
Keeper
Darsteller: Tatiana Maslany, Rossif Sutherland, Tess Degenstein, Claire Friesen
Regie: Osgood „Oz“ Perkins
Dauer: 99 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: dcmstories.com/movie/keeper
Facebook: facebook.com/dcmstories
Instagram: instagram.com/dcmfilm
Kinostart: 20. November 2025
Der US-amerikanische Regisseur Osgood „Oz“ Perkins hat in den letzten zwei Jahren mächtig von sich Reden gemacht, als er erst mit „Longlegs“ 2024 einen intelligent gestrickten Serienkiller-Thriller mit Horror-Elementen vorlegte (lies unsere Filmkritik hier), der bei einem Budget von etwa 10 Millionen US-Dollar mehr als 125 Millionen einspielen konnte, dann mit dem brutalen Horrorfilm „The Monkey“ Anfang 2025 die durch absurde Kills bisher witzigste und unterhaltsamste Stephen-King-Verfilmung bot (hier unsere Kritik) – das Budget wurde hier mehr als sechsfach an den Kassen wieder reingeholt.
Nun legt der älteste Sohn des Schauspielers Anthony Perkins („Psycho“) nach und präsentiert „Keeper“, für den er im Gegensatz zu den genannten Streifen das Drehbuch nicht selbst verfasst hat, da er mit dem Film während des Streiks der Writers Guild of America in den USA 2023 weiter voran kommen wollte, und so verpflichtete man den Kanadier Nick Lepard, der uns dieses Jahr schon mit seinem Buch für Sean Byrnes „Dangerous Animals“ einen Schocker mitbescherte.
Die Handlung startet erst einmal recht Horrorfilm-typisch, fahren Liz (Tatiana Maslany) und Malcolm (Rossif Sutherland) doch auf das Land in ein im Wald gelegenes Haus, zu ihrem ersten gemeinsamen Wochenendtrip, um die nun ein Jahr andauernde Beziehung zu feiern. Okay, ganz einsam liegt das seiner Familie gehörende Anwesen dann doch nicht, wohnt nebenan in Sichtweite doch Malcolms Cousin Darren (Birkett Turton), und dieser kommt dann mit seiner Model-Flamme Minka (Eden Weiss) auch bald schon recht aufdringlich vorbei. Minka warnt Liz noch vor dem Geschmack des von der Hausverwalterin in einer Box hingestellten Kuchens, als sie später wieder alleine sind besteht Malcolm aber darauf, dass Liz ein Stück der eigentlich delikat aussehenden Schokotorte probieren solle.
Als Malcolm dann zu einem beruflichen Notfall in seiner Klinik gerufen wird, lässt er Liz alleine im Haus, will aber spätestens um 19 Uhr wieder zurück sein. Für sie hingegen beginnt ein düsterer Trip mit fiesen Visionen, scheint es doch eine diabolische Präsenz im Haus zu geben. Mal meint sie im Müll vor Darrens Haus einen abgetrennten Frauenkopf zu sehen, mal sieht sie im Trockenen zappelnde Fische, mal erscheint ihr ein blutiger Körper mit einer Plastiktüte über dem Kopf, und auch das Bad verläuft nicht entspannend. Selbst das Telefonat mit ihrer besten Freundin Maggie (Tess Degenstein), die sie anfleht, sie abzuholen, misslingt. Als Malcolm dann wiederkommt, will sie panisch eigentlich nur noch weg, mit Rotwein und aufgelegten Oldies aber überzeugt er sie, zu bleiben, denn nun ist ja alles wieder gut – oder doch nicht?

(© Neon)
Die Handlung von „Keeper“ ist recht simpel konzipiert und wird auch mit ihrer späteren Auflösung der finsteren Vorgeschichte nicht viel interessanter. Wir sehen ein Paar, welches so gar nicht zueinander zu passen scheint, zunächst in merkwürdigen Dialogen, wenn er ihr zum Beispiel widerspricht ein Punk zu sein – wie er mit ordentlicher Frisur, adrettem Hemd und einer Vorliebe für Oldies ja auch ganz und gar nicht wirkt. Nachdem Darren und Minka später endlich wieder weg sind, blockt Malcolm Liz‘ sexuellen Vorstoß ab und pocht darauf, sie – die eigentlich nie Kuchen isst, warum also sollte sie hier (?) – müsse ein Tortenstück probieren, während er keines nimmt.
Das wirkt alles ziemlich unglaubwürdig und wird durch die eingebrachten, verdächtigen Kleinigkeiten wie die blutigen Fingerabrücke auf der Kuchen-Pappbox, Minkas Warnung oder erste Visionen auch nicht spannender. Noch schlichter werden dann einige Jump Scares eingestreut, während nur wenige Momente wie das an der Scheibe hinter Liz beim Baden von Geisterhand gezeichnete Herz Finesse haben. So kommt dann doch einige Langeweile auf, wo man eigentlich gefesselt sein sollte.
Schade, dass der neue Film von Oz Perkins nicht annähernd mit den zwei genannten vorherigen mithalten kann. Die beiden kanadischen HauptakteurInnen Tatiana Maslany und Rossif Sutherland funktionieren kaum zusammen, wobei sie noch glaubwürdiger agiert als der Sohn des großen Donald Sutherland, der durchgehend gelangweilt aussieht. Und das wichtigste Element, die angestrebte düstere Stimmung, kommt nur hin und wieder mal etwas auf, auch weil die Handlung so wenig hergibt, selbst hinten heraus, wenn es Erklärungen gibt. Alles in allem ist „Keeper“ daher ein viel zu schlichter Möchtegern-Schocker, bei dem man größtenteils vergeblich darauf hofft, dass es gleich losgeht mit fesselnden Momenten, von diesen gibt es nämlich nur wenige.
Trailer (ab 16 Jahren):
Bewertung: 4 von 10 Punkten

