
Bon Voyage – Bis hierher und noch weiter
Darsteller: Hélène Vincent, Pierre Lottin, David Ayala, Juliette Gasquet
Regie: Enya Baroux
Dauer: 97 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: happy-entertainment.de/bon-voyage
Facebook: facebook.com/HappyEntert
Instagram: instagram.com/happyentertainment.de
Kinostart: 1. Januar 2026
Mit „Bon Voyage – Bis hierher und noch weiter“ legt die Französin Enya Baroux, die man vor allem als Schauspielerin kennt, die aber auch schon einige Kurzfilme und zuletzt 20 Episoden der Fernsehserie „Studio Bagel“ inszenierte, ihren ersten Langfilm als Regisseurin vor. Für diesen konnte sie mit der erfahrenen Kino- und Bühnendarstellerin Hélène Vincent und dem im Vergleich zu ihr weit jüngeren Pierre Lottin ein in der Heimat beliebtes Duo gewinnen – das vor einigen Monaten erst gemeinsam in François Ozons Drama „Wenn der Herbst naht“ auf unserer Leinwand zu sehen war.
Vincent spielt die 80-jährige Marie, die ihr Leben bis ins Alter gut im Griff hatte, bis Brustkrebs ihr einen Dämpfer verpasste. Diesen schien sie zwar schon seit einigen Jahren besiegt zu haben, nun aber, wo sie gebrechlicher auch schon auf einen Treppenlift angewiesen ist, ist der Krebs zurück gekommen, hat gestreut und so befindet sie sich bereits im finalen vierten Stadium. Aus diesem Grund hat sie sich mit Sterbehilfe beschäftigt, die ihr in der Schweiz auch legal gewährt werden kann, um noch mit Würde aus dem Leben zu scheiden.
Als sie mit ihrem Sohn Bruno (David Ayala), den sie bislang weder in ihre Pläne noch in die wiedergekehrte Krankheit eingeweiht hat, genau hierfür zur Unterzeichnung der Papiere fahren möchte, lässt der sie hängen, weil er finanziell komplett blank bei der Bank um einen Kredit für seine in Arbeit befindliche App bettelt, der ihm aber nicht gewährt wird. Statt dessen nimmt Marie, um den für sie so wichtigen Termin nicht zu verpassen, Rudy (Lottin) mit, ihren mobilen Pfleger, den sie zur Hilfe rufen musste, da sie auf dem Treppenlift hängen geblieben war. Dieser ist vor Ort mächtig überrascht von der Situation und davon, dass er sich als ihr Sohn ausgeben und unterschreiben soll, aber er spielt mit, wobei Marie ihm hinterher direkt verspricht, ihre Familie umgehend einzuweihen.
Dies fällt der Seniorin aber nicht leicht, und so lügt sie Bruno und Enkelin Anna (Juliette Gasquet) etwas von einer unerwarteten Erbschaft vor, für die sie in die Schweiz müsse. Erbschaft? Bruno sieht Licht am Ende seines Pleitetunnels und schlägt vor, dass sie alle zusammen dorthin fahren sollten, mit dem alten Campingwagen. Da er aber nicht Auto fahren darf, wird Rudy überredet, sich mit ihnen auf die Reise zu machen, und nach anfänglicher Ablehnung stimmt er aus Sympathie für Marie auch zu – und weil ihm im Job ehe gerade telefonisch gekündigt wurde, da er sich, anscheinend nicht weniger blank, im Haus einer Patientin eingenistet hatte.

(© Happy Entertainment)
Die Fahrt in die Schweiz kann beginnen, und hier tut sich Marie weiter schwer mit ihrer Offenbarung, weshalb sie Rudy bittet, noch etwas mehr Zeit heraus zu holen. Das tut er dann auch, und so kommen die vier noch ans Meer, wo Rudy seine geliebte Ratte entläuft und ein kleiner Monopoly-Streit aufbrandet, treffen eine Gruppe, die eine Verstorbene auf besondere Art und Weise ehrt, und gehen sogar zusammen zum Bowling – und ganz nebenbei bekommt Anna noch ihre erste Periode, die sie ebenfalls für sich behalten möchte.
Als Tochter des Comedians und Filmemachers Olivier Baroux, den man vor allem für „Fasten auf Italienisch“ und die vier „Die Tuschs“-Komödien – jeweils mit Pierre Lottin – kennt, ist Enya Baroux zwangsläufig mit Humor als Begleiter aufgewachsen. Diesen bringt sie nun auch in ihr Spielfilm-Regiedebüt ein, wobei der Roadtrip natürlich auch eine prägende melancholische Seite in sich trägt mit Maries Gesundheitszustand und ihrer so schwer zu vermittelnden Planung.
„Bon Voyage – Bis hierher und noch weiter“ schafft es gut, das schwierige Thema Sterbehilfe auf eine leichte Art anzugehen, ohne Tiefgründigkeit auszusparen, und schickt ein sehr unterschiedliches Quartett auf die Reise. Hierbei stechen Hélène Vincent, die Marie wunderbar herzlich spielt, und Pierre Lottin, den wir auch in François Ozons am gleichen Tag in unseren Kinos startender Verfilmung von Albert Camus‘ „Der Fremde“ nicht nur ernster, sondern noch weit besser sehen können, heraus. Den sympathischen, haltlos durchs Leben gehenden Rudy nimmt man ihm gut ab. Hier und dort wissen zwar einige humorige Momente nicht zu zünden und gewisse Längen schleichen sich ein, insgesamt aber sehen wir einen nett anzuschauenden Streifen, bei dem sich der alte 80er-Hit „Voyage, voyage“ von Desireless so melancholisch wie nie zuvor neu im Ohr festsetzt.
Trailer:
Bewertung: 6 von 10 Punkten



(© Ullstein Verlag)
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