Home Film “Avatar: The Way of Water” – auch die Fortsetzung bietet wieder atemberaubendes 3D-Kino

“Avatar: The Way of Water” – auch die Fortsetzung bietet wieder atemberaubendes 3D-Kino

Autor: Tobi

"Avatar: The Way of Water" Filmplakat (© Disney)

Avatar: The Way of Water

Darsteller: Sam Worthington, Zoe Saldaña, Sigourney Weaver, Stephen Lang
Regie: James Cameron
Dauer: 192 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.disney.de/filme/avatar-the-way-of-water
Facebook: facebook.com/20thCenturyStudiosDE


2009 war es, als der kanadische Filmemacher James Cameron zwölf Jahre nach seinem Mega-Erfolg “Titanic” mal wieder einen Spielfilm als Regisseur vorlegte – und was für einen. “Avatar – Aufbruch nach Pandora” wusste als Fusion aus Computer-Animation und Realfilm durch innovative 3D-Techniken zu begeistern und mauserte sich in puncto Einspielergebnis zum erfolgreichsten Film aller Zeiten. 2019 wurde er hierbei zwar von “Avengers: Endgame” abgelöst, eroberte Rang 1 aber durch eine Wiederveröffentlichung in China 2021 zurück und manifestierte ihn mit einer weiteren weltweiten in 2022. Klar, das damalige Budget war mit 237 Millionen US-Dollar immens, es wurden aber mehr als 2,9 Milliarden Dollar an den Kinokassen verdient.

Das Interesse an einer Fortsetzung war natürlich riesig, und Cameron, der vorab schon verkündet hatte, dass er bei einem Erfolg zwei weitere Teile folgen lassen würde, konkretisierte seine Pläne, die Teile 2 und 3 direkt nacheinander zu filmen, um sie dann am besten 2014 und 2015 in die Kinos zu bringen. In der Folge kamen immer mehr Fortsetzungen ins Gespräch und die Veröffentlichung der ersten hiervon rückte immer weiter nach hinten – am Ende natürlich auch noch Pandemie-bedingt. Im Dezember 2022 nun endlich kommt “Avatar: The Way of Water” ins Kino.

Die Handlung ist mehr als ein Jahrzehnt nach den Ereignissen des ersten Films angesiedelt. Im Fokus steht erneut Jake Sully (Sam Worthington), der als ehemaliger US-Marine damals auf dem erdähnlichen, weit entfernten Mond Pandora das Volk der heimischen Na’vi als durch sein Bewusstsein gesteuerter Avatar überzeugen sollte, den Widerstand gegen die Menschen und ihren angestrebten Rohstoff-Abbau aufzugeben. Hierbei verliebte er sich in die Na’vi-Frau Neytiri (Zoe Saldaña) und schaffte es schließlich mit Hilfe des neuronalen Netzwerkes des Monds, seinen menschlichen Körper zu verlassen und voll als Na’vi lebensfähig zu sein, um mit ihr zusammen zu leben.

Jahre später hat Jake nun nicht nur ein glückliches Leben mit Neytiri, sondern mit ihr auch die schon etwas älteren Söhne Neteyam und Lo’ak sowie die erst achtjährige Tochter Tuk. Mit der verträumten Kiri (Sigourney Weaver – in zwei Rollen vertreten) gehört außerdem noch ein adoptiertes Teenager-Mädel zu ihnen – und irgendwie auch der Menschen-Junge Javier (Jack Champion), genannt “Spider”.

Das Familienidyll und das Leben der Na’vi werden dann allerdings rüde gestört, als die Menschen nach langer Zeit wieder angreifen, denn die Ausbeutung von Pandoras Ressourcen will man sich auf der Erde immer noch nicht entgehen lassen. Also schickt man ein mächtiges Team unter der Leitung der gefühlskalten General Ardmore (Edie Falco), die über kraftvolle Soldaten in Form genetischer Na’vi-Klons unter dem Kommando des Klons von Colonel Miles Quaritch (Stephen Lang) ebenso verfügt wie über kampfbereite Menschen, außerdem noch jede Menge modernste Technik, ob zur Übertragung menschlicher Bewegungen in größeres, metallisches Schlacht-Kaliber oder in Form von hoch technisierten Waffen und Kampfmaschinen.

