Home Film “Ant-Man and the Wasp: Quantumania” – bunte Unterhaltung im zu künstlichen Quantenreich

“Ant-Man and the Wasp: Quantumania” – bunte Unterhaltung im zu künstlichen Quantenreich

Autor: Tobi

"Ant-Man and the Wasp: Quantumania" Filmplakat (© Marvel)

Ant-Man and the Wasp: Quantumania

Darsteller: Paul Rudd, Evangeline Lilly, Michael Douglas, Michelle Pfeiffer
Regie: Peyton Reed
Dauer: 124 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.disney.de/filme/ant-man-and-the-wasp-quantumania
Facebook: facebook.com/MarvelDeutschland


Nachdem 2015 “Ant-Man” und drei Jahre später dann “Ant-Man and the Wasp” (lies unsere Filmkritik hier) im Kino für actionreichen, humorvollen Spaß sorgten und sich im Gegensatz zu vielen anderen Filmen des Marvel Cinematic Universe (MCU) nicht mit Bedrohungen der ganzen Welt auseinandersetzten, sondern mit verhältnismäßig kleineren Gangstern oder durch das FBI verordnetem Hausarrest, hievt die Fortsetzung “Ant-Man and the Wasp: Quantumania” das Ganze nun auf ein anderes Level.

Bereits im Vorgänger hatten der ehemalige Einbrecher Scott Lang (Paul Rudd), der dank Ant-Man-Anzug gigantisch wachsen oder auf Insektengröße schrumpfen und dann fliegen kann, und seine Partnerin Hope van Dyne (Evangeline Lilly) nicht mehr nur irdische Aufgaben, als Hopes Vater Dr. Hank Pym (Michael Douglas) sie bat, seine seit 30 Jahren verschollene und tot geglaubte Frau Janet van Dyne (Michelle Pfeiffer) im Quantum Realm zu suchen, einer anderen, sehr kleinen Dimension des Universums. Für Hope hielt Hank hierbei den einst für ihre Mutter kreierten Anzug der Wasp bereit und machte sie somit ähnlich wandlungsfähig – und man glaubt es kaum, die Mission war erfolgreich und Janet wurde lebendig zurück geholt.

Zu Beginn von “Ant-Man and the Wasp: Quantumania” sonnt sich Scott gutgelaunt im Ansehen, mit den Avengers die Welt gerettet zu haben und von schlichtweg allen gemocht zu werden. Auf der Straße wird er wie ein Star angehimmelt, im Café bekommt er den Kaffee gratis (auch wenn die Besitzer ihn mit Spider-Man verwechseln), und seine Biographie “Look Out for the Little Guy” ist zum Bestseller geworden, den er bei gutbesuchten Lesungen zelebriert. Alles läuft geschmeidig, bis seine inzwischen 18-jährige Tochter Cassie (Kathryn Newton) offenbart, dass sie zusammen mit Großvater Hank eine Maschine gebaut hat, um die Quantenebene noch weiter zu erforschen.

Wie soll es anders sein – durch eine Fehlfunktion geraten Scott, Hope, Cassie, Janet und Hank allesamt im Quantenreich, wo sie voneinander getrennt werden. Während Hank, Hope und Janet auf ihren alten Bekannten Lord Krylar (Bill Murray) und diverse merkwürdige Gestalten treffen, stoßen Scott und Cassie auf den mysteriösen Kang (Jonathan Majors). Zunächst gibt sich dieser ganz freundlich und hofft, mit Hilfe von Ant-Man sein defektes Raumschiff wieder in Gang zu bringen – der hilfsbereite Scott ahnt allerdings nicht, dass der Fremdling so nur seine einst gestartete Eroberung des Multiversums weiterführen möchte, ohne Rücksicht auf Opfer.

"Ant-Man and the Wasp: Quantumania" Szenenbild (© Marvel)

(© Marvel)

Mit “Ant-Man and the Wasp: Quantumania” wird Phase 5 des Marvel Cinematic Universe eingeleitet. Das Team des erfolgreichen Vorgängers ist wieder am Start – nicht nur in puncto der Hauptdarsteller, auch Regisseur Peyton Reed saß erneut im Stuhl, und Marvel-Studios-Präsident Kevin Feige produzierte wieder zusammen mit Stephen Broussard.

Quantumania – das trifft es eigentlich schon ganz gut, denn nach lockerem und witzigem Beginn in der Menschenwelt wird diese bald verlassen und der Rest des Films spielt sich dann im kunterbunten Quantenreich ab. Dieses hat zwar seinen Reiz und hier sind den Phantasien der Macher ja auch keine Grenzen gesetzt, was zu ideenreichen Szenarien und irrwitzigen Figuren führt, das Ganze mutet hierbei aber deutlich zu künstlich an und man kommt sich vor, als wäre man inmitten eines Computerspiels gelandet.

Das ist schade, denn somit geht auch einiges von dem verloren, wofür man die beiden Vorgänger-Filme so mochte, das Spielen mit den menschlichen Reaktionen, das Schrumpfen und Vergrößern von Gegenständen aus unserem Umfeld oder im 2018er-Streifen der vielleicht etwas arg penetierte, aber doch sehr lustige Running Gag mit dem Wahrheitsserum. Weg vom Realen zum unlimitierten Superhelden-Abenteuer in CGI-Welten bietet der Film zwar durchaus noch viel Unterhaltung inkl. witziger Momente, zu begeistern weiß er aber nicht.

Schauspielerisch spielen alle wieder solide, wobei man sich an das durch weit biederes Styling markierte reifere Aussehen von Hope erst einmal gewöhnen muss. Mit Kathryn Newton als nun erwachsen gewordene Cassie und auch Jonathan Majors als sehr amtlich ausgestaltetem Fiesling Kang sowie dem immer gerne gesehenen Bill Murray gibt es zudem reizvolle Neuzugänge. “Ant-Man and the Wasp: Quantumania” bietet etwas zu bunte und künstlich ausgestaltete Superhelden-Action, aber mit einigem gut gesetzten Humor immer noch ordentliche Unterhaltung.

Trailer:

Bewertung: 7 von 10 Punkten

 

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