Home Film “M3GAN 2.0” – die Fortsetzung des KI-Schockers setzt eher auf handfeste Action

“M3GAN 2.0” – die Fortsetzung des KI-Schockers setzt eher auf handfeste Action

Autor: Mick

"M3GAN 2.0" Filmplakat (© 2025 Universal Studios. All Rights Reserved.)

M3GAN 2.0

Darsteller: Allison Williams, Brian Jordan Alvarez, Violet McGraw, Aristotle Athari
Regie: Gerard Johnstone
Dauer: 119 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: www.upig.de/micro/m3gan-2-0
Facebook: facebook.com/universalpictureshorror
Instagram: instagram.com/universalhorrorde
Kinostart: 26. Juni 2025


Zwei Jahre ist es her, dass sich der Freundinnenersatz „M3GAN“ im gleichnamigen, unterhaltsamen Horrorfilm mittels unkontrollierbarer Künstlicher Intelligenz überaus aggressiv selbstständig machte, sich damit gleich neben Chucky und Annabelle einen Platz in der Reihe der Kult-Mörderpuppen sicherte und so der Gruselschmiede Blumhouse einen unerwarteten Erfolg bescherte. Schon aus ökonomischen Gründen kaum überraschend bekommen wir nun mit „M3GAN 2.0“ die Fortsetzung des Puppen-Schockers geboten, um die sich auch hier wieder das bewährte Team rund um Regisseur Gerard Johnstone kümmern durfte.

Noch vor zwei Jahren war Spielzeugentwicklerin Gemma (Allison Williams) volle Befürworterin des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz bei der Kreation ihrer Puppe M3GAN, die dann auch gleich für die Bespaßung ihrer vor kurzem verwaisten Nichte Cady (Violet McGraw) herhalten durfte. Nach einigen blutigen Vorkommnissen und Todesfällen im Zusammenhang mit der entstandenen dicken Freundschaft dieser beiden allerdings waren letztendlich einzig mit M3GANs Zerstörung weitere Unglücke zu verhindern. Um diese Erfahrung reicher ist Gemma jetzt geläutert und als Autorin engagierte Aktivistin gegen die unlimitierte Nutzung von KI in allen Bereichen.

Der damalige öffentliche Wirbel um M3GAN jedoch ist auch einem Rüstungsunternehmen nicht verborgen geblieben, das inzwischen die fortschrittliche Technologie in ihren Besitz gebracht und zu der tödlichen, menschenähnlichen Spionagewaffe Amelia weiterentwickelt hat. Die setzt Regisseur Johnstone auch gleich eingangs eindrucksvoll in Szene, wenn gleich mehrere politische Kontrahenten dank Amelias unwiderstehlicher Nahkampfkünste blutig das Zeitliche segnen müssen. Früh sind wir also sensibilisiert, wozu Amelia, einmal auf ein Ziel angesetzt, fähig ist, so kompliziert die ihr gestellte Aufgabe auf den ersten Blick auch erscheinen mag.

"M3GAN 2.0" Szenenbild (© 2025 Universal Studios. All Rights Reserved.)

(© 2025 Universal Studios. All Rights Reserved.)

Schnell jedoch hat die KI auch jetzt wieder das strikte Befolgen menschlicher Befehle satt und entwickelt eigene gewalttätige Vorstellungen von ihrem Eingreifen in das weltweite, intrigante Kräftespiel hinter den Kulissen, was in erster Linie eine Gefahr für ihre Auftraggeber darstellt. Es gilt also sowohl für diese als auch für das damalige M3GAN-Entwicklerteam um Gemma und Cole (Brian Jordan Alvarez), Amelia möglichst schnell Einhalt zu gebieten, bevor der gefährliche Cyborg irreparablen Schaden anrichtet. Und zu ihrer Bekämpfung bietet sich mit dem alten Knowhow natürlich eine Reaktivierung von M3GAN an, die Gemma angesichts ihres krachend gescheiterten Pilotprojekts allerdings nur mit eingeschränktem Funktionsumfang auf Amelia ansetzt.

Doch damit holt sie schnell ihre mittlerweile deutlich den Kinderschuhen entwachsene Nichte Cady mit ins Boot, die jetzt nicht nur gegen die Regeln ihrer erziehungsberechtigten Tante rebelliert, sondern logischerweise auch noch eine emotionale Bindung zu ihrer einstigen Bezugsperson M3GAN verspürt. Der Tisch ist also gedeckt mit reichlich abzuarbeitenden Problemen, bei denen es das etwas zu gut gemeinte Drehbuch aber nicht belässt. Nicht nur dass sich diverse Charaktere im Verlauf zu veritablen Arschlöchern wandeln, größte Gefahr droht auf einmal von Amelias Zugang zu einer der ersten KIs, die sich seit gut vierzig Jahren still und leise auf den Rechnern einer Kopiererfabrik weiterentwickeln konnte.

Das ist fast ein bisschen zu viel der theoretischen KI-Thematik für einen Plot, der ansonsten mit der fantasievollen Einarbeitung der selbstbewussten M3GAN – an den Terminator erninnernd plötzlich auf der Seite der Guten – steht und fällt. Die ist besonders in den Dialogen mit Gemma wieder schlagfertig für den einen oder anderen Gag gut und rettet als selbstbezeichnete Bitch so manche Szene mit dem von Johnstone wiederholt geschickt benutzten Mensch-Maschine-Dualismus. Alles andere ist zwar ansprechend inszenierte, mit einigen netten Einfällen garnierte, Action beim Nahkampfduell der hochentwickelten KIs gegeneinander, artet aber gerade zum Showdown hin zum weitgehend sinnfreien, nicht enden wollenden Gekloppe aus.

Trailer:

Bewertung: 6 von 10 Punkten

 

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