Home Film “Maria Reiche: Das Geheimnis der Nazca-Linien” – wie eine Deutsche in Peru eine archäologische Sensation offenbarte

“Maria Reiche: Das Geheimnis der Nazca-Linien” – wie eine Deutsche in Peru eine archäologische Sensation offenbarte

Autor: Tobi

"Maria Reiche: Das Geheimnis der Nazca-Linien" Filmplakat (© TOBIS Film)

Maria Reiche: Das Geheimnis der Nazca-Linien

Darsteller: Devrim Lingnau, Olivia Ross, Guillaume Gallienne, Marina Pumachapi
Regie: Damien Dorsaz
Dauer: 99 Minuten
FSK: freigegeben ab 6 Jahren
Website: tobis.de/titel/maria-reiche-das-geheimnis-der-nazca-linien
Facebook: facebook.com/TobisFilm
Instagram: instagram.com/tobisfilm
Kinostart: 25. September 2025


Mit “Maria Reiche: Das Geheimnis der Nazca-Linien” legt der Schweizer Damien Dorsaz, der bislang vor allem als Schauspieler in Erscheinung geteten ist, sein Langfilm-Regiedebüt vor, bei dem er auch am Drehbuch mitschrieb. Hierfür hat er sich die wahre Geschichte der 1903 geborenen Dresdnerin Maria Reiche ausgesucht, die den wenigsten bekannt sein dürfte – es sei denn, sie interessieren sich für Archäologie.

Der Film nimmt uns mit ins Peru der 1930er-Jahre, wo Maria (Devrim Lingnau) als Mathematiklehrerin in der Hauptstadt Lima Geld verdient und froh ist, nicht in Europa dem sich ausbreitenden Faschismus ausgesetzt zu sein. Als sie vom französischen Archäologen Paul D’Harcourt (Guillaume Gallienne) überredet wird, für ihn einige ältere deutsche Schriftstücke zu übersetzen, die vielleicht Hinweise auf ein unterirdisches Kanalsystem der Inka in der Wüste von Nazca geben könnten, führen sie die Recherchen in diese Gegend.

In der staubigen Einöde stoßen die beiden auf lange, mit Präzision in den Sand gescharrte Furchen. Diesen schreibt D’Harcourt zwar keine große Relevanz zu, Maria aber ist von den Ausmaßen begeistert und will mehr über den Sinn der Linien herausfinden. So zieht sie völlig isoliert von der Großstadt mit ihrem Zelt auf das Gelände der einheimischen Bauernfamilie von Juana (Marina Pumachapi), um mit dem Besen die Linien frei zu kehren und hinter das Geheimnis der Riesen-Geoglyphen zu kommen, die sich aus der Luft als Bilder von Tieren, Menschen, Pflanzen und Gegenständen offenbaren. Die neue Besessenheit kostet sie allerdings nicht nur den Job als Lehrerin, auch ihre Beziehung zu Freundin Amy (Olivia Ross), mit der sie in Lima zusammen lebte, droht zu scheitern. Und das ist nicht alles, sind ihre Arbeiten doch dem mächtigen Landbesitzer Montoya (Javier Valdés) ein Dorn im Auge, der andere Pläne für die Region hat.

"Maria Reiche: Das Geheimnis der Nazca-Linien" Szenenbild (© TOBIS Film, Daniela Talavera)

(© TOBIS Film, Daniela Talavera)

“Maria Reiche: Das Geheimnis der Nazca-Linien” hat als Biopic über einige Jahre im Leben der Dresdnerin, die in Peru ihr Glück suchte und fand, zwar auch Längen, die Geschichte ist aber durchaus interessant, gerade weil sie an wahre Begebenheiten angelehnt ist. Mit ihrem bis zur Erschöpfung reichenden und mit äußerster Akribie durchgeführten Einsatz und vor allem ihren Luftaufnahmen der Riesenbilder, die sie weltweit bekannt machten, sorgte Reiche für deren Erhalt, setzte sich in den kommenden Jahren immer wieder hierfür ein. Seit 1994 sind die Nazca-Linien, zwischen 200 v. Chr. und 600 n. Chr. von der indigenen Bevölkerung erschaffen, ein UNESCO-Weltkulturerbe.

Die auf der Berlinale 2025 als einer der European Shooting Stars ausgezeichnete und 2023 bereits für ihre Rolle in der Netflix-Serie “Die Kaiserin” mit dem Deutschen Schauspielpreis in der Nachwuchs-Kategorie geehrte Devrim Lingnau spielt die “Frau, die die Wüste fegte”, wie sie in Peru genannt wird, gut. Anfangs noch in Lima von Amy mit zu Feiern geschleppt ist schnell klar, dass dies nicht ihre Welt ist, also entflieht sie in eine ganz andere – und doch kamen ihr dann noch Kontakte aus diesen Treffen zugute, wie der zu Paul D’Harcourt oder auch zu einem Journalisten der New York Times.

Maria Reiche blieb den Rest ihres Lebens in Peru und verstarb 1998 mit 95 Jahren in Lima, bevor sie in Nazca neben der Hütte begraben wurde, in der sie über 25 Jahre lang gehaust hatte. Ihr zu Ehren legt Damien Dorsaz, der Reiche während einer Reise nach Peru 1996 persönlich kennen lernte und ihr 2006 schon eine Doku widmete, einen ersten Spielfilm vor, den man sich gut anschauen kann, auch wenn nicht immer wirklich viel passiert – die Bilder von Kameramann Gilles Porte haben auch dann ihren Reiz.

Trailer:

Bewertung: 6 von 10 Punkten

 

Related Articles