Home MusikKonzertberichte Goldfinger & 28 Days – Kritik des Konzerts in Berlin am 20. Februar 2001

Goldfinger & 28 Days – Kritik des Konzerts in Berlin am 20. Februar 2001

Autor: Tobi

Letztes Jahr hatten sie mit der Punkrockversion von Nenas Kulthit “99 Red Balloons” erstmals hierzulande von sich Reden gemacht und ein viel zu wenig beachtetes, sehr gutes Album “Stomping Ground” veröffentlicht, nun kamen sie auf eine kleine Tour zu uns – Goldfinger. Anscheinend lag der Underground-Hit schon zu lange zurück oder es hatte sich nicht herumgesprochen, dass die Jungs eine starke Liveperformance auf’s Parkett legen, irgend einen Grund muss es ja gegeben haben, dass das SO 36 nur zu etwa einem Viertel gefüllt war. Was die limitierte Zuschauerzahl dann aber geboten bekam, war sein Geld wert.

Zuerst heizten 28 Days als Vorband mächtig ein, mit einem Sound, wie man ihn im SO 36 nur selten so gut hinbekommt. Ihre Mischung aus Punkrock, Hardcore und Crossover mit einigen Scratches vom Herrn DJ kam gut an und brachte einen in die richtige Laune.

Dann folgten Goldfinger und setzten noch einen drauf, was die Show angeht. Der Sound war leider bei weitem nicht mehr so gut wie noch beim Support, dafür legten sich die die verrückten Jungs so richtig ins Zeug, sprangen wild herum, dass es eine reine Freunde war. Die Kids in vorderster Front ließen sich nicht lange bitten und begannen mit einer ununterbrochenen Arie an Stagedive-Sprüngen, wie man sie kaum mal in dieser Masse sehen konnte – hierfür waren anscheinend wohl genug Auffangarme vorhanden, man sah jedenfalls niemanden blutend aus dem Saal schleichen.

Goldfinger spielten die meisten Songs aus ihrem letztjährigen Album, dazu noch einige alte, und für einige Momente gab es auch Sondereinlagen, wo Drummer und Frontmann mal kurz die Positionen wechselten (und sich Meister Schlagzeug erst einmal mit herunter gelassener Hose vor den Bassisten stellte und über seinen Schwanz philosophierte – “ich habe einen verdammt kleinen Schwanz, oder?!?”) oder die einzelnen Musiker ihre Fertigkeiten an den Instrumenten zeigten. Neben einigen lustigen Sprüchen waren es aber vor allem der starke, melodisch Punkrock mit stellenweise Skaeinfluss und die fetzige Bühnenshow, die begeisterten, wirklich viel Spaß bereiteten. Länger als eine Stunde hielten Goldfinger die Power aber dann auch nicht durch, so dass als einziges Manko an diesem Abend die geringe Spieldauer bemängelt werden könnte. Trotzdem klasse!

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