Superman
Darsteller: David Corenswet, Rachel Brosnahan, Nicholas Hoult, Maria Gabriela de Faría
Regie: James Gunn
Dauer: 129 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.warnerbros.de/de-de/filme/superman
Facebook: facebook.com/WarnerBrosDE
Instagram: instagram.com/warnerbrosde
Kinostart: 10. Juli 2025
Mit ihrem legendären „Superman“-Film von 1978 begründeten die Warner-Studios ein neues Zeitalter von Superhelden-Comicverfilmungen und hatten durch die Werke über das zweite DC-Aushängeschild „Batman“ schnell die Vormachtstellung im Genre inne, noch bevor dieses inflationär ausgebeutet wurde. Besonders die konkurrierenden Marvel Studios brachten dann in rasender Frequenz ihre Comicverfilmungen heraus, integrierten diese ab 2008 ungemein erfolgreich in ihr Marvel Cