Home Film “The First Purge” – der Ursprung der legalen Gewaltsnacht

“The First Purge” – der Ursprung der legalen Gewaltsnacht

Autor: Tobi

"The First Purge" Filmplakat

The First Purge

Darsteller: Y’lan Noel, Lex Scott Davis, Joivan Wade, Steve Harris
Regie: Gerard McMurray
Dauer: 112 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: upig.de/micro/the-first-purge
Facebook: facebook.com/The.Purge.DE


Nach den Erfolgen der bisherigen drei “Purge” Filme – angefangen mit “The Purge – Die Säuberung” (2013) über “The Purge: Anarchy” (2014) bis zu “The Purge: Election Year” (2016) – klärt uns das Prequel “The First Purge” nun über die Ursprünge der gewaltsamen Purge-Nacht auf, in deren alljährlichen zwölf Stunden Gesetzlosigkeit vom Staat als Motto ausgegeben und auch nicht bestraft wird.

Da der erste Teil der bisherigen Trilogie im Jahr 2022 spielte, ist klar, dass wir uns diesmal im Jahr davor bewegen müssten. Auf der New York vorgelagerten Insel Staten Island wird das öffentlicht äußerst umstrittene und auch in den Medien kontrovers diskutierte Experiment gestartet, für eine Nacht die Gesetze auszusetzen und alles zu erlauben, von Raubzügen bis hin zu Morden.

Was irrsinnig klingt, hat die Organisation New Founding Fathers of America (NFFA) einer soziologischen Theorie folgend als wissenschaftliches Experiment mit Unterstützung des Präsidenten durchgesetzt. Das Ziel ist es, die Verbrechensrate für den Rest des Jahres auf unter einen Prozent zu drücken, wenn sich die gesamte Aggression in einer einzigen Nacht entlädt. 5.000 Dollar bekommt jeder Einwohner Staten Islands, der während des Tests auf der Insel bleibt – und weitere Belohnung wird versprochen, wenn man am “Purgen” teilnimmt, was dann mittels eines eingepflanzten Mikrochips und Kamera-bestückten Kontaktlinsen überwacht wird.

Das Experiment startet, die Spannung ist groß – doch zunächst passiert wenig. Dann aber geht es irgendwann los, mit Plünderungen, dann dem ersten Mord durch einen Irren. Während Gruppen von Einwohnern an mehreren Stellen der Insel mit Parties versuchen, die Sorgen wegzutanzen, ziehen sich andere plötzlich Masken über und fangen an zu jagen. So gerät die Lage mehr und mehr außer Kontrolle, und es wird irgendwann klar, dass die Regierung hier nicht nur als Zuschauer beteiligt ist.

"The First Purge" (© Universal Pictures)

(© Universal Pictures)

Purge-Schöpfer James DeMonaco, Autor und Regisseur der bisherigen Trilogie, hat auch das Drehbuch für “The First Purge” geschrieben, die Regie diesmal aber Gerard McMurray überlassen. Als Produzenten zeichnen erneut Jason Blum (Blumhouse Productions), Michael Bay, Brad Fuller und Andrew Form sowie DeMonacos langjähriger Produktionspartner Sébastien K. Lemercier verantwortlich.

Auch wenn die Handlung von “The First Purge” gar nicht mal übel gestrickt ist mit ihrem wissenschaftlichen Ursprung, weiß der Streifen einen atmosphärisch nicht so zu packen wie die bisherige Trilogie. Im Laufe des Films häufen sich doch die Momente, denen es an Glaubwürdigkeit mangelt, und das Ganze gibt dann irgendwann seine psychisch belastende Dichte auf und verfällt in eine Rambo-artige Ein-Mann-räumt-auf-Action, die eher nervt als mitreißt.

Zudem wird nicht klar, wie es nach dem, was man hier sieht, sein könnte, dass das Purgen zur jährlichen Tradition ausgerufen wird, denn Vertuschung von Vorkommnissen ist in der Zeit von Social Media und per Smartphone gesendeten Live-Videos – die hier schlichtweg gar nicht existieren, was völlig unrealistisch ist – nicht mehr möglich. Schade, die Erwartungen werden nicht ganz erfüllt, vor allem in der zweiten Hälfte des Films.

Trailer:

Bewertung: 6 von 10 Punkten

 

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