Home Film “Operation: Overlord” – ein packendes Genre-Crossover aus Kriegsfilm und Zombie-Horror

“Operation: Overlord” – ein packendes Genre-Crossover aus Kriegsfilm und Zombie-Horror

Autor: Tobi

"Operation: Overlord" Filmplakat

Operation: Overlord

Darsteller: Wyatt Russell, Jovan Adepo, Ben Tavassoli, Pilou Asbæk
Regie: Julius Avery
Dauer: 110 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: paramount.de/operation-overlord
Facebook: facebook.com/Paramount.Pictures.Germany.Kino


Unter dem Decknamen “Operation Overlord” kamen die Westalliierten im Juni 1944 massiv in Flugzeugen und Schiffen in Nordfrankreich an, um von dort gegen die Nazis vorzurücken, hiermit neben den Sowjets im Osten eine zweite Front im Westen zu bilden und das Deutsche Reich im Zweiten Weltkrieg einzuengen. Die Ereignisse rund um den sogenannten D-Day greift der vorliegende Film von Julius Avery auf, der nach “Son Of A Gun” (2014) seine zweite Regiearbeit als Langfilm vorlegt, bevor sich der Australier einem Remake von “Flash Gordon” widmet. Das Drehbuch für “Operation: Overlord” schrieb er diesmal nicht selbst, hierfür zeichnete Billy Ray als Erfinder der Story zusammen mit Mark L. Smith verantwortlich.

Der bekannteste Name taucht bei den Produzenten auf, hat doch neben Lindsey Weber niemand Geringeres als J. J. Abrams sich des Films angenommen, Mitschöpfer der grandiosen TV-Mystery-Serie “Lost”, Produzent von “Cloverfield”, Regisseur/Produzent von “Star Trek” und “Star Wars: Das Erwachen der Macht” sowie auch dem für 2019 erwarteten, neunten Teil des Sternenkriegs.

Der Beginn des Films holt den Zuschauer nicht gemächlich ab, sondern nimmt einen direkt mit ins Kriegsgeschehen, besser gesagt in eines der Flugzeuge, die über eine Masse an Booten hinweg Richtung Normandie fliegen und dort auch gleich ordentlich unter Beschuss geraten. Der Auftrag der amerikanischen Soldaten in dieser Maschine besteht darin, in einem von den Deutschen besetzten Dorf den Kirchturm zu sprengen, denn dort haben die Nazis eine Funkstation eingerichtet.

Bis zum Zielort kommen sie allerdings nicht, das Flugzeug wird abgeschossen und nur fünf aus der Truppe überleben. Unter der Führung des erfahrenen Corporal Ford (Wyatt Russell) machen sich der eingeschüchtert aufgeregte Boyce (Jovan Adepo), der coole Tibbet (John Magaro), der entschlossene Dawson (Jacob Anderson) und der unbeholfene Fotograf Chase (Iain De Caestecker) durch die Wälder auf den Weg Richtung des Einsatzziels – bald noch weiter dezimiert, nachdem Dawson auf eine Mine tritt.

Im Dorf angekommen finden sie Unterschlupf bei der tapferen Chloe (Mathilde Ollivier), die mit ihrem Bruder und ihrer kranken Tante in einem Haus lebt und von den Nazis bislang nur dort geduldet wird, weil sie sich als hübsche Frau ab und an, wenn es ihm beliebt, vom fiesen Doctor Wafner (Pilou Asbæk) sexuell missbrauchen lässt. Als dieser bei einem natürlich unangemeldeten Besuch die nächste Vergewaltigung beginnt, kann Boyce dies nicht mit ansehen und schreitet ein.

Die Ereignisse überschlagen sich und eher durch einen Zufall findet Boyce bald heraus, dass in einem unter der Kirche angelegten Labor geheime Experimente gemacht werden mit einem Serum, das normale Menschen zu kraftvoll strotzenden, brutalen und Verletzungen strotzenden Kampfmaschinen macht. Bald kämpfen die US-Soldaten nicht nur gegen die deutschen Besatzer und gegen die Zeit, um ihre Mission zu erfüllen, sondern auch gegen hasserfüllte Zombies.

“Operation: Overlord” ist ein bildgewaltiger Kracher, der als Kriegsfilm actionreich beginnt und dann eine etwas ruhigere Phase während der Sondierungen im Dorf durchläuft, bis er als blutiger Horrorfilm erneut mit jeder Menge Action sein Finale findet. Wenn man sich vorher nicht belesen oder den Trailer geschaut hat, dann ist man vom Genre-Wechsel im Film sicherlich überrascht, dafür wird die Handlung insgesamt umso gradliniger und schnörkellos erzählt.

Regisseur Julius Avery schafft es, einen zu packen – zuerst in der Panik der beschossenen Kriegsmaschine, dann beim atmosphärisch dichten Schleichen durch den Wald und dem Verstecken im Dorf, schließlich mit der brutalen Action im Kampf gegen die Mutanten. Vor allem dem Anfang und Ende merkt man an, dass hier keine Low-Budget-Produktion vorliegt, sondern das Geld in Szenen investiert wurde, die sich lohnen. Ein Übriges haben die Maskenbildner geleistet, die schockierend anmutende Kampfmaschinen erschaffen haben. Die Mischung stimmt, der Genre-Crossover-Streifen weiß zu gefallen.

Trailer:

Bewertung: 8 von 10 Punkten

 

Related Articles