Die Artpop-Band Woods of Birnam um Sänger/Musiker und Schauspieler Christian Friedel („The Zone of Interest„) hat mit „Solaris“ am 12. Dezember 2025 ein abwechslungsreiches, elektronisch geprägtes, neues Album veröffentlicht, das wieder zu gefallen weiß, und geht mit diesem im Januar auf Tour. Für diese verlosen wir Tickets, welche uns netterweise zur Verfügung gestellt wurden – siehe unten.
Und dies ist nicht das einzige Gewinnspiel zu den Woods of Birnam bei uns – klicke hier, um unsere Rezension des Albums inkl. einer Verlosung von CDs zu lesen.



Die Woods of Birnam – in der Mitte Christian Friedel
(© Carsten Beier)
„Wenn die Menschen dann zu unseren Konzerten oder Aufführungen kommen, dann werden sie die gemeinsame Energie spüren und hoffentlich süchtig werden.“
MUM: Euer neues Album „Solaris“ ist von Stanislaw Lems Roman inspiriert, und Teile der Musik wurden bereits bei deiner Inszenierung von „Solaris“ am Schauspiel Frankfurt verwendet. War zunächst nur die Musik für das Stück geplant oder es von Anfang an die Idee, hieraus ein ganzes Album zu machen?
CF: Die Idee daraus ein Album zu machen war von Anfang an klar. Deswegen haben wir den Fokus am Anfang nicht nur auf die Atmosphären des Theaterstückes gelegt, sondern so viel Material gesammelt, das wir am Ende ein Album präsentieren können, das unabhängig vom Theaterkontext existieren kann.
MUM: Was hat dich an Lems Science-Fiction-Roman so fasziniert, dass du erst ein Bühnenstück daraus gemacht hast, dann ein Album mit den Woods of Birnam?
CF: Ich bin ein großer Science-Fiction-Fan und ursprünglich wollte ich einen Roman von Philip K. Dick umsetzen. Das Theater kam mit dem Vorschlag, Stanislaw Lems Roman zu bearbeiten, und nach der Lektüre war ich fasziniert und inspiriert. Wenn ich Regiearbeiten vorbereite, dann höre ich sehr viel Musik aus unterschiedlichen Welten. Und wenn ich in der Theaterarbeit die Woods of Birnam integrieren kann, dann denke ich da meistens auch gleich an ein neues Album. Das ist ja quasi auch irgendwie nachhaltig (lacht).
MUM: In deiner Regiearbeit ging es vor allem um die Begegnung des von der Erde entsandten Psychologen Kris Kelvin mit seiner vor vielen Jahren verstorbenen Freundin Harey, an deren Suizid er sich mitschuldig fühlt. Das Album ist von „Arrival“ bis „Leaving Solaris“ umfassender. Gibt es andere Kernmomente des Romans, die dich besonders bewegt haben?
CF: Die verschiedenen Bewusstseinszustände Kelvins und die philosophischen Gedankenwelten haben mich an dem Roman fasziniert. Das konnte man aufgrund der Komplexität nicht wirklich auf die Bühne bringen, das liest sich auch schon sehr herausfordernd. Aber es bilden sich so viele Atmosphären, dass man das in Töne, Melodien oder Beats umwandeln kann. Wie klingen auch diese unglaublichen Gebilde, die aus dem Plasmaozean emporschießen und dann nach unbestimmter Zeit wieder zerfallen? Das fanden wir alle sehr spannend.
MUM: Deutschsprachige Lieder wie „Polytheria“ oder „100 Schlüssel“ sind genauso zu finden wie englischsprachige a la „Harey’s Song“ oder „Your Eyes“ und diverse Instrumentals. War euch diese Vielfalt wichtig oder hat sie sich im Schaffensprozess ergeben?
CF: Mit der Muttersprache umzugehen fanden wir schon immer herausfordernd und spannend und gerade am Stadttheater kommt immer wieder der Wunsch nach sofortiger Greifbarkeit und Verständlichkeit. In Zusammenarbeit mit Robert Gwisdek haben wir uns dann entschieden bilingual zu arbeiten, auch weil auf Raumstationen verschiedene Sprachen koexistieren. Ich denke das ist eine Mischung, die bei künftigen Alben Standard bei uns werden könnte.
