Home Film “Der Grinch” – der berühmte Weihnachtsmuffel von Dr. Seuss macht auch in modern animierter Version Spaß

“Der Grinch” – der berühmte Weihnachtsmuffel von Dr. Seuss macht auch in modern animierter Version Spaß

Autor: Tobi

"Der Grinch" Filmplakat (© 2018 Universal Studios. ALL RIGHTS RESERVED.)

Der Grinch

Animation
Regie: Scott Mosier, Yarrow Cheney
Dauer: 89 Minuten
FSK: freigegeben ohne Altersbeschränkung
Website: upig.de/micro/der-grinch
Facebook: facebook.com/Grinch.DE


“Der Grinch” ist wieder da. Im Jahr 2000 war es, als Jim Carrey uns in der Realverfilmung der vor allem bei amerikanischen Kindern beliebten Weihnachtsgeschichte “How The Grinch Stole Christmas” (“Wie der Grinch Weihnachten gestohlen hat”) zum Erzürnen und Lachen brachte. Hier wurde aber auch schon deutlich, dass die wunderbaren Reime des Original-Buchs von Theodor Seuss Geisel – bekannt als Dr. Seuss – aus dem Jahr 1957 nicht adäquat ins Deutsche übersetzen lassen, ohne Zauber zu verlieren.

Nun also gibt es den grünen Weihnachtsmuffel in animierter Version – nicht zum allerersten Mal, läuft der TV-Zeichentrickfilm von Chuck Jones aus dem Jahr 1966 doch in den USA ebenso sicher in der Weihnachtszeit im Fernsehen wie bei uns “Drei Haselnüsse für Aschenbrödel”.

Für die neue Verfilmung zeichnen Illumination und Universal Pictures verantwortlich, denen man ja bereits die “Ich, einfach unverbesserlich”-Reihe und somit auch die Minions zu verdanken hat – die hier übrigens im Vorfilm “Minions auf der Flucht” zu sehen sind. Zählt man “Sing”, “Der Lorax” und “Pets” noch dazu, ist dies ihr achter Animations-Spielfilm. Für die Regie verpflichtete man Scott Mosier und Yarrow Cheney.

Die Geschichte hat sich zumindest in ihren Grundzügen nicht verändert. In den Bergen über dem Dörfchen Whoville mit seinen äußerst gutgelaunten Einwohnern führt der grummelige, grün behaarte Grinch ein einsames Leben mit seinem Hund Max. Nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt, begibt er sich ins Dorf, lässt einige zynische Sprüche fallen und verzieht sich dann so schnell wie möglich mit seinen Einkäufen auch wieder in seine amtlich große Höhle, vor der diverse Schilder darauf hinweisen, dass er hier auch keinerlei Besuch wünscht.

Nun steht Weihnachten wieder vor der Tür, und das hasst der Grinch am meisten, weil alle dann umso fröhlicher sind und sich auf das Fest freuen. Da kommt ihm die Idee, Weihnachten sozusagen zu stehlen, indem er all die funkelnde Beleuchtung ebenso verschwinden lässt wie die Geschenke. Der Grinch plant alles genau durch und in der Nacht vor dem Fest macht er sich auf den Weg ins Dorf. Dort schlafen alle – bis auf die kleine Cindy-Lou, die sich krampfhaft wach hält, um dem Weihnachtsmann zu begegnen.

"Der Grinch" Szenenbild (© 2018 Universal Studios. ALL RIGHTS RESERVED.)

(© 2018 Universal Studios. ALL RIGHTS RESERVED.)

“Der Grinch” wird auch in der Neu-Adaption das alte Synchronisations-Problem nicht los, dass manchmal eine Umsetzung in deutschen Reimen gut gelingt, aber selbst in der Erzähler-Passagen, wo diese auftauchen, nicht immer optimal. Das schmälert den Spaß aber nur gering, den man hat, die Geschichte nun in moderner Animation zu sehen, die wie vom Hause Illumination gewohnt optisch sehr ansprechend daher kommt.

An den Sprechern selbst hapert es übrigens nicht, denn sie haben einen guten Job gemacht, allen voran Comedy-Oldtimer Otto Waalkes als Grinch, was gut passt. Die Geschichte selbst lässt sich immer wieder gut anschauen, und da die Kindergeneration der letzten Verfilmung aus dem Jahr 2000 nun längst schon keine mehr ist, mangelt es nicht an einer ausreichend großen Zielgruppe.

Die Handlung wurde in einigen Details zeitgemäß angepasst, vor allem aber hat man in Zeiten ausreichender Fieslinge offensichtlich keine Lust gehabt, den Grinch zu düster zu charakterisieren. Hier ist er nun zwar schlechtgelaunt, aber von Anfang an wird dem Zuschauer bewusst, dass in ihm eigentlich ein großes Herz schlummert und dass ihm die Miesepetrigkeit auch nicht angeboren wurde – da gab es also einen Auslöser. Statt in Therapie begab sich der Grinch aber in die Einsamkeit, in der zumindest Hund Max für treue Augen sorgt und in der es irgendwie ja auch nicht schön ist, trotz allem technischen Schnickschnack, den er sich so ausgedacht hat.

Dem Film ist nie anzumerken, dass Scott Mosier und Yarrow Cheney über fast keine Erfahrung im Regiestuhl eines Langfilms verfügten, war doch bislang nur Cheney bereits als Co-Regisseur an “Pets” beteiligt. Hier setzen sie mehr auf Humor und herzerweichende sowie bunte Bilder als auf die im Original durchaus enthaltene Gesellschaftskritik – und trotzdem liegt ein Film vor, der nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen Freude bereitet.

Trailer:

Bewertung: 7 von 10 Punkten

 

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