Home Film „Jetzt. Wohin. Meine Reise mit Robert Habeck“ – die Doku gibt wenig neue Einblicke

„Jetzt. Wohin. Meine Reise mit Robert Habeck“ – die Doku gibt wenig neue Einblicke

Autor: Tobi

"Jetzt. Wohin. Meine Reise mit Robert Habeck" Filmplakat (© Pandora Film)

Jetzt. Wohin. Meine Reise mit Robert Habeck

Dokumentarfilm
Regie: Lars Jessen
Dauer: 90 Minuten
FSK: freigegeben ab 6 Jahren
Website: www.pandorafilm.de/filme/jetzt-wohin.html
Facebook: facebook.com/pandorafilm
Instagram: instagram.com/pandorafilmverleih
Kinostart: 7. Dezember 2025


Mit „Jetzt. Wohin. Meine Reise mit Robert Habeck“ startet mal ein Kinofilm ungewöhnlich an einem Sonntag, dem Tag nach Nikolaus 2025, in den Lichtspielhäusern – mit einem sogenannten Event-Kinostart um 12 Uhr, und rund 70 Kinos bundesweit zeigen nicht nur den Film, sondern strahlen auch ein virtuelles Live-Publikumsgespräch mit Robert Habeck und Regisseur Lars Jessen aus Hamburg um 13.30 Uhr dann auch mit aus, moderiert von Cordula Stratmann. Bis zum 15.12. folgt dann eine Kinotour, bei der Lars Jessen stets vor Ort ist, dazu Habeck selbst allerdings nur bei weiteren Terminen am 7. Dezember, zumeist aber noch ein zusätzlicher Gast bei den anderen – wie hier auf der Website zum Film nachzulesen.

Im Streifen blickt Regisseur Lars Jessen, der nicht nur Filmemacher ist, sondern auch ein Freund von Robert Habeck, auf den Bundestagswahlkampf 2025, bei dem er den Kanzlerkandidaten der Grünen nicht nur mit der Kamera begleitete, sondern auch an Kampagnen mitwirkte. Wir wir alle wissen, endete das Ganze in einem Scheitern und die Grünen fuhren ein mieses Ergebnis ein, woraufhin Habeck seinen Abschied aus der Parteispitze verkündete und sich zurückzog.

Die Doku schaut auf den Wahlkampf, bietet hierbei aber wenig wirklich Neues. Dass Habeck ein sympathischer Mensch ist, das steht außer Zweifel und das werden selbst Gegner seiner Politik selten anzweifeln. Dass er mit seiner Politik gute Ziele verfolgt und vor allem eine Klimawende herbeiführen will, das steht außer Frage. Dass die Wahl am 23. Feb. 2025 für seine Partei aber nicht positiv endete, das wissen wir ebenso, und die Doku sucht nun auch nach Antworten auf die Frage, warum die Grünen so schlecht abschnitten.

"Jetzt. Wohin. Meine Reise mit Robert Habeck" Szenenbild (© Florida Film / Pandora Film)

Filmemacher Lars Jessen (li.) im Gespräch mit Robert Habeck
(© Florida Film / Pandora Film)

Schnell kommt man hier auf das unpopuläre „Heizungsgesetz“ und darauf, dass Migration zum Hauptthema wurde, aber es wurden auch Fehler gemacht. Die Macht der sozialen Medien wurde vielleicht nicht unterschätzt, aber die Art und Weise, wie man sich ihrer gewinnbringend bedient, in Teilen verkannt. Während Habeck auf Küchentischgespräche setzte, zog Die Linke in der Wirkung an den Grünen vorbei, und dass die AfD hier viele Nutzer erreicht, das war nicht zu verhindern.

Das Zerbechen der Ampel hinterließ seine Spuren und Habeck als Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz vermochte es mit seiner Partei nicht, das grandiose Ergebnis vom 26. Sep. 2021 zu wiederholen. Damals wurde gefeiert, Die Grünen wurden Teil der Regierung – und hier wäre der Film über den Bundestagswahlkampf sicher fröhlicher geworden. Nun sehen wir einen nachdenklichen, am Ende natürlich frustrierten Robert Habeck.

Von ihm als Privatperson wird fast nichts gezeigt, dafür stellt Regisseur Lars Jessen sich selbst mit in den Fokus – nicht umsonst trägt der Film im Titel „Meine Reise mit Robert Habeck“. Und so sehen wir Jessen auch häufig, mal mit Habeck, mal in Interviews mit anderen, darunter „Fridays for Future“-Aktivistin Luisa Neubauer, Schauspieler Tobias Krell, Moderator Markus Lanz, Sänger Jan „Monchi“ Gorkow (Feine Sahne Fischfilet), Schauspieler/Regisseur Charly Hübner – aber auch CDU-Politiker Daniel Günther, Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein, und auf der Suche nach Ursachen Menschen wie Neuro- und KommunikationswissenschaftlerInnen, oder Menschen aus Habecks Politik- und Schulzeit.

„Jetzt. Wohin. Meine Reise mit Robert Habeck“ lässt sich sicher gut anschauen, erzählt uns in der Summe aber dann doch wenig Neues, vielleicht mal abgesehen von interessanten Blicken hinter die Kulissen am Tag der Bundestagswahl, wo man dann den großen Frust an allen Gesichtern ablesen kann – auch an dem von Jessen, der irgendwie mitgescheitert ist. Die nachfolgenden Diskussionen über die heutige Politik und die Wege, das Richtige zu bewegen, werden aber vermutlich das wichtige Ergebnis des Films sein.

Trailer:

Bewertung: 5 von 10 Punkten

 

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