Am 25. September 2025 veröffentlicht die Busch Media Group das aus weiblicher Perspektive erzählte NS-Drama “Die Vorkosterinnen” auf Blu-ray und DVD sowie als Video on Demand. Wir verlosen eine Blu-ray und eine DVD, welche uns hierfür netterweise zur Verfügung gestellt wurden – siehe unten.
Verleih: Busch Media Group
Website: buschmediagroup.de/portfolio/die-vorkosterinnen
Facebook: facebook.com/BuschMediaGroup
Filmlänge: 123 Minuten
Sprache: Deutsch
Untertitel: Deutsch
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
2013 war es, als Margot Woelk im hohen Alter von 95 Jahren erstmals ihrem Mann und dann auch der Presse davon berichtete, dass sie während des Zweiten Weltkriegs ab dem Sommer 1942 von der SS zwangsrekrutiert zusammen mit 14 anderen jungen Frauen dazu gezwungen wurde, nahe Adolf Hitlers Hauptquartier “Wolfsschanze” das für ihn gekochte Essen auf Gift zu testen. 2014 dann verstarb Woelk und bekam somit nicht mehr mit, dass die italienische Autorin Rosella Postorino mit “Le assaggiatrici” – bei uns “Die Vorkosterinnen” – einen an ihre Berichte angelehnten Roman veröffentlichte, der einige Preise gewann und ein internationaler Bestseller wurde. Nun legt der ebenfalls italienische Regisseur Silvio Soldini, den man vor allem für die romantische Komödie “Brot & Tulpen” aus dem Jahr 2000 kennt, eine gleichnamige Verfilmung vor.
Diese setzt die Handlung später an, nämlich im November 1943, als die junge Rosa Sauer (Elisa Schlott) aus dem von Bombardierungen immer mehr zerstörten Berlin ins ländliche Ostpreußen nach Groß-Partsch zu ihren Schwiegereltern (Esther Gemsch und Jürgen Wink) flüchtet. Während ihr Mann Gregor als Soldat an der Ostfront kämpft, will sie hier auf ihn warten, wobei schnell klar wird, dass es in der Nähe von Hitlers “Wolfsschanze” auch nicht ruhig zugeht, müssen die hiesigen Höfe doch den Großteil ihrer Ernte für das dort verzehrte Essen an die SS abgeben. Die Schwiegereltern sprechen noch davon, dass Rosa sich einen Job suchen müsse, dies erübrigt sich aber bald, wird sie doch von der SS plötzlich abgeholt und in einem Wagen mit sechs anderen Frauen in die “Wolfsschanze” gebracht.
Die verängstigten Frauen werden auf Gesundheit untersucht, bevor sie an einen Tisch gesetzt werden, auf den ein Koch (Boris Aljinovic) dann verschiedene Speisen serviert, jeder Frau eine andere. Was zunächst ein unwirkliches Glück zu sein scheint, schließlich gibt es leckere Gerichte, entpuppt sich dann als Unterfangen mit Gefahren. Es geht darum, das für den Führer vorgesehene Essen zu testen, um auszuschließen, dass die Zutaten vor dem Zubereiten vergiftet wurden sind – es soll in diesem Fall nicht ihn treffen, sondern sie. Daher müssen die Frauen auch eine Stunde nach dem Verzehr am Tisch sitzen bleiben. Sind sie dann noch wohlauf, geht es heim – und an Tagen, an denen Hitler nicht in der “Wolfsschanze” weilt, müssen sie auch nicht aktiv werden.
Auch wenn Rosa 800 Reichsmark Lohn für ihre Rolle als Vorkosterin erhält, fühlt es sich für sie und alle anderen natürlich fürchertlich an, zu wissen, dass eine Chance auf den Tod hier durchaus gegeben ist. Hoffnung wiederum bringt Rosa, dass Gregor sich in einem Brief für einen Heimat-Besuch zu Weihnachten ankündigt – wobei nicht er dann später kommt, sondern nur ein Brief, dass er als vermisst gilt. Rosa ist am Boden, und die Situation wird nicht besser, scheint die Gefahr vergifteter Speisen mit dem gescheiterten Attentat auf Hitler im Sommer 1944 durch von Stauffenberg doch noch zu steigen, und die Lage spitzt sich auch sonst zu, werden die Frauen doch dann auch nicht mehr zwischen den Mahlzeiten nach Hause gelassen, sondern in einem Lager gehalten. Hier kommt es dann zu einer heimlichen Romanze Rosas mit dem im Frühjahr 1944 als Kommandant mit hartem Auftreten angetretenen Albert Ziegler (Max Riemelt).