MUM: Welches ist dein Lieblingsstück des Albums, und warum?
CF: Mein derzeitiger Lieblingssong ist „Your Eyes“. Ursprung des Songs war ein reiner Beattrack unseres Schlagzeugers Christian. Irgendwann habe ich dann Flächen dazu aufgenommen und Vocals. Wir haben bei diesem Album unabhängig voneinander Ideen gesammelt und Demos aufgenommen und dann hat jeder sich die Musik des Anderen vorgenommen und bearbeitet. Bei Christians Beattrack hatte ich das Gefühl, dass die Einsamkeit und das Gefühl des Abschieds und Loslassens einen guten Kontrast bilden könnten. Als ich Christian meine Bearbeitung geschickt habe, hat er diese wiederum bearbeitet und wir haben uns somit gemeinsam diese „Symmetriade“ geschaffen. Zum Glück ist sie auf dem Album gelandet und wird somit nie zerfallen.
MUM: Seid ihr als Musiker der Woods of Birnam alle gleichberechtigt und arbeitet gemeinsam an den Stücken, oder wie sieht eure Zusammenarbeit aus, wo du ja als bekannter Schauspieler auch viel zu Dreharbeiten, Promo-Terminen etc. unterwegs bist.
CF: Seit Bandgründung gab es immer ein demokratisches Verständnis in den letzten Entscheidungen, aber eine klare Struktur wie die Musik entsteht. Dabei haben Gitarrist Philipp und ich meistens komponiert und die Band hat dann im Proberaum arrangiert und bei den Aufnahmen produziert. Anfänglich noch unterstützt von externen Produzenten wie Tobias Siebert und Olaf Opal. Für dieses Album haben wir erstmal dieses Konstrukt aufgebrochen und jeder hatte die Möglichkeit, Sachen zu komponieren und in den Pool zu werfen. Ansonsten versuche ich quasi in jeder freien Minute, Musik zu machen und die Band – wenn möglich – in meine Projekte zu integrieren. Zuletzt hatten sie wieder einen Gastauftritt bei der neuen Staffel von „Babylon Berlin“. Und wir bereiten zwei neue Theaterproduktionen und einen Film vor, da wir nicht mehr nur eine klassische Band sind, sondern eine kleine Company gegründet haben, mit vielen großartigen Künstler*innen und Wegbegleiter*innen.
MUM: Die Woods of Birnam sind natürlich für viele die Band von Christian Friedel. Ist es für die anderen vier Jungs okay, hier zumindest medial in deinem Schatten zu stehen, oder wie geht ihr hiermit um?
CF: Die Jungs sind total fein damit und stehen auch nicht so gerne im Mittelpunkt wie ihr Frontmann (lacht). Für mich ist die Aufmerksamkeit auf meine Person und als Schauspieler auch eine Art Schlüssel, der die Menschen auf unsere Musik aufmerksam werden lässt. Jedenfalls ist das meine große Hoffnung. Wenn die Menschen dann zu unseren Konzerten oder Aufführungen kommen, dann werden sie die gemeinsame Energie spüren und hoffentlich süchtig werden.
MUM: Deine Hauptrolle im zweifach Oscar®-prämierten und in Cannes mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichneten „The Zone of Interest“ hat dich natürlich international auch noch einmal sehr viel bekannter gemacht. Du hast ja dann auch in der dritten Staffel der Serie „The White Lotus“ mitgespielt, in Thailand gedreht. Was sind deine nächsten Pläne als Schauspieler neben dem Album-Release und der kommenden Tour mit den Woods of Birnam?
MUM: Ich habe in diesem Jahr in gleich fünf sehr verschiedenen Film- und Serienprojekten mitgewirkt. Das war spannend. 2026 werde ich Teil eines Hollywoodprojektes werden und später im Jahr mit den Dreharbeiten für einen Film über den Ausnahmekünstler Klaus Nomi vor der Kamera stehen. Das ist alles sehr aufregend und ich bin dankbar, dass ich an so großartigen, herausfordernden Projekten mitwirken darf. Beim Film über Klaus Nomi wird die Band ebenfalls beteiligt sein und es wird ein zusätzlicher Konzert-/Theaterabend dazu entstehen.
MUM: Du bist in Magdeburg geboren, lebst jetzt in Dresden. Warum dort, was magst du an Dresden besonders?
CF: Ich mag vor allem meine Bandfamilie hier besonders und ich mag die Stadt, die an meinem Lieblings- und Heimatfluss Elbe liegt und so nah an einer wunderbaren Naturlandschaft. Hier kann man Energie tanken und ist schnell in Berlin, wenn man mag.
MUM: Hast du für Dresden-Touristen einen Tipp, was sie neben den üblichen Sehenswürdigkeiten unbedingt sehen sollten?
CF: Ich kann die Aussicht vom Turm der Frauenkirche empfehlen und sehr die Staatlichen Kunstsammlungen. Der Reichtum an Kunst ist fantastisch.
MUM: Beschäftigst du dich in deiner Freizeit auch mit Film, Musik und Theater, oder was macht dir besonders Freude?
CF: Für mich ist mein Beruf auch mein Hobby, wenn man so will. Ich höre sehr viel Musik und liebe Filme und Serien. Das Theater ist für mich eine Art Heimat. Ich liebe es aber auch sehr, in der Natur zu sein.
MUM: Welche Musik hörst du privat so?
CF: Ich höre sehr viel unterschiedliche Genres. Meine Lieblingsband ist Radiohead. Außerdem liebe ich Depeche Mode, Goldfrapp, Björk oder Tori Amos. Überhaupt war 2025 ein starkes Jahr von faszinierenden Frauen wie Lorde, FKA Twigs, Yukimi oder Rosalia.
MUM: Welche Filme oder Serien haben dir in letzter Zeit besonders gut gefallen?
CF: Ich finde die neue Serie von Vince Gilligan „Pluribus“ sehr unterhaltsam. Der Mann ist ein Genie – ich bin Fan seit „Breaking Bad“! Im Kino habe ich „One Battle After Another“ oder „Weapons“ gefeiert.
MUM: Wenn ihr euch als Woods of Birnam drei Bands oder Acts aussuchen könntet, mit denen ihr auf Tour geht, welche wären dies?
CF: Natürlich Radiohead ganz vorne. Aber ich denke mit Depeche Mode wäre das auch toll, vor allem weil Dave Gahan ein inspirierender Frontmann ist. Aber auch mit Björk wäre es sicher nicht langweilig. Ich spreche da natürlich gerade ganz eigennützig und ich denke aus der Band würden da noch andere Vorschläge kommen. Aber Radiohead – darauf können wir uns alle einigen.
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CF: Christian Friedel
MUM: Mucke und mehr
Mehr Informationen zu den Woods of Birnam findet man auf ihrer Website oder ihren Social-Media-Kanälen auf Facebook und Instagram.
(MUCKE UND MEHR ist Teilnehmer des Partnerprogramms von Amazon EU, das zur Bereitstellung eines Mediums für Websites konzipiert wurde, mittels dessen durch die Platzierung von Werbeanzeigen und Links zu Amazon.de Werbekostenerstattung verdient werden kann.)

Hier sind die Woods of Birnam, die in ihren Eigenproduktionen Livekonzert, Theater und Performance verknüpfen, im Januar mit „Solaris“ live zu erleben:
02.01.26 Dresden – Beatpol
03.01.26 Berlin – Mikropol
04.01.26 Hamburg – Bahnhof Pauli
08.01.26 München – Saal X @ Gasteig HP8
09.01.26 Frankfurt – Bockenheimer Depot (Städtische Bühnen Frankfurt)
10.01.26 Düsseldorf – zakk
11.01.26 Leipzig – Werk 2
Wir verlosen 1×2 Freikarten, wobei man aussuchen kann, ob man die Band in Hamburg, München, Düsseldorf oder Leipzig sehen möchte. Zur Teilnahme einfach das folgende Formular ausfüllen, gewünschte Stadt wählen und absenden. Einsendeschluss ist bereits der 26. Dezember 2025, damit der Name der Gewinnerin oder des Gewinners rechtzeitig auf die Gästeliste gesetzt und sie oder er informiert werden kann. Viel Glück!
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