Home Film “The Racer” – das äußerst glaubwürdige Radfahrprofi-Drama weiß zu fesseln

“The Racer” – das äußerst glaubwürdige Radfahrprofi-Drama weiß zu fesseln

Autor: Tobi

Am 12. März 2021 veröffentlicht der Ascot Elite Filmverleih das Radfahrprofi-Drama “The Racer” auf DVD und Blu-ray sowie digital.

"The Racer" (© Ascot Elite Filmverleih)

Verleih: Ascot Elite Filmverleih
Facebook: facebook.com/AscotEliteEntertainment
Filmlänge: 97 Minuten
Sprache: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
FSK: freigegeben ab 12 Jahren

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Handlung:

Sommer 1998 – die Eröffnungsetappen der Tour de France werden nach Irland verlegt. Obwohl der erfahrene Radfahrer Dom Chabol seit 20 Jahren einer der besten und loyalsten Begleitfahrer im Radsport ist, wird er vor Beginn der Tour kurzerhand aus dem Team geworfen und steht somit vor einer ungewissen Zukunft. Als kurz vor dem Start ein Teamkollege aufgrund eines Dopingvergehens ausfällt, kehrt Dom unerwartet auf den Sattel zurück. Heimlich nimmt der stolze Belgier einen letzten Anlauf, das gelbe Trikot zu erobern – nur einmal, bevor seine Karriere zu Ende ist.

"The Racer" Szenenbild (© Ascot Elite Filmverleih)

(© Ascot Elite Filmverleih)

Kritik:

“Das Rennen gewinnt derjenige, der am meisten leidet” sagte einst die belgische Radfahrlegende Eddy Merckx, der die Tour de France und den Giro d’Italia jeweils fünfmal für sich entscheiden konnte. Dass schon lange nicht mehr nur sportlicher Eifer hier ausschlaggebend ist, sondern gerade im Profiradsport auch medizinisch und illegal an Leistungen geschraubt wurde (und vermutlich auch wird), das weiß jeder – nicht erst seit der skandalgeprägten 85. Tour de France 1998, bei der von 189 gestarteten Rennfahrer nach Ausschlüssen und Ausstiegen schließlich nur noch 96 Athleten in die Wertung kamen, was ihr den unrühmlichen Spitznamen “Tour du Dopage” bescherte. Bei der Nachuntersuchungen der Anti-Doping-Kommission des französischen Senats 15 Jahre später wurde zudem noch erwiesen, dass von den verbliebenen Fahrern auch noch etliche mit EPO gedopt waren, wie z.B. Sieger Marco Pantani, der Zweitplatzierte Jan Ullrich und unser Vorzeige-Sprinter Erik Zabel, der damals das Grüne Trikot des Sprintbesten mit nach Hause nahm.

“The Racer” erzählt uns zwar eine fiktive Geschichte, das aber so glaubwürdig und nah an der Realität, dass man dem Film jede Sekunde abkauft. Im Mittelpunkt des Geschehens steht der von Louis Talpe glänzend gespielte, belgische Radprofi Dom Chabol, der sich in 20 Jahren als einer der treuesten und aufopferungsvollsten ‘Domestiques’ (Begleitfahrer) einen hervorragenden Ruf verdient hat.

Der Film beginnt damit, wie sich Dom beim sympathischen, aber auch verschlagenen Team-Physio Sonny (Iain Glen) seine Dopingspritze abholt – um uns dann erst einmal zu erzählen, was in den drei Tagen zuvor passiert ist, und das war einiges. Nachdem das Team Austrange in Dublin gelandet ist und im Hotel Quartier bezogen hat, geht es für Dom im fortgeschrittenen Athletenalter Ende 30 nicht nur darum, gegen all die körperlichen Schmerzen anzugehen und für die Tour so fit wie möglich zu sein. Erst informiert ihn seine Schwester telefonisch, dass sein Vater verstorben ist und die Beerdigung kurzfristig angesetzt werde, dann wird er vom emotionslosen Teamchef Viking (Karel Roden) auch noch überraschend aus der Mannschaft für die Tour genommen, um einem jüngeren Fahrer Platz zu machen – mit der unschönen Randnotiz, dass für nächstes Jahr dann auch kein Vertrag mehr für ihn abgeschlossen werden würde.

Dom ist am Boden, flüchtet sich in einen Pub, haut sich einige Rotwein rein und landet mit der attraktiven, jungen Tourärztin Lynn (Tara Lee) im Bett. Diese ist schockiert vom körperlichen wie seelischen Zustand Doms, vor allem aber davon, dass er seine Gesundheit durch EPO-Doping auf’s Spiel setzt. Sätze wie “Du darfst nicht mal gewinnen” und “Verfickter Berufsverlierer” fallen und tun dem Edelhelfer umso mehr weh, da er doch immer heimlich davon geträumt hat, mal eine Tour-Etappe zu gewinnen und dann vielleicht sogar im Gelben Trikot zu fahren. Statt dessen bleibt ihm immer nur maximal Rang zwei im Rennen, und nachts plagen ihn Albträume, nicht mehr gut genug zu sein. Als ein Fahrer dann allerdings wegen Dopings aus dem Team genommen wird und Dom so wieder hinein rutscht, bekommt er doch noch einmal die Chance, sich zu beweisen.

Der Film besticht durch seine Bilder mit tollen Radfahrmomenten und liebevollen Details inkl. Tourteufel Didi Senft (der sich allerdings nicht selbst spielt) als ewiger Randbesucher genauso wie durch eine durchweg packende Handlung. Das Schinden für den Erfolg, das Opfern von Körper und Seele, das Dopen, weil es jeder tut und der aufstrebende Neuling bei Verzicht auf illegale Hilfsmittel abgeschlagen hinterher fährt, der das Ganze duldende Teamchef, die munter verteilten Eigenblut-Beutel und plötzlich stattfindende Kontrollen – aus der Luft gegriffen wirkt hier gar nichts, im Gegenteil. Wenn dann auch noch Boyzones “No Matter What” allgegenwärtig erschallt – was kann ein Mensch noch alles ertragen? “The Racer” bietet tolle Unterhaltung, und das nicht nur für Radsport-Fans.

Bonus-Material:

Als Extras findet man ein elfminütiges “Making of” sowie den originalen und deutschen Trailer.

Trailer:

Bewertung: 9 von 10 Punkten

 


Weitere Spezifikationen:

Verkaufsstart: 12. März 2021
Bildformat: 16:9 (2,39:1)
Ton Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1
Ton DVD: Dolby Digital 5.1

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