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Avatar: Fire and Ash
Darsteller: Sam Worthington, Zoe Saldaña, Jack Champion, Stephen Lang
Regie: James Cameron
Dauer: 197 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.disney.de/filme/avatar-fire-and-ash
Facebook: facebook.com/20thCenturyStudiosDE
Instagram: instagram.com/20thcenturystudiosde
Nach seinem Mega-Erfolg „Titanic“ nahm sich der kanadische Filmemacher James Cameron lange neun Jahre Zeit für seinen nächsten Spielfilm als Regisseur, haute uns dann aber 2009 mit „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ von den Socken. Die Fusion aus Computer-Animation und Realfilm wusste durch innovative 3D-Techniken zu begeistern und mauserte sich in puncto Einspielergebnis zum erfolgreichsten Film aller Zeiten. Das damalige Budget war mit 237 Millionen US-Dollar zwar horrend, es wurden aber mehr als 2,9 Milliarden Dollar an den Kinokassen verdient. Nachdem es auch für die Ende 2022 gestartete Fortsetzung „Avatar: The Way of Water“ (lies unsere Filmkritik hier) trotz nochmal deutlich gestiegenem Budget mit über 2,3 Milliarden Dollar Einspielergebnis großartig lief, liegt nun also mit „Avatar: Fire and Ash“ ein dritter Teil vor.
Wir spulen noch einmal kräftig zurück. Im ersten Film sollte Jake Sully (Sam Worthington) als ehemaliger US-Marine auf dem erdähnlichen, weit entfernten Mond Pandora das Volk der heimischen Na’vi als durch sein Bewusstsein gesteuerter Avatar überzeugen, den Widerstand gegen die Menschen und ihren angestrebten Rohstoff-Abbau aufzugeben. Hierbei verliebte er sich aber in die Na’vi-Frau Neytiri (Zoe Saldaña) und schaffte es schließlich mit Hilfe des neuronalen Netzwerkes des Monds, seinen menschlichen Körper zu verlassen und voll als Na’vi lebensfähig zu sein, um mit ihr zusammen zu leben. Im zweiten Streifen wurde die inzwischen mehr als ein Jahrzehnt später durch die Söhne Neteyam und Lo’ak sowie Tochter Tuk wie auch die adoptierte Teenagerin Kiri bereicherte Familie der beiden, zu der auch noch der Menschen-Junge Javier (Jack Champion), genannt „Spider“, gehörte, aus der Harmonie gerissen. Die Menschen griffen die Na’vi nach langer Zeit wieder an, wollten sie sich die Ausbeutung von Pandoras Ressourcen doch immer noch nicht entgehen lassen. Ein mächtiges Team um die gefühlskalte General Ardmore (Edie Falco) und genetische Na’vi-Klons um Colonel Miles Quaritch (Stephen Lang) machte unterstützt von kampfbereiten Menschen und modernster Technik Jagd auf Sully und seine Familie, und so flohen sie – auch um die anderen Na’vi-Waldbewohner zu schützen – zum Volk der Metkayina an der Küste, die mit dem Meer und seinen Bewohnern eins zu sein schienen. Hier lernten sie, wie man unter Wasser atmet und wie Ozeanbewohner wie Pferde geritten werden können. Am Ende kam es auch hier zu einem großen Kampf, in dem Neteyam sein Leben ließ, und Jake wurde mit dem Rest der Familie als Teil der Metkayina aufgenommen.
In „Avatar: Fire and Ash“, der diesmal ohne großen Zeitsprung an den Vorgänger anschließt, wird es nun dem Titel entsprechend hitzig. Die immer noch stark um Neteyam trauernde Familie Sully merkt, dass es bei den Metkayina zwar schön, aber speziell für den nur mittels einer Maske in Pandoras Atmosphäre überlebenden Spider nicht sicher genug ist, der mit einer Waffenpräsentation zudem den friedlich ausgerichteten Häuptling Tonowari (Cliff Curtis) und seine Frau Ronal (Kate Winslet) erzürnt. Sully entscheidet, dass sie sich von Spider trennen sollten, womit er einen heftigen Disput in der Familie auslöst, und auf dem Weg, ihn in sichere Gefilde zu bringen, werden sie dann vom Mangkwan-Clan, einem Asche-Volk, angegriffen. Nach einem zerstörerischen Vulkanausbruch hat sich dieses von Göttin Eywa losgesagt, wurde feindselig und will alles niederbrennen. Colonel Miles Quaritch sieht hierin eine Chance und überzeugt Mangkwan-Anführerin Varang (Oona Chaplin), sich mit den Menschen zu verbünden. Nun haben es also gleich zwei Parteien auf die Sullys abgesehen.
(© Disney)
Auch „Avatar: Fire and Ash“ enttäuscht nicht und bietet wieder spektakuläres 3D-Kino in einer Zeit, in der man ja nach einer damaligen Flut kaum noch 3D-Filme zu sehen bekommt. Dieser hier lohnt sich in jedem Fall. Wie schon bei den ersten beiden Streifen braucht man einen kleinen Moment, um sich an die Optik des Ganzen zu gewöhnen, die schon künstlich anmutet, einen dann aber schnell gefangen nimmt, so dass man mit ihr nicht mehr fremdelt. Und was die SchauspielerInnen hier mit Motion Capture Technik ein weiteres Mal geleistet haben, ringt größten Respekt ab.
Mit seinen erneut über drei Stunden ist der Film allerdings wieder etwas zu lang geraten. Die Story haut einen auch diesmal nicht wirklich vom Hocker, ist aber eben auch nicht langweilig und bietet genug Stoff für ein weiteres episches Abenteuer. Dieses präsentiert uns zunächst eine Familie, die noch von Trauer um den verlorenen Neteyam geprägt ist, wobei jeder hier unterschiedlich reagiert. Gleichzeitig werden die Kinder selbstbewusster und wollen nicht mehr nur die Befehle der Eltern befolgen – also wird auch eine Coming-of-Age-Geschichte erzählt. In dieser geht es aber dann mehr und mehr um Spider, hinter dem Quaritch nicht her ist, weil er sein als Na’vi wiedergeborener Vater ist und Gefühle hegt – sie wollen von ihm und seiner Lebenserfahrung auf Pandora profitieren.
Man kann „Avatar: Fire and Ash“ zwar vorwerfen, dass der Film im Gegensatz zum zweiten Teil, wo es in die aufregende und tolle Bilder bietende Unterwasserwelt ging, nicht sonderlich viel Innovatives zu bieten hat, wobei hier die Wasserwelt auch nicht außen vor gelassen wird, sich aber mehr in der Luft oder am Boden abspielt. Trotzdem ist der Film tolles Popcorn-Kino und wie erwähnt zumindest in 3D ein Genuss zum Anschauen. Und hiermit ist ja noch nicht Ende, denn obwohl Teil drei einst als Abschluss vorgesehen war, sollen zwei weitere Fortsetzungen bereits in Arbeit sein.
Trailer:
Bewertung: 8 von 10 Punkten