Rosa Sauer (Elisa Schlott) und andere Frauen des Ortes werden 1943 von der SS zwangsverpflichtet, als Vorkosterinnen für Hitler die Speisen in der Wolfsschanze auf Gift zu prüfen.
(Foto: Luca Zontini / © Busch Media Group)
“Die Vorkosterinnen” ist als NS-Drama, das eine Facette des Schreckens des Kriegs aus weiblicher Perspektive zeigt, durchaus gelungen. Dies liegt vor allem an einer gut ausgewählten, überzeugenden Riege an Schauspielerinnen, die wir hier als sieben – nicht wie von Woelck geschildert 15 – Testesserinnen sehen. Wie sie angespannt am Tisch sitzen und auch essen müssen, wenn situationsbedingt trotz leckerer Speisen kein Appetit exitiert, wie sie sich nach und nach kennen lernen und teilweise zu Freundinnen werden, das ist alles gut gespielt von Elisa Schlott, Alma Hasun, Emma Falck, Olga von Luckwald, Thea Rasche, Berit Vander und Kriemhild Hamann. Den Grauen des Kriegs trugen sie aber auch vorher schon in sich, sind ihre Freunde oder Männer doch an der Front oder teilweise sogar schon gefallen – und nun ist zudem brutalerweise ihr eigenes Leben in Gefahr.
Der Film macht uns also mit einer besonderen Situation im Umfeld Hitlers vertraut, wobei anzumerken ist, dass die Ausführungen von Margot Woelk bei Historikern umstritten sind, die keinerlei weitere Belege für das Existieren von Vorkosterinnen fanden und auch anmerkten, dass Hitler auf Grund von Magenproblemen eine eigene, im Innersten der “Wolfschanze” gekochte Diätnahrung erhielt und somit das Testen der vielfältigen Speisen zumindest für ihn keinen Sinn gemacht hätte, auch weil dies außerhalb einer größtmöglich bewachten Zone stattgefunden haben soll, wohin seine Nahrung sicher nicht erst gegangen wäre. So könnte es sich eigentlich nur um Vorkosten für die Mahle seine engsten Verbündeten oder genereller Lebensmittellieferungen gehandelt haben – aber das hingegen sei natürlich möglich.
Die hier geschilderte, bedrückte Situation selbst aber ist gut inszeniert, wobei das Ganze für die Dramatik noch um die für eine Frau wie Rosa semi-glaubwürdige, geheime Liebelei mit dem Kommandanten und auch das Offenbaren einer der jungen Frauen als Jüdin angereichert wurde – zumindest Letzteres hätte es nicht wirklich gebraucht. Margot Woelk, die mit ihrem vorher totgeglaubten Mann Karl ab 1946 wieder zusammen lebte, schilderte übrigens keine Romanze mit einem SS-Angehörigen, sondern dass sie mit Hilfe eines Oberleutnant fliehen konnte, der ihr später dann noch erzählte, dass alle anderen Vorkosterinnen von sowjetischen Soldaten erschossen worden seien.
Bonus-Material:
Als Extras findet man insgesamt acht Interviews, und zwar mit Regisseur Silvio Soldini (21 Min.), Elisa Schlott (11 Min.), Emma Falck (4 Min.), Thea Rasche (3 Min.), Berit Vander (6 Min.), Olga von Luckwald (4 Min.), Kriemhild Hamann (6 Min.) und Boris Aljinovic (4 Min.). Außerdem sehen wir eine Q&A von der Kinopremiere (27 Min.) und ein Featurette (3 Min.).
Trailer:
Bewertung: 6 von 10 Punkten

Weitere Spezifikationen:
Verkaufsstart: 25. September 2025
Bildformat: 16:9 (1,78:1 / 1080p)
Ton DVD: Dolby Digital 5.1
Ton Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1
(MUCKE UND MEHR ist Teilnehmer des Partnerprogramms von Amazon EU, das zur Bereitstellung eines Mediums für Websites konzipiert wurde, mittels dessen durch die Platzierung von Werbeanzeigen und Links zu Amazon.de Werbekostenerstattung verdient werden kann.)
Wir verlosen ein Exemplar der Blu-ray und eines der DVD. Zur Teilnahme einfach das folgende Formular ausfüllen und absenden. Einsendeschluss ist der 25. November 2025. Viel Glück!
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