Home Film „Stromberg – Wieder alles wie immer“ – die Leinwand-Rückkehr der Kultfigur bringt nur wenige Lacher

„Stromberg – Wieder alles wie immer“ – die Leinwand-Rückkehr der Kultfigur bringt nur wenige Lacher

Autor: Tobi

"Stromberg - Wieder alles wie immer" Filmplakat (© Filmwelt Verleihagentur)

Stromberg – Wieder alles wie immer

Darsteller: Christoph Maria Herbst, Bjarne Mädel, Oliver Wnuk, Diana Staehly
Regie: Arne Feldhusen
Dauer: 96 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.filmweltverleih.de/cinema/movie/stromberg—wieder-alles-wie-immer
Facebook: facebook.com/FilmweltVerleihagentur
Instagram: instagram.com/filmwelt.verleih
Kinostart: 4. Dezember 2025


Von 2004 bis 2012 wusste uns die „Stromberg“ als deutsche Adaption der britischen Serie „The Office“ über fünf Staffeln zum Lachen zu bringen mit ihren fiktiven Einblicken in das Arbeitsleben der Schadensregulierung-Abteilung der Capitol-Versicherung unter Leitung des sich oftmals alles andere als politisch oder auch sonstwie korrekt verhaltenden Leiters Bernd Stromberg. Der toll spielende Christoph Maria Herbst machte ihn zu einer Kultfigur, und Bjarne Mädel verkörperte den oftmals gemobbten Berthold „Ernie“ Heisterkamp und wurde in Folge zu einem gerne gesehenen, immer wieder überzeugenden Darsteller in der deutschen Film- und Fernsehlandschaft.

2014 kam dann „Stromberg – Der Film“ in unsere Kinos, den mehr als 1,3 Millionen BesucherInnen sahen und der sein Budget mehr als dreifach wieder einspielen konnte. Christoph Maria Herbst konzentrierte sich in den letzten zehn Jahren dann als einer der gefragtesten Schauspieler des Landes auf zahlreiche andere Projekte und unterstrich hierbei auch, dass er nicht nur Komödie oder Satire kann. Nun aber kehrt er doch noch einmal in seine Paraderolle zurück im neuen Kinofilm „Stromberg – Wieder alles wie immer“.

Alles wie immer ist hierbei aber vieles nicht, ist Bernd Stromberg doch längst kein Mitarbeiter der Capitol-Versicherung mehr, sondern inzwischen bei der „alpha.“ gelandet. Nachdem aber die Einblicke ins Arbeitsleben einst als Reality-Doku sehr erfolgreich waren, produziert ein großer Fernsehsender die von Matthias Opdenhövel moderierte Show „Stromberg – Das große Wiedersehen“ und hat hierfür einige der MitarbeiterInnen von damals schon einige Tage vorab zur Planung ins Studio eingeladen. Tanja und Ulf Steinke (Diana Staehly und Oliver Wnuk) sind immernoch bei der Capitol (sie aufgestiegen) und ein Paar, Berthold „Ernie“ Heisterkamp hat sich auch mit Hilfe eines verfassten Ratgebers für Mobbing-Opfer aus dieser Rolle befreit, und Jennifer Schirrmann (Milena Dreissig) wirkt ähnlich naiv wie zuvor, hat sich mit dem Content Creator Julian (László Branko Breiding) aber einen jungen Freund angelacht, der sie begehrt und hier gutes Futter für seine Social Media Kanäle wittert.

Sie alle treffen im Studio nun also wieder auf den vor vielen Jahren sehr ambivalent wahrgenommenen Ex-Chef Bernd Stromberg. Schnell wird klar, dass sich zwar die Welt verändert hat, Stromberg aber nur wenig, der veganes Essen nicht akzeptiert, Ernie weiter dumme Sprüche drückt oder eine junge TV-Redakteurin (Sophia Burtscher) angrabbelt, die beim Anschauen der vorbereiteten MAZ-Szenen vom Glauben abfällt und darauf drängt, dass man vieles hiervon heute nicht mehr ausstrahlen dürfe. Genauso sieht das eine Gruppe von DemonstrantInnen vor dem Studio, die hier auf Fans von Stromberg treffen, die ihrem Idol optisch wie inhaltlich nacheifern und sich über das TV-Comeback freuen. Es kommt wie es kommen muss, Chaos bricht aus und die Show ist in Gefahr.

"Stromberg - Wieder alles wie immer" Szenenbild (© MadeFor Film / Stephan Rabold)

Neuland für Stromberg – Bernd Stromberg (Christoph Maria Herbst, r.) mit Ulf und Tanja Steinke (Diana Staehly und Oliver Wnuk)
(© MadeFor Film / Stephan Rabold)

Der Titel „Stromberg – Wieder alles wie immer“ ist leider irreführend, bringt die Leinwand-Rückkehr der Kultfigur doch erstaunlich wenige Lacher. Das gleiche Team von Regisseur Arne Feldhusen und Drehbuchschreiber Ralf Husmann schafft es somit nicht, an ihren Vorgängerfilm oder geschweige denn die sehr witzige Serie heran zu kommen.

Ja, einige Ideen sind gut, wie der selbstbewusstere, aber immernoch gerne übersehene Ernie mit den Versuchen, sein wenig populäres Buch anzupreisen, wie der neue Job von Stromberg, der erst später offensichtlich wird, oder die Produktion der Wiedersehens-Show generell. Mit dieser findet der Kult um die Hauptfigur dank der Fan-Gruppe ebenso seinen Platz wie die Aufregung um die vor allem heute schon gar nicht mehr akzeptable Verhaltensweise des sich so oft unkorrekten Vorgesetzten, die sich in der Demo wie auch der jungen Fernseh-Redakteurin spiegelt, während andere im Team das Ganze sehr gelassen sehen. So ist und war er halt, der Stromberg, und das hat schließlich die Quote gebracht.

Ob die Kino-Zahlen für „Stromberg – Wieder alles wie immer“ stimmen werden, das wird man sehen, aber nicht zuletzt dank viel Präsenz inkl. diverser Werbekampagnen wie für das weihnachtliche McDonald’s Monopoly werden große Fans der Serie sich den Film wohl nicht entgehen lassen wollen. Dieser hätte aber noch weit bissiger und ideenreicher sein können, plätschert viel zu viel vor sich hin, wirft den nervigen Content Creator viel zu oft ins Geschehen und lässt Stromberg in Situationen geraten, die schlicht unwirklich erscheinen im Gegensatz zu der damaligen, so herrlichen Aufarbeitung einiger Missstände im Firmen-Alltag.

Trailer:

Bewertung: 4 von 10 Punkten

 

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