Alles voller Monster
Animation
Regie: Steve Hudson
Dauer: 92 Minuten
FSK: freigegeben ab 6 Jahren
Website: www.wildbunch-germany.de/movie/alles-voller-monster
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Instagram: instagram.com/wildbunchfilmlounge
Kinostart: 16. Oktober 2025
Wir nehmen unser Fazit mal vorweg: Mit der witzigen Gruselkomödie „Alles voller Monster“ startet einer der besten Animationsfilme des Jahres in unseren Kinos – und das produziert von der Kölner Produktionsfirma Gringo Films, mit einem sehr beachtlichen Budget von über 26 Millionen Euro. Regisseur und Drehbuchautor Steve Hudson beschert hiermit eine filmische Umsetzung des beliebten Kinderbuch „Stitch Head“ des mehrfach ausgezeichneten Autors Guy Bass, bebildert vom preisgekrönten Illustrator Pete Williamson.
Der Streifen nimmt uns mit in das Dorf Rafferskaff, das eigentlich nichts Besonderes ist, wäre da nicht das mysteriöse Schloss Grottenow auf dem nächsten Berg, zu dem sich niemand hoch traut, denn hier soll es Monster geben. Das stimmt sogar, entwickelt ein verrückter Professor hier doch immer neue Kreaturen, die er dann zum sogenannten Fast-Leben erweckt – um dann umgehend wieder das Interesse an ihnen zu verlieren und sich der nächsten Schöpfung zu widmen.
Die allererste von diesen war Stichkopf, der als Junge mit zusammengenähtem Kopf noch sehr viel menschenähnlicher aussieht als all die anderen. Inzwischen versteht er sich als rechte Hand des wirren Professors und erklärt den Neukreaturen dann auch direkt, wo sie sind, was sie sind und wie ihr Dasein aussehen sollte, damit sie nicht Gefahr laufen, die Dorfbewohner aufzuschrecken, die dann einen wütenden Mob bilden würden, um das Schloss mit ihnen niederzubrennen. Das wäre schade, die Monster um Schmetterschwein, Rhino-Dino und Octochicken mögen nämlich zwar gruselig aussehen, sind aber eine Truppe echt netter Geschöpfe mit ganz unterschiedlichen Charakteren.
So geht es schon eine ganze Weile, bis eines Tages der „Fahrende Jahrmarkt unnatürlicher Wunder“ ins Dorf kommt, mit dem der zwielichtige Zirkusdirektor Fulbert Freakfinder Geld machen will. Leider sind seine Atrraktionen alles andere als spektakulär, und so ist das Interesse der potentieller Besucher gering und seines hingegen riesig, als er vom Schloss und den sagenumwobenen Monstern hört – denn ein solches wäre doch genau das Richtige für seinen Zirkus. So macht er sich auf zum Schloss und versucht den vom Professor kaum beachteten, geschweige denn wertgeschätzten Stichkopf mit dem Versprechen auf Ruhm, Reichtum und wahre Zuneigung als „Freak“ für seine Show zu ködern.

Ungetüm und Stichkopf
(© Gringo Films, Senator Film)
Die natürlich fern auch an Mary Shelleys „Frankenstein“ angelehnte Story von „Alles voller Monster“ klingt nicht sonderlich innovativ, sie ist aber herzerwärmend und überdurchschnittlich witzig umsetzt worden. Die Optik des Animationsfilms weiß zu überzeugen, hin und wieder auch mit schwarz-weißen Zeichentrickeinschüben in Anlehnung an die Vorlage garniert, vor allem sind es aber die wundervollen Figuren, die einem schnell ans Herz wachsen, handelt es sich doch größtenteils um ziemlich ängstliche Monster, die oben auf dem Schloss hausen und nichts mehr fürchten als Menschen. Diese sind lange fern geblieben, stehen nun aber in Person des selbstverliebten, etwas größenwahnsinnigen und vor allem profitgierigen Fulbert Freakfinder vor der Schlosstür – oder auch mal auf einer hin und her wankenden Riesenleiter, wenn das Tor nicht geöffnet wird.
Hinzu kommt, dass der Film rasant erzählt wird und gespickt ist mit jeder Menge ideenreicher, wirklich zum Lachen bringender Details. Schon die Eröffnung, als Stichkopf das neue, kuschelige, einäugige Riesenmonster Ungetüm nach seiner Belebung abholt und den Einführungsprozess samt Reinigung und Videovorführung abwickelt, ist wunderbar – und ähnlich munter und erheiternd geht es weiter. Hin und wieder gibt es auch noch eingängige Musik, die Nick Urata („Little Miss Sunshine“, „Crazy, Stupid, Love.“, „Paddington“) beigesteuert hat.
Eines ist klar: Nicht die Monster, die Menschen sind hier die Gefahr, bis auf die schlaue, abenteuerlustige und mutige kleine Arabella, die immer wichtiger wird für das Gesamtgefüge. Dieser von Gringo Films in Koproduktion mit Fabrique D‘Images, Senator Film Produktion und Traumhaus Studios sowie in Zusammenarbeit mit GFM Animation realisierte Streifen ist ein absoluter Tipp für jeden, der Animationsfilme mag, tauglich für ganze Familien, denn hier haben Jung und Alt Spaß.
Trailer:
Bewertung: 9 von 10 Punkten
