Zum Abschluss seiner satte vier Jahre umspannenden +-=÷x-Tour (ausgesprochen Mathematics-Tour) hatte sich der britische Weltstar Ed Sheeran in der Düsseldorfer MERKUR SPIEL-ARENA angesagt, mit gleich drei Konzerten. Am lauen Spätsommerabend des 6. September pilgerten wie auch an den beiden anderen 65.000 Fans – was die meistbesuchten Veranstaltungen in der Historie des Stadions bedeuteten – in die ausverkaufte Arena zur mittleren dieser Shows, im Wissen, jede Menge Hits geboten zu bekommen.
Einige hiervon gab es auch schon im Vorprogramm, als die Grammy-ausgezeichnete, US-amerikanische Singer/Songwriterin Tori Kelly ab 18 Uhr auftrat, im weiten Shirt, schließlich erwartet sie mit ihrem Ehemann, dem Basketballspieler André Murillo, gerade ihr erstes Kind. Mit toller, souliger Stimme bescherte die 32-Jährige in einer halben Stunde schöne Stücke wie ihre bekannten Single “Should’ve Been Us” und das als Teil des Animations-Erfolgsfilms “Sing”, in dessen Original sie die Elefantin Meena sprach und sang, veröffentlichte “Don’t You Worry ‘Bout A Thing”, eine Coverversion des Stevie-Wonder-Klassikers. Mit einigen die sich füllende Arena in Mitklatsch- und Tanz-Stimmung versetzenden Ohrwurm-Nummern kam dann ab 19 Uhr der Brite Myles Smith daher, der im roten EM-2025-Auswärtstrikot der deutschen Fußball-Frauen-Nationalmannschaft mit seiner Band gute Laune überschwappen ließ. In seinen 45 Minuten fehlten die Hits “Nice To Meet You” und zum Abschluss “Stargazing” natürlich nicht. Zwei gut gewählte, hochklassige Support-Acts waren also zu erleben – das ist ja nicht immer so.

(© Mark Surridge)
Gekommen waren aber alle natürlich, um Ed Sheeran live zu erleben. Ein Countdown ließ dann auch keinen Zweifel daran, wann es bei ihm losgehen würde, und die letzten Sekunden konnten somit bereits laut heruntergezählt werden, bis sich um 20.15 Uhr die riesige kreisrunde Leinwand über die in der Mitte des Stadions platzierte 360-Grad-Bühne hob und Ed aus dem Boden derselben über eine Treppe nach oben stieg. Das Setup der Show alleine war schon spektakulär, mit einem äußeren Drehring der runden Bühne und in dessen dank LEDs Bilder bietenden Mitte einem Plus, das auch noch einmal treppenartig hoch und runter gefahren werden konnte. Dies alles wurde zur gut genutzten Spielwiese des Weltstars, während sechs Flutlichtmasten-ähnliche Säulen von außen in die Höhe ragten, die für Licht- und Sound-Anlagen ebenso dienten wie zum Halten weiterer, Gitarrenplektren-geformter Leinwände und LED-Ringe – und diverse Pyro-Effekte wie Flammen und von der Bühne aus dem Stadion geschossene Leuchtkugeln rundeten die opulente, starke Show ebenso noch ab wie Laser-Effekte.
Auf die Füße von vieren der erwähnten Metalltürme war Sheerans Band mit zwei Gitarristen, einem Bassisten, einem Keyboarder und einem Drummer verteilt, wenn sie ihn denn ergänzte. Dies war bei einigen Songs der Fall, wie dem eröffnenden “Castle On The Hill”, dem folgenden “Blow”, mit dem Ed direkt zeigte, dass er auch abzurocken vermag, oder später bei “Thinking Out Loud” und einem “Collaborations Medley” mit Stücken wie “Take Me Back To London”, “South Of The Border”, “2step” und “I Don’t Care”.
Die meisten Songs aber bestritt Ed alleine, entweder einfach mit Gitarre wie bei “Love Yourself”, “Old Phone” oder “Photograph”, zumeist aber mit seinen Loop-Stations, von denen er eine in der Mitte des Plus auf dem Boden stehen hatte, vier zudem im Drehring. Hier nahm er Elemente seiner Stücke auf und baute sie dann über Looping per Fußsteuerung mit gespielter Gitarre zur musikalischen Untermalung vieler Titel zusammen. Dass dies nicht immer live aussieht, aber ist, erwähnte er dann auch gleich beim ersten Einsatz, dem Hit “Shivers”, und so bot er ein durchaus besonderes Liveerlebnis (wie in den hier eingeflochtenen, folgenden Live-Videos anderer Spielstätten zu sehen).
Ein besonderes Liveerlebnis war der Gig aber natürlich auch schon auf Grund von Sheerans vieler schöner, mit tollen Melodien ausgestatteter Songs, seiner Stimme und seiner umwerfend sympathischen Präsenz. Am Tag zuvor hatte der Superstar seine Bodenständigkeit untermauert und überraschend gratis nachmittags in der Düsseldorfer Altstadt in einem Irish Pub gespielt, das er hierfür in “The Old Phone” umbenannte, passend zu seinem Song aus dem am 12. September erscheinenden, neuen Album “Play”. Aus selbigem spielte er mit dem Hit “Azizam” und “Sapphire” auch zwei weitere Vorab-Singles.
Auf Überraschungsgäste verzichtete Ed größtenteils, spielte lediglich mit der den Abend eröffnenden Tori Kelly das 2015 gemeinsam veröffentlichte Duett “I Was Made For Loving You” und holte für “Galway Girl” Violinistin Alicia Enstrom mit auf die Bühne. Dies passte gut in einem mit Hits wie “The A Team”, “I See Fire”, “Perfect”, “Don’t” und “Afterglow” gespickten Abend. Die Fans klatschen bei flotteren Liedern mit und tanzten, sangen viel, hüpften bei “Celestial” nach Aufforderung auch mal alle zusammen im Refrain und verwandelten die volle Arena zu ruhigen Nummern mit ihren Smartphone-Lichtern das ein und andere Mal in ein Gänsehaut erzeugendes Sternenmeer.
Im wieder mit der Loop-Station bestrittenen Zugabenblock brachte Sheeran zunächst mit der Rap-Nummer “You Need Me, I Don’t Need You” noch einmal besondere Klänge, bevor er den einfach nur wundervollen Abend mit den großen Hits “Azizam”, “Shape Of You” sowie “Bad Habits” abschloss und 65.000 glückliche Fans nach zweieinhalb Stunden begeisternden Livekonzerts in die Nacht entließ.
Noch bevor Ed Sheeran im Januar 2026 seine brandneue “Loop”-Stadiontour in Australien startet, spielt im Dezember noch einmal fünf Arena-Shows in Europa, gastiert hierbei auch am 3. Dezember in der Olympiahalle in München. Hier alle Daten:
01.12.25 Paris, Frankreich – Zenith
03.12.25 München, Deutschland – Olympiahalle
05.12.25 Coventry, UK – Building Society Arena
07.12.25 Manchester, UK – Co-op Live
09.12.25 Dublin, Irland – 3Arena
Für Paris, München und Dublin gilt: Fans können sich bis spätestens Montag, 8. September, 23:59 Uhr über edsheeran.com für den Presale registrieren. Der Artist-Presale startet dann am Dienstag, 9. September, 11 Uhr Ortszeit, der reguläre Vorverkauf folgt am Donnerstag, 11. September, 11 Uhr Ortszeit.
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Links:
Website von Ed Sheeran
Website von Myles Smith
Website von Tori Kelly
Website der MERKUR SPIEL-ARENA Düsseldorf