Home Film “Freaky” – eine gelungene Fusion aus unsanftem Horror und Körpertausch-Komödie

“Freaky” – eine gelungene Fusion aus unsanftem Horror und Körpertausch-Komödie

Autor: Tobi

"Freaky" Filmplakat (© 2020 Universal Studios)

Freaky

Darsteller: Kathryn Newton, Vince Vaughn, Celeste O’Connor, Misha Osherovich
Regie: Christopher Landon
Dauer: 102 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: www.upig.de/micro/freaky
Facebook: facebook.com/FreakyFilmDE


Da ist es wieder – das Kino … hach, was haben wir dich vermisst. Nun, da endlich dank vermehrter Impfungen und vermehrter Vernunft die Inzidenzzahlen stark gesunken sind, öffnen unsere Lichtspielhäuser wieder, und selbst wenn man zunächst noch mit FFP2-Maske im Saal sitzen muss, so lohnt es sich doch allemal, um endlich wieder Kino genießen zu können.

Bevor am 1. Juli so gut wie alle Kinos wieder offen sind, haben einige bereits den Betrieb wieder aufgenommen, und so verwundert es nicht, dass auch vorher schon einige anständige Filme starten. Ein empfehlenswerter hiervon ist “Freaky” – wenn man nicht gerade ein schwaches Gemüt hat.

Nachdem die Produktionfirma Blumhouse sich mit einigen Hits im Schocker-Genre wie den “Paranormal Activity”- und “The Purge”-Reihen, Überraschungserfolgen wie “Get Out” und Horrorkomödien wie den beiden “Happy Deathday”-Filmen einen hervorragenden Ruf erarbeitet hatte, dann auch etwas teurere Streifen wie “Halloween”, “The First Purge” oder “Glass” produzierte, wurden zuletzt einige weniger berauschende Ergebnisse wie die eher langweiligen “Ma” und “Fantasy Island” oder das ziemlich misslungene “Black Christmas”-Remake vorgelegt. Auf Grund der Pandemie fühlt sich dies jedoch ewig her an, und so könnte “Freaky” auch ein Restart für Blumhouse sein, handelt es sich hierbei doch wieder um einen richtig guten Film.

Nachdem es in einer Kleinstadt zu einer Serie fieser Morde kommt, geht die Angst um. Wer verbirgt sich hinter dem sogenannten “Blissfield Butcher”, und wen wird er als nächstes umbringen, sollte er nicht endlich geschnappt werden? Das wird er (Vince Vaughn) leider zunächst nicht, und so trifft er eines Abends auf die alleine am heimischen Stadion, wo sie als Maskottchen tätig war, auf ihre mal wieder unzuverlässige Mutter wartende, 17-jährige Millie Kessler (Kathryn Newton).

Natürlich will er auch sie abstechen, nutzt hierfür allerdings einen beim letzten Mord entwendeten, antiken Dolch – und dieser bewirkt Unerwartetes. Statt zu sterben, überlebt Millie die Attacke – ihr Körper ist nun allerdings von Geist und Seele des Psychopathen bewohnt, während die von vielen gemobbte, unbeholfene Teenagerin sich im kraftvollen Männerkörper des gesuchten Killers wiederfindet. Nach einiger Verwirrung wird Millie klar, dass ihr 24 Stunden bleiben, um den Fluch zu brechen und ihre alte Gestalt zurück zu erlangen.

An der Seite der bald von ihrem wahren Ich überzeugten Freunde Nyla (Celeste O’Connor) und Joshua (Misha Osherovich) sowie ihres Schwarms Booker (Uriah Shelton) macht sich Millie in ungewohnter Männergestalt des “Blissfield Butcher” auf ins Wettrennen gegen die Zeit, während der Mörder sich langsam mit seinem neuen Look anfreundet und sich “ihm” so ganz besondere, neue Möglichkeiten bieten, Fieses zu tun.

"Freaky" Szenenbild (© 2020 Universal Studios)

Der “Blissfield Butcher (Vince Vaughn) und Millie Kessler (Kathryn Newton) in “Freaky” (© 2020 Universal Studios)

“Freaky” funktioniert als Fusion aus Slasher-Horror und Körpertausch-Komödie sehr gut, weil drei Dinge genau richtig gemacht wurden. Zum einen bieten die Schlachter-Morde konsequent fiese Bilder, ob nun bei der anfänglich im Hals zerbrochenen Flasche oder später der Sägenspaltung – hier werden üblere Szenen verabreicht, als man sie in einer Horror-Komödie erwartet hätte. Zum anderen ist der Humor genau richtig portioniert und nur direkt nach dem Körpertausch mal kurz dümmlich, um sich aber schnell wieder zu fangen und mit vielen herrlichen Details aufzuwarten, ob die kühle Millie in der High School entgegen ihrer Erwartung als sexy anstatt bedrohlich wahrgenommen wird oder das Mädel im Manne viel zu niedliche Züge mit sich bringt.

Dritter Grund ist, dass mit Kathryn Newton (“Der Sex Pakt” “Big Little Lies”) und Vince Vaughn (“Die Hochzeits-Crasher”, “All Inclusive”) zwei richtig gute Hauptdarsteller zu sehen sind, die ihre Rollen in beiden körperlichen Facetten hervorragend spielen und somit sehr viel Spaß bereiten. Somit tischt uns das Team um Produzent Jason Blum und den durch “Happy Deathday” ja bereits Horror-Humor-erfahrenen Regisseur und Co-Drehbuchschreiber Christopher Landon zur Wiedereröffnung der Kinos einen Film auf, der den Besuch lohnt und bestens unterhält.

Trailer:

Bewertung: 8 von 10 Punkten

 

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