Home MusikCD-Rezensionen Moon Taxi bieten abwechslungsreiche, melodische Stücke zwischen Folk, Pop und Indie-Rock

Moon Taxi bieten abwechslungsreiche, melodische Stücke zwischen Folk, Pop und Indie-Rock

Autor: Tobi

Moon Taxi "Silver Dream"

Moon Taxi

“Silver Dream”

(CD, BMG Rights Management, 2021)

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Auf den 36 Minuten ihres sechsten Albums “Silver Dream” präsentieren uns Moon Taxi zwölf Songs. Mit insgesamt vier Vorab-Singles lieferte das Quintett aus Nashville ja bereits einen umfangreichen Vorgeschmack darauf, wie die Scheibe klingen würde – und es überrascht nicht, dass sich die Jungs stilistisch treu bleiben und melodische Nummern zwischen Folk, Pop und Indie-Rock verabreichen, teilweise auch mit elektronischen Elementen gewürzt.

Moon Taxi (© Moon Taxi)

(© Moon Taxi)

“Viele der Songs entstanden dadurch, dass wir Momente aus der Vergangenheit wieder haben aufleben lassen. Wir erkannten, dass diese Erinnerungen, vor allem die guten, in einen sanften Glanz gehüllt sind”, erklärt Sänger/Gitarrist Trevor Terndrup. “Der Albumtitel ist unsere Art zu fragen: ‘War es wirklich so schön wie in deiner Erinnerung?’ Wir spielen schon so lange zusammen und haben gesehen, wie sich unser Leben teilweise stark verändert hat. Deshalb sind die Momente, die ihren Weg in die Texte gefunden haben, oft Erfahrungen, die wir gemeinsam erlebt haben.”

Das neue Album zeigt aber auch, dass die Band mehr denn je für neue Kollaborationen offen ist. Für einige Stücke schlossen sie sich mit Songwritern und Produzenten wie Chris Seefried (Fitz and the Tantrums, The Kooks), Christian Medice (lovelytheband, Halsey) und busbee (The Head and the Heart, Maren Morris) zusammen. Gleichzeitig erarbeitete die Band einem Großteil des Albums allein, wobei Gitarrist Spencer Thomson seine langjährige Rolle als Produzent zugutekam.

Als erste Single des Albums hatten Moon Taxi im März 2020 bereits “Hometown Heroes” ausgekoppelt, und der fröhlich anmutende Folk-Ohrwurm schaffte es in die Top 20 der Triple A Radio-Charts. Mit dem weit weniger von Folk geprägten “Light Up” ging es im August druckvoller und etwas progressiver, aber kaum weniger eingängig weiter, bevor das ebenfalls treibende “One Step Away” Ende September klangliche Anleihen älterer Tage mitbrachte und nach beschwingtem Start noch eine schön knarzige Gitarre in den Gehörgang drückte.

Mit dem von Soul beeinflussten, groovy daher kommenden “The Beginning” erschien im Januar kurz vor der Album-Veröffentlichung noch eine weitere Vorabsingle. Die vier Stücke zeigen bereits das Facettenreichtum von Moon Taxi, welches von den weiteren Songs untermauert wird.

Terndrup, Thomson, Bassist Tommy Putnam, Keyboarder Wes Bailey und Drummer Tyler Ritter eröffnen die Scheibe mit dem reduziert angerichteten “Palm Of Your Hand”, welches mit seichten Licks und konstantem Takt in Stimmung bringt. Diese wird aufrecht erhalten, ob mit den angesprochenen Singles oder mit Songs wie dem klanglich interessanten Midtempo-Treiber “Keep It Together”, dem progressiveren “Say” oder sphärischer anmutenden Stücken wie “Lions” und “Take The Edge Off”.

Letztere Nummer hat eine besondere Bedeutung für Moon Taxi, denn sie hatten den Song gemeinsam mit dem Songwriter und Produzenten busbee kurz vor dessen Hirntumor-Diagnose geschrieben. “Ursprünglich wollte ich ein lustiges Trinklied schreiben. busbee nahm diese Idee auf und half uns, zum Kern des Songs vorzudringen”, erklärt Terndrup. So entwickelt sich das Stück zu einer bewegenden Meditation über die Notwendigkeit einer Verbindung in Zeiten tiefer innerer Kämpfe. “Die Arbeit mit busbee hat uns sehr beeindruckt, denn sie hat unseren Songs echte emotionale Tiefe verliehen”, fügt Thomson an.

Mit “Live For It” gibt es zudem eine effektbehangene, feine Popnummer und mit “Above The Water” eine gute Midtempo-Power-Ballade. Zum Schluss rundet der Titeltrack als kurzes Instrumental eine Scheibe ab, die sich bestens durchhören lässt und mit der Moon Taxi durchaus eine Chance haben sollten, auch auf unserem Kontinent größere Bekanntheit zu erlangen.

Moon Taxi fühlen sich in jedem Fall hinsichtlich ihres zukünftigen künstlerischen Schaffens wie neu belebt. “Klanglich fühlt es sich an, als wäre alles weiter aufgeblasen worden. Ich denke, es hat viel mit der organischen Herangehensweise an dieses Album zu tun”, sagt Terndrup. Thomson führt weiter aus, dass genau dieser Wandel Hand in Hand mit einem neu gewonnenen Selbstvertrauen geht. “Manchmal haben wir uns in der Vergangenheit zurückgehalten, große Risiken mit unserem Sound einzugehen, aus Angst, dass es nicht zu uns als Band passen würde. Aber jetzt macht uns das überhaupt nichts mehr aus. Ich glaube, dass dieses Album unsere Fähigkeiten wirklich erweitert hat und jetzt haben wir das Selbstvertrauen, mit allen möglichen verrückten Ideen weiter in die Zukunft zu gehen.”

ridethemoontaxi.com
facebook.com/ridethemoontaxi

Bewertung: 8 von 10 Punkten

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