Home MusikKonzertberichte Ohrbooten – Kritik des Konzerts in Köln am 6. November 2007

Ohrbooten – Kritik des Konzerts in Köln am 6. November 2007

Autor: Tobi

Dass die Ohrbooten witzige Musik zwischen Reggae, Ragga, HipHop, Pop und einem Schuss Rock machen, hat sich nach den beiden Alben “Spielbetrieb” und “Babylon bei Boot” (erschienen auf dem Label der Toten Hosen, Jochens kleiner Plattenfirma) herumgesprochen – mehr jedoch noch, dass sie eine großartige Liveband sind. So ist der Kölner Prime Club dann auch gut voll, als die Band an diesem Dienstag Abend auf dem Programm steht.

Das Vorprogramm bestreitet der Hamburger Liedermacher Pensen, den man auch aus den Bands Das Pack oder Monsters Of Liedermaching kennt. Alleine mit seiner Gitarre steht er auf der Bühne und bringt mal in dieser akustischen Variante, mal unterstützt von Beats aus der Maschine, die Menge in Stimmung – mit größtenteils guten und interessanten, oftmals sehr witzigen, hierbei gerne auch derberen Songs. Der Grundstein für einen gelungenen Konzertabend ist gelegt.

Dann kommen um 22 Uhr die Hauptakteure auf die Bühne. Ben, Matze, Noodt und Onkel legen von der ersten Sekunde an mächtig los, und es dauert nicht lange, bis sie “Bewegung” spielen und mit lautem “Tanz! Beweg dich!” die Meute erstmals zum Abfeiern bringen. Es folgt eine Mischung aus den Songs ihrer beiden Alben, wobei ganz klar wird, dass die guten und witzigen Songs aus dem Studio hier noch weit energiereicher und begeisternder gebracht werden – es ist schon beeindruckend, wie die vier Berliner einen völlig fetten, facettenreichen Sound auf die Bühne legen und hierbei noch extrem Gas geben. Das Konzert ist eine Party für die Fans und auch für die Band, die sichtlich Spaß hat. Irgendwann später stellen die Ohrbooten fest, dass der Schweiß von der Decke tropft, und mit einem anerkennendem “Wow, das haben wir bisher nur in Hamburg und Würzburg geschafft” wird weiter musiziert und dafür gesorgt, dass die Tropfen sich vermehren. Für einen eigens für die Tour erarbeiteten Song kommt Pensen nochmal auf die Bühne, man hat also offensichtlich auch zusammen mächtig Spaß. Nicht nur Frontmann Ben lässt mit einer Mischung aus charmantem Lächeln für die Ladies und schelmischem Grinsen die Nacht zum Tag werden, die ganze Band geht voll mit und rockt den Saal. Die Stimmung im Prime Club ist durchweg extrem gut, die Fans tanzen, hüpfen und wippen mit den Hüften. Am meisten wird “Autobahn” gefeiert, hier geht die Masse ab wie es besser kaum geht. In der Zugabe gibt es dann erneut mit Pensen noch einen langen Freestyle mit wilder Tanzeinlage, bei der sich Ben und Onkel dann auch noch kurz stagedivend über die Köpfe der Fans gleiten lassen. Sehr gutes Konzert, die Ohrbooten legen live nochmal eine fette Schippe drauf und wissen zu begeistern.

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Links:
Website der Ohrbooten
Homepage des Prime Club Köln

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