Home Film “Conjuring 4: Das letzte Kapitel” – der Abschluss setzt wieder mehr auf effektreichen Horror

“Conjuring 4: Das letzte Kapitel” – der Abschluss setzt wieder mehr auf effektreichen Horror

Autor: Tobi

"Conjuring 4: Das letzte Kapitel" Filmplakat (© 2025 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.)

Conjuring 4: Das letzte Kapitel

Darsteller: Vera Farmiga, Patrick Wilson, Mia Tomlinson, Ben Hardy
Regie: Michael Chaves
Dauer: 136 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: www.warnerbros.de/de-de/filme/conjuring-4-das-letzte-kapitel
Facebook: facebook.com/WarnerBrosDE
Instagram: www.instagram.com/warnerbrosde
Kinostart: 4. September 2025


Nachdem “Conjuring 3: Im Bann des Teufels” 2021 als dritter Hauptfilm des mit drei “Annabelle”- und zwei “The Nun”-Streifen auch schon einige Spin-Offs abzweigenden Erfolgs-Horror-Franchises damit zu überraschen und packen wusste, dass neben traditionellem Horror einiges an Krimi-Rätselei geboten wurde, geht es nun in “Conjuring 4: Das letzte Kapitel” erneut – und wenn wir dem Titel Glauben schenken anscheinend zum letzten Mal – um das Ehepaar Ed und Lorraine Warren, die als paranormale Ermittler gegen rätselhafte, diabolische Kräfte ankämpfen.

In puncto Handlung könnte man dies sogar nachvollziehen, wird doch bald vermittelt, dass es hier um den letzten Fall geht, dem sich Ed (Patrick Wilson) und Lorraine (Vera Farmiga) Warren je angenommen haben. Eigentlich hatten sie sich Mitte der 1980er-Jahre schon längst aus dem ungewöhnlichen Business verabschiedet und auf maximal noch Vorträge über das Erlebte neben einem normalen Leben limitiert, bis sie dann doch noch ein Vorkommnis ins Haus der Familie Smurl in West Pittston in Pennsylvania zieht – oder eher die eigene Tochter Judy (Mia Tomlinson), denn diese hat ein ganz besonderes Verhältnis zu einem Spiegel, den die Großeltern Smurl ihrer Enkelin Heather (Kíla Lord Cassidy) zum Geburtstag geschenkt hatten … womit der Spuk hier dann auch rasch startete.

So nimmt uns der Film ganz zu Beginn auch mit ins Jahr 1964, als das noch verhältnismäßig junge Warren-Paar seinen ersten Fall übernahm und die hochschwangere Lorraine sich bei Betrachtung ebendiesen Spiegels schon irgendwie nicht wohl fühlte – was in einer Totgeburt zu gipfeln schien. Aber nein, nach etwa einer Minute schreit die kleine Judy dann doch und alles scheint sich zum Glück zu wenden.

Jahre später ist besagte Antiquität im belebten Haus der Smurls gelandet, und hier ereignen sich dann einige üble Vorkommnisse, die Janet (Rebecca Calder) und Jack (Elliot Cowan) als Heathers Eltern sogar in angesagte Talkshows bringen – und die Warrens ins Gespräch als mögliche Helfer, aber die wollen halt nicht mehr aktiv werden. Als dann aber ihr Vertrauter Pater Gordon (Steve Coulter) eingreift, was für ihn nicht gut ausgeht, bringt dies Judy dazu, zur Wurzel des ihr schon länger innewohnenden, mit früh schon von Mama Lorraine eingetrichterten Ablenkungssprüchen bekämpften Übels vorzudringen.

"Conjuring 4: Das letzte Kapitel" Szenenbild (© 2025 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.)

Vera Farmiga als Lorraine Warren und Mia Tomlinson als Judy Warren
(© 2025 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.)

Sehr familiär geht es zu in “Conjuring 4: Das letzte Kapitel” mit dem Fokus auf die Warren-Familie mit der ausgiebigen Geburt und später der erwachsenen Judy, der ihr Freund Tony (Ben Hardy) nach nur sechs Monaten Beziehung auch gerade einen Heiratsantrag machen möchte, und dem mit mehreren Kindern und Großeltern weit größeren Smurls-Clan, der sich anscheinend auch nicht aus seinem Geisterhaus vertreiben lassen möchte.

Von der 60er-Atmosphäre gelangen wir rasch ins Jahr 1986, wo es dann die Warrens amtlich nervt, wenn dumme Kiddies ihnen die “Ghostbusters”-Melodie um die Ohren hauen oder sie während ihrer Vorlesungen zu Parallelen mit besagter Horrorkomödie befragen. Diesen Bogen spannt der Film augenzwinkernd und gut, den der Spannung hingegen etwas zu selten. Wo der ebenfalls von Michael Chaves inszenierte Vorgänger intelligent Genres verschmelzen ließ, regieren nun dann doch wieder düstere Effekte und einige Jumpscares.

Das lässt sich zwar – auch dank durchweg gut spielender Besetzung – durchaus immer noch gut anschauen, ist aber eher wieder Horrorware von der Stange, auch wenn erneut ein realer Fall zugrunde liegt und wir ja längst wissen, dass es die Warrens wirklich gab, sie tatsächlich einen Raum mit okkulten und dämonischen Artefakten in ihrem Haus hatten und sie wirklich auch Vorlesungen zum Thema gaben. Auch Tochter Judy gab es, die allerdings in Wirklichkeit 1946 geboren wurde, womit der Streifen dann deutlich von der Realität abweicht, von besagtem Spiegel als Verbindung zu den Smurls, bei denen sie tatsächlich ermittelten, mal ganz abgesehen.

Irgendwie wird hier mit der familiären Nadel zu viel ineinander gestrickt, was dank sehr ordentlicher Gruseleffekte und auch einiger auftauchender, düsterer Wesen zwar zu unterhalten weiß, aber nicht genug zu fesseln, vor allem über die lange Spielzeit von mehr als zwei Stunden. Ob “Conjuring 4” nun aber wirklich das letzte Kapitel sein wird – bei erneutem Erfolg kann man hieran kaum glauben, und in jedem Fall macht der Film zwischendurch schon einmal die Tür mehr als einen Spalt auf für mehr “Annabelle”-Aktivitäten.

Trailer:

Bewertung: 6 von 10 Punkten

 

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