F1® Der Film
Darsteller: Brad Pitt, Damson Idris, Kerry Condon, Javier Bardem
Regie: Joseph Kosinski
Dauer: 155 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.warnerbros.de/de-de/filme/f1
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Instagram: instagram.com/warnerbrosde
Kinostart: 26. Juni 2025
Die FORMEL 1® wird gerne als Königsklasse des Automobilsports bezeichnet, in der seit 1950 jährlich die Weltmeisterschaft ausgefahren wird. Momentan, also 2025, geschieht dies von Mitte März bis Anfang Dezember auf 24 Rennstrecken rund um den Globus, und es geht mit mehreren siegfähigen der zehn Teams und 20 Fahrer endlich wieder spannender zu, nachdem in einigen Jahren mit kaum wechselnden Protagonisten auf den vorderen Plätzen schon etwas Langeweile aufkam. Abgekürzt wird das Ganze mit F1®, und um diese Rennsportserie dreht sich dem Titel nach nun “F1® Der Film”, bei dem neben Jerry Bruckheimer und anderen auch der siebenmalige FORMEL 1®-Weltmeister Lewis Hamilton zu den Produzenten gehörte – und Brad Pitt.
Letzteren sehen wir in der Hauptrolle des Sonny Hayes, der vor 30 Jahren mal als großes Talent galt und sogar in der FORMEL 1® gegen Ausnahmekönner wie Ayrton Senna oder Michael Schumacher antrat – bis zu einem üblen Unfall, der ihn erst einmal aus dem Sport katapultierte und hinein in eine Phase, wo ihm Frauen, Party und andere Dinge wichtiger waren. Drei Ehen und eine überwundene Spielsucht später fährt Sonny wieder Rennen für weit kleineres Geld in niedrigeren Serien und überlegt gerade, sich für eine Rallye in Afrika anzubieten, als sein alter Teamkollege Ruben Cervantes (Javier Bardem) auf den Plan tritt. Er ist Besitzer des APXGP-FORMEL 1®-Teams und auf der Suche nach einem erfahrenen, schnellen Fahrer, der neben dem großen Talent Joshua Pearce (Damson Idris) antritt und diesen sowie das ganze Team weiter nach vorne bringt – denn wenn APXGP in dieser Saison zum dritten Mal in Folge kein Sieg gelingen sollte, dann drehen die Geldgeber vom Vorstandsmitglied Peter Banning (Tobias Menzies) gelenkt den Geldhahn zu und Ruben würde abgesägt werden.
Zuerst lehnt Hayes das Angebot ab, taucht dann aber doch in der Boxengasse auf, denn nur hier hat er die Chance, sich als großer Fahrer zu beweisen. So einfach ist das Ganze aber nicht, kommt es doch schnell zur Konkurrenz mit dem vom Manager auf Außenwirkung gestriegelten und hierdurch abgelenkten, leicht hochnäsig wirkenden Joshua, an dessen Zeiten Sonny beim ersten Test nicht heran kommt, die dann für ihn auch massiv in der Leitplanke enden. Kein Wunder, dass Kaspar Smolinski (Kim Bodnia) als APXGP-Teamchef zunächst wenig begeistert ist, wen Ruben ihn hier ins Auto setzt – während die technische Direktorin Kate McKenna (Kerry Condon) schnell einen besseren Draht zum charmanten Comebacker hat und es zwischen beiden funkt. Dann kommt die Zeit für Sonny, sich in Rennen zu beweisen und im Optimalfall sein eigenes Ego im Sinne des Teams hinten an zu stellen.

(© 2025 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.)
Mit “F1® Der Film” bietet der US-amerikanische Regisseur Joseph Kosinski (“Tron: Legacy”, “No Way Out – Gegen die Flammen“, “Top Gun: Maverick“) ein rasantes und unterhaltsames Drama, das sich um mehr als nur Rennsport dreht. Basierend auf einem Drehbuch von Ehren Kruger sehen wir eine typische Story über ein gescheitertes Talent, das eine neue Chance erhält – im Rennsport, aber auch im Leben, um alte Wunden zu überwinden und auch wieder mehr Selbstachtung zu gewinnen.
Auch wenn die 155 Minuten des Streifens durchaus zu lang angelegt sind, gewürzt mit packenden, durch tollen Schnitt bestechenden Rennszenen kommt nicht viel an Langeweile auf, auch weil die Vorhersehbarkeit zwar existiert, man aber nicht weiß, in welchen Facetten sie serviert wird. Da stößt es regelmäßigen FORMEL 1®-ZuschauerInnen oder Kennern der Materie schon eher auf, dass bei aller Klasse der Rennmomente und einer beeindruckenden Einbindung der realen Welt mit wirklichen Fahrern, Teammitgliedern und Strecken einiges dann doch alles andere als realistisch ist. Wenn Sonny zum Beispiel während des Rennens über den Funk linke Manöver ansagt, die dann den Rennverlauf massiv beeinflussen, dann wäre dies im wahren Leben für ihn wohl das aus, werden doch alle Boxenfunks von der FIA mitgehört und ausgewertet, und wäre doch wiederholt rücksichtsloses Verhalten nicht tolerierbar in einem so gefährlichen Sport. Für Laien hingegen bieten sich einige interessante Einblicke in die Arbeit, Autos mit simulierten aerodynamischen Windströmungs-Tests oder manchmal auch nur Winzigkeiten an Änderungen schneller zu machen.
Wenn man die Abweichungen von der Realität aber mal ausblendet, dann ist “F1® Der Film” doch durchaus sehenswert, mal untermalt von einem wieder sehr ordentlichen Hans-Zimmer-Score, mal angetrieben von modernen Songs aus HipHop, R&B und Pop. In puncto Schauspiel sticht neben den gut spielenden Brad Pitt, Kerry Condon und Javier Bardem vor allem der aus der Fernsehserie “Snowfall” bekannte Brite Damson Idris in seiner Rolle als Joshua heraus, der nicht so recht weiß, wie er mit dem neben ihn gesetzten Sonny und auch dem massenwirksamen Sport generell umgehen soll. Doch Sonny ist nicht so eigensinnig wie man zunächst denken mag, sondern wird zum wichtigen, wenn auch nicht immer sein Temperament im Griff behaltenden Teamplayer.
Trailer:
Bewertung: 7 von 10 Punkten
