Home MusikKonzertberichte Nena – Kritik des Konzerts in Bonn am 12. Juli 2003

Nena – Kritik des Konzerts in Bonn am 12. Juli 2003

Autor: Tobi

Nena ist eine der deutschsprachigen Künstlerinnen, die man niemandem vorzustellen braucht. Die einen sind in den 80er-Jahren mit ihren Hits aufgewachsen, die anderen erleben gerade, wie die zum 20-jährigen Bühnenjubiläum eingespielten Neuinterpretationen die Charts scheinbar mühelos hoch wandern. Dabei hatte Nena in der Zwischenzeit lange Jahre, in denen es ruhig um sie geworden war, in denen sie mal eher unbeachtete Alben, mal welche für Kinder aufnahm. Mit ihrem Album “Nena feat. Nena” ist sie nun wieder ganz oben und everyboby’s darling. Vielleicht ist es ihre offensichtliche Zuneigung zu Kindern, ob ihre eigenen oder fremde, die sie so jung gehalten hat, wie es in der Presse schon beinahe zu oft betont wird. In jedem Fall war auch auf dem ausverkauften Museumsplatz in Bonn die Kinderliebe nicht zu übersehen – statt Fotografen tummelten sich im Fotograben, also zwischen der ersten Publikumsreihe und der Bühne, jede Menge Kids. Natürlich sang Nena nicht nur für sie, aber hin und wieder tauchte sie zu ihnen ab, ließ sich knuddeln oder zeigte den Kleinen einfach, dass sie sich über ihr Kommen freute.

Die Stimmung im Publikum war sehr gut – kein Wunder bei ausverkauftem Haus und einer gut aufgelegten Hauptperson. Zusammen mit ihrer Band spielte Nena all ihr Hits, dazwischen auch mal etwas unbekanntere Stücke, aber selbst hier sangen viele mit. Dass sie einmal den Strophentext vergaß, störte sie nicht groß – warum auch, wenn sie sogar ein Stück vorstellte, bei dem es noch keinen Refrain gab und statt dessen Lalala gesungen wurde – etwas fraglich vielleicht von der Praxis, aber hier völlig ohne Belange. Die großen Hits wie “Leuchtturm”, “Nur geträumt” oder “Wunder gescheh’n” spielte spielte Nena mal in der alten, mal in der neuen Version, und ihren größten Erfolg “99 Luftballons” gleich in beiden – zuerst modern zum “Yeah, Yeah”-Mitträllern, dann in der guten alten, rockigeren Variante. Zum Schluss holte Nena freudestrahlend alle Kids aus dem Graben auf die Bühne und sang mit ihnen und dem ganzen Publikum “Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann” – ein schöner Abschluss eines zufrieden stellenden Konzertes. Wer es verpasst hat, der hat am 7. September noch einmal die Gelegenheit, Nena auf dem Museumsplatz Bonn zu sehen, denn dann gibt es noch ein Zusatzkonzert.

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Links:
Website von Nena
Homepage der Bundeskunsthalle Bonn

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