erinnern und nur diese kennen sollten, das Ganze lässt sich aber nett ansehen und vor allem die Naturbilder sind reizvoll, von denen viele als Rahmen dienen. Innovativ ist hier zwar nichts und es wirkt auch etwas erzwungen, dass Clara und ihr Vater vor Ort eingreifen, aber nicht allzu alte Kinder sollten durchaus Spaß an “Heidi – Die Legende vom Luchs” haben, auch mit tierischen Sidekicks wie Peters Zicklein Rübli oder Opas Bernhardiner Josef. Und an Max Giermann als Sprecher des hinterhältigen Schnaittinger kann man sich auch erfreuen.
Trailer:
Bewertung: 6 von 10 Punkten
