Home Film “Arthur der Große” – ein Extremsportler-Abenteuer mit unerwarteter Hunde-Freundschaft

“Arthur der Große” – ein Extremsportler-Abenteuer mit unerwarteter Hunde-Freundschaft

Autor: Tobi

"Arthur der Große" Filmplakat (© LEONINE)

Arthur der Große

Darsteller: Mark Wahlberg, Simu Liu, Juliet Rylance, Nathalie Emmanuel
Regie: Simon Cellan Jones
Dauer: 132 Minuten
FSK: freigegeben ab 6 Jahren
Website: www.leoninedistribution.com/filme/172821/arthur-der-grosse.html
Facebook: facebook.com/LEONINEStudios
Kinostart: 25. April 2024


Nachdem der britische Regisseur Simon Cellan Jones im Jahr 2000 mit der Theaterstück-Adaption “Some Voices” seinen ersten inszenierten Langfilm vorlegte, der mit Daniel Craig als Hauptdarsteller noch vor seinem Durchbruch auch dank sehr durchwachsener Kritiken wenig beachtet wurde, und dann auch 2002 mit der RomCom “The One And Only” auf wenig positive Resonanz stieß, verabschiedete er sich erst einmal aus der Kino-Landschaft und arbeitete wie zuvor an diversen Fernsehserien. 2020 dann ging es für ihn doch zurück in den Regiestuhl einer größeren Produktion, wobei die Actionkomödie “The Family Plan” nicht auf die Leinwand kam, sondern für Apple TV+ enstand. Auch wenn der Streifen bei Kritikern erneut wenig bis keine Euphorie auslöste, avancierte er laut Deadline Hollywood zum meistgeschauten Film aller Zeiten beim Streamingdienst. Der Hauptgrund hierfür war vermutlich Mark Wahlberg, der nicht nur mitproduziert hatte, sondern auch in der Hauptrolle zu sehen war.

Dem beliebten Schauspieler sagte die Zusammenarbeit mit Simon Cellan Jones offensichtlich zu, und so liegt mit “Arthur der Große” nun nur etwas später bereits der zweite gemeinsame Streifen der beiden vor, diesmal im Kino zu sehen. Basierend auf dem Buch “Arthur – The Dog Who Crossed the Jungle to Find a Home” des schwedischen Extremsportlers Mikael Lindnord sehen wir die wahre Geschichte einer besonderen Freundschaft zwischen Mensch und Tier – für die Leinwandadaption dann dramatisch noch etwas aufgepeppt.

Nachdem er lange schon keinen Wettbewerb mehr für sich entscheiden konnte und demotiviert eine mehrjährige Pause eingelegt hatte, scheinen die Adventure Racing World Championships in der Dominikanischen Republik 2018 die letzte Chance für den einstigen Profi-Athleten Michael Light (Mark Wahlberg) zu sein, noch einmal Geld mit dem Sport zu verdienen und vor allem sich selbst in einem Comeback zu beweisen, dass er siegen kann. Von seiner Frau Helena (Juliet Rylance) bekommt er grünes Licht für die Teilnahme an dem zehntägigen Extremsport-Event, bei dem zu Fuß, auf dem Rad und im Kanu 435 Meilen durch dicht bewaldeten, mit Bergen durchsetzten Dschungel bewältigt werden müssen – aber dies alleine reicht nicht. Zur Finanzierung muss Michael Sponsoren gewinnen, und das gestaltet sich schwierig, gelingt aber schließlich.

Auch dies ist allerdings noch nicht alles, denn nur mit einem erfahrenen Team kann die Strecke bezwungen werden. Mit Charme und Anspitzen des Wettkampf-Geistes bringt Michael den noch von der letzten gemeinsamen Niederlage in Costa Rica 2015 frustrierten Leo (Simu Liu), die Kletter-Spezialistin Olivia (Nathalie Emmanuel) und den gerade erst von einer Knieverletzung genesenen, erfahrenen Chik (Ali Suliman) dazu, mit ins Projekt einzusteigen. So reisen sie in die Dominikanische Republik, wo nicht nur der langjährige, immer wieder über Michael triumphierende Konkurrent Decker Swanson (Rob Collins) mit seiner Crew wartet, sondern auch ein unbeschreibliches Abenteuer. Dass hierbei auch ein Streuner eine große Rolle spielen soll, den Michael beim Zwischenstopp nach der ersten Etappe im organisierten Lager aller Teams mit Fleischbällchen füttert und der dem Team dann später überraschenderweise nicht mehr von der Seite weicht, das hätte niemand geahnt.

"Arthur der Große" Szenenbild (© LEONINE)

Ein unermüdliches Team: Michael Light (Mark Wahlberg), Teamkollege Leo (Simu Liu) und Arthur.
(© LEONINE)

“Arthur der Große” liefert gleich mehrere Geschichten. Zum einen wäre hier die des hingebungsvollen, viel investierenden Sportlers, der seine Ziele oft überambitioniert nicht erreicht hat und auf den eigentlich niemand mehr setzt – bis auf die liebende Ehefrau und auch er selbst, nach einer Auszeit noch einmal gepackt vom Ehrgeiz und dem Funkeln einer letzten Chance, es sich und allen Kritikern zu beweisen. Zum anderen sehen wir eine überraschend entstehende Freundschaft zwischen Michael und dem streunenden Hund, den er Arthur nennt, der in einer Situation entscheidend Unglück verhindert und der ihm so ans Herz wächst, dass er ihn sozusagen in sein Team aufnimmt, ihn nicht zurück lassen möchte. Und wir lernen einen zumindest hierzulande wenig beachteten Extremsport kennen, der definitiv seine Reize hat, medial aber natürlich auf Grund der manchmal versteckten Pfade durch wilde Natur nur sehr limitiert verwertbar ist.

Diese drei Hauptkomponenten werden im auch von Mark Wahlberg mitproduzierten Streifen recht ordentlich miteinander verknüpft, die Hundethematik sorgt dann aber doch für den einen oder anderen Moment, der entweder unglaubwürdig oder zu rührselig daher kommt – worüber Liebhaber der Vierbeiner aber vermutlich gerne hinweg schauen. Weit realistischer wirkt da schon Mark Wahlberg selbst als Extremsportler, den man ihm – nicht zum ersten Mal bestens durchtrainiert – gut abkauft.

“Arthur der Große” basiert auf Erlebnissen des echten Extremsportlers Mikael Lindnord im Jahr 2014 in Ecuador, der zu Ehren des zotteligen neuen Freundes dann sogar die “Arthur Foundation” für mehr Tierwohl gründete – aber wohl etwas weniger erfolglos war als der gezeigte Michael, schließlich gewann Lindnord 2010 in Costa Rica im ersten schwedischen Team ein internationales Event der Adventure Racing World Series. Wie auch immer, im Endeffekt liegt ein durchaus unterhaltsamer Sportler-Abenteuerfilm mit tierischer Note und Betonung der Werte von Glauben an eigene Stärken, Durchhaltevermögen und Zusammenhalt vor, den man gut anschauen kann.

Trailer:

Bewertung: 6 von 10 Punkten

 

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