Jake ist wieder mutig, doch er muss einsehen, dass sie unterlegen sind, und da der Quaritch-Klon persönliche Rachegelüste mitbringt, flieht er mit seiner Familie inmitten eines Kampfes, da nur so die anderen Na’vi-Waldbewohner vor kompletter Vernichtung bewahrt werden können – wobei sie Spider hierbei aus ihrem Kreis verlieren und zurück lassen müssen. Nach längerer Flucht landen sie beim Volk der Metkayina, die an der Küste des Mondes zwar an Land leben, aber mit dem Meer und seinen Bewohnern eins zu sein scheinen. Natürlich stoßen Jake und seine Familie hier zunächst auf Skepsis und werden als Gefahr gesehen, der Anführer Tonowari (Cliff Curtis) entscheidet aber, ihnen Asyl zu gewähren.

Während Tonowaris schwangere Frau Ronal (Kate Winslet) skeptisch bleibt, öffnen sich einige andere Riffbewohner und bringen den Neuankömmlingen bei, wie hier gelebt wird, wie man unter Wasser atmet und wie große, rasant tauchende oder auch mal fliegende Ozeanbewohner ähnlich Pferden geritten werden können. Zwischen den Jugendlichen entsteht allerdings an kleine Gangs erinnerndes Konkurrenzgehabe, was für die eine oder andere schwierige Situation sorgt, und natürlich ist auch die Gefahr nicht gebannt, in der neuen Heimat von den Menschen aufgespürt zu werden.

"Avatar: The Way of Water" Szenenbild (© Disney)

(© Disney)

Auf die Fortsetzung musste man lange warten, “Avatar: The Way of Water” enttäuscht aber nicht und bietet wieder atemberaubendes 3D-Kino – was es auch in 2D zu sehen gibt, aber möchte man es mit all seiner Klasse erleben, dann sollte man unbedingt in 3D schauen.

Mit seinen über drei Stunden ist der Film durchaus zu lang geraten und bringt auch zu viel Pathos mit, gerade die Szenen unter Wasser sind aber ein absolutes Spektakel für die Augen. In puncto der hier lebenden Meeresbewohner und auch der bunt schillernden Riff-Welt konnten sich Cameron, der den Film erneut mit Jon Landau produziert hat und mit Josh Friedman das Drehbuch erarbeitete, und sein Team ausleben, und das Ergebnis ist einfach nur wundervoll und saugt einen in den Streifen hinein.

Was die AkteurInnen hier mit Motion Capture Technik unter Wasser geleistet haben, ist ebenfalls imposant und sorgt für ganz tolle Bilder, wobei auch die Mimiken beeindrucken, man nimmt den Na’vi und Metkayina jegliche Gefühlsregung voll ab. Auch die Technik der Angreifer ist einfallsreich und sorgt im hin und wieder von amtlicher Action getragenen Streifen für zusätzliches Spektakel.

Es geht aber nicht nur um Action, was bei drei Stunden auch zu wenig wäre – es geht um Zusammenhalt der Familie, um Coming-of-Age, um Kiri als etwas anders und daher manchmal fremd fühlende Teenagerin mit besonderer Nähe zur Natur, um die Suche Flüchtender nach Frieden und einer neuen Heimat, um die Schönheit der Um- und Tierwelt, das Finden eines Einklangs mit ihr und ihre Ausbeutung. Vor allem der Beginn kommt hierbei noch etwas schleppend daher, dann aber entfaltet “Avatar: The Way of Water” seinen ganzen Zauber und ist in 3D und im Kino erlebt eben doch die erhoffte, tolle Fortsetzung.

Nun darf man gespannt sein, ob der erneut mit riesigem Budget realisierte Film an den Kinokassen die Hoffnungen und Erwartungen erfüllt – denn die nächsten drei Teile sollen jeweils im Zwei-Jahres-Rhythmus folgen.

Trailer:

Bewertung: 9 von 10 Punkten

 

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