Home MusikCD-Rezensionen Garbage präsentieren sich auf ihrem erneut gelungenen achten Studioalbum optimistischer

Garbage präsentieren sich auf ihrem erneut gelungenen achten Studioalbum optimistischer

Autor: Tobi

Garbage "Let All That We Imagine Be The Light"

Garbage

“Let All That We Imagine Be The Light”

(CD, Stunvolume, 2025)

Jetzt bestellen bei Amazon.de


Nachdem sich Garbage 2021 auf ihrem siebten, erneut überzeugenden Studioalbum “No Gods No Masters” (hier findest du unsere Rezension), mit dem sie auf Platz 5 der UK- und Platz 6 der deutschen Albumcharts einstiegen, der Verrücktheit unserer chaotischen Welt widmeten, lassen sie vier Jahre später – wo die Zeiten zwar nicht mehr durch eine Pandemie geprägt, aber insgesamt nicht weniger verrückt und chaotisch geworden sind – “Let All That We Imagine Be The Light” folgen, welches ja schon in puncto Titel mehr Optimismus schürt.

Dass einem die Wartezeit auf den neuen Longplayer auch diesmal wieder gar nicht so lang vorgekommen ist, liegt vor allem daran, dass die US-Indie-Rocker noch Ende 2021 den 20. Geburtstag ihres guten, dritten Albums “beautifulgarbage” mit einer durch viele Bonustracks bereicherten Deluxe-Edition (lies unsere Rezension hier) feierten und 2022 auf der Doppel-CD “Anthology” (auch hierzu haben wir eine Rezension) dann gleich nochmal untermauerten, wie viele tolle Songs man ihnen in damals fast 30 Jahren Karriere schon zu verdanken hat. Nicht zu vergessen – zum Record Store Day 2024 folgte dann mit “Copy/Paste” noch eine Compilation von Coverversionen.

Garbage (© Joseph Cultice)

(© Joseph Cultice)

2025 markiert nun den 30. Geburtstag ihres selbstbetitelten Debütalbums, und zugleich erscheint mit “Let All That We Imagine Be The Light” das achte Studioalbum. Auf 46 Minuten bieten Sängerin/Gitarristin Shirley Manson, Drummer Butch Vig, Gitarrist/Keyboarder Duke Erikson und Gitarrist Steve Marker zehn neue Songs, mit denen sie sich komplett treu bleiben und zeigen, dass sie noch lange nicht auf’s musikalische Abstellgleis gehören.

Das als erster Vorbote vorausgeschickte “There’s No Future In Optimism” eröffnet die Scheibe getragen und klanglich eher bedrohlich anmutend, die Nummer präsentiert sich aber im Text konträr zu ihrem Titel und ergibt sich nicht den geschilderten üblen Vorkommnissen um uns herum, wenn es heißt: “There is no future that can’t be designed with imagination and a beautiful mind.”

Mit dem groovy und treibend abrockenden “Chinese Fire Horse” steckt die immer ebenso charismatische wie direkte Shirley Manson allen einen Mittelfinger ins Ohr, die meinen, sie kritisieren oder als zu alt einstufen zu wollen – denn auch wenn die Chinesen im Jahr des Feuerpferds geborene Mädchen wie sie fürchteten ist die 58-Jährige inzwischen einfach nur stolz und selbstbewusst, was nicht immer für sie galt.

Bester Beweis für die wieder starke Produktion der Songs durch den langjährigen Toningenieur Billy Bush sind das ebenfalls gut bewegungsfördernde “Hold” mit seiner fetten Elektrowürze und das folgende, sich ruhiger und bedrohlich in den Gehörgang zwirbelnde “Have We Met (The Void)”, bevor “Sisyphus” noch etwas sphärischer daher kommt als Hoffnung, dass wir uns gegenseitig immer wieder auf die Füße helfen wenn wir uns gebrochen fühlen. Hieran schließt das schleppend angerichtete “Radical” an, aus dem auch der Albumtitel “Let all that we imagine be the light” stammt, ebenso wie die für Shirley prägende Zeile “All you gotta do is save a life”.

Mit “Love To Give” geht es abwechslungsreich weiter, wenn eine ruhiger im Midtempo kriechende Strophe auf energetischeren Refrain trifft. Noch weit treibender rockt der zweite Vorbote “Get Out My Face AKA Bad Kitty” ab, in dem Manson die patriarchalen Strukturen der Welt infrage stellt und deutlich macht, dass alle hasserfüllten Unterdrücker sich besser verkrümeln sollten.

Sind wir nun glücklich? Als Fans wohl schon. Mit dem wieder etwas elektronischer brodelnden, aber auch mit Riffs durchsetzten “R U Happy Now” richtet sich Shirley dann aber an falsche Freunde, denen man besser aus dem Weg gehen sollte, da sie für einen selbst und das ganze nahe Umfeld nur Schlechtes bringen. Mit der sphärischen Midtemponummer “The Day That I Met God”, die melodische Schönheit mit düsteren Momenten verbindet, schließen Garbage ein weiteres gelungenes Album ab, das Lust auf weitere Livekonzerte macht. Diese stehen bei uns, wo sie 2024 für drei Shows vorbei schauten, momentan zwar noch nicht auf dem Plan, das wird sich aber hoffentlich noch ändern.

garbage.com
facebook.com/GarbageOfficial
instagram.com/garbage

Bewertung: 8 von 10 Punkten

(MUCKE UND MEHR ist Teilnehmer des Partnerprogramms von Amazon EU, das zur Bereitstellung eines Mediums für Websites konzipiert wurde, mittels dessen durch die Platzierung von Werbeanzeigen und Links zu Amazon.de Werbekostenerstattung verdient werden kann.)

 

Related Articles