Home MusikKonzertberichte Muse & Idlewild – Kritik des Konzerts in Berlin am 21. Mai 2000

Muse & Idlewild – Kritik des Konzerts in Berlin am 21. Mai 2000

Autor: Tobi

Hmm, irgendwie komisch, da hat doch wieder jemand gepennt oder sich vertippt. Muse sind Muse, soviel ist klar, aber wer sind Idlewind, die in Zeitschriften und sogar auf der Eintrittskarte als Vorband genannt werden? Richtig, es handelt sich um Idlewild, die gerade mit “100 Broken Windows” einen verdammt guten zweiten Longplayer auf den Markt geworfen haben, na umso besser. Viel Platz haben die vier Jungs aus Edinburgh nicht auf der Bühne, diesen nutzen sie aber optimal für eine energetische, rockige, fetzige Liveshow. Sänger Roddy springt öfters mal wild umher, Bassist Bob tut es ihm gleich. Live klingen Idlewild noch einen ganzen Kanten rauher als auf Platte, die Riffs kommen hier richtig fett, und so ist die Stimmung auch sehr gut im Raum, der sich langsam füllt, nachdem er anfangs noch etwas unterbesetzt war. Die Songs sind einfach prima, und so können die Jungs voll überzeugen.

Es folgen Muse, die eigentlich ja schon im November hier spielen sollten, dann aber aufgrund eines liegen gebliebenen Bandbusses nicht antreten konnten und bisher nur als Support auf den Tourneen von Bush und Live vorbei schauten. Nun also Headliner, das haben sie sich ja auch mehr als verdient mit einem grandiosen Album “Showbiz” und Lobhuldigungen aus aller Welt im Gepäck. Wer Muse als Support bereits gesehen hat, der weiß, dass einen ein prima Gig erwartet, und die drei Jungs aus Devon im Süden Englands enttäuschen nicht. Teilweise kann es sich Sänger und Gitarrist Matthew zwar nicht verkneifen, am Ende der Stücke nur noch wild rumzuschrammeln und so Krach in den Saal zu blasen (muss das sein?), ansonsten aber beweist er sowohl an der Gitarre als auch am Mikrofon über mehrere Oktaven sein Ausnahmekönnen. Bassist Chris und Drummer Dom verrichten ihre Arbeit gekonnt, stehen natürlich aber im Schatten des Frontmanns. Neben den Stücken vom Album präsentieren Muse auch noch einige auf den Maxi-CDs als Bonus zu findende Tracks und – was besonders freut – vier neue Stücke, von denen zwei schon beim ersten Hören begeistern, eines davon instrumental. Die Fans sind bester Laune, die Band zelebriert fast alles, was sie hat. Ein wieder mal gelungener Auftritt einer der besten Newcomerbands des letzten Jahres. Zum Schluss hält es Matthew nicht mehr und er lässt den Rockstar etwas zum Abgang meiner Ansicht nach etwas zu viel heraushängen, als er in das Schlagzeug hüpft und Teile desselben plus einigem Equipement umwirft. Das haben Muse nicht nötig, um sich bemerkbar zu machen, dafür sind sie viel zu gut.

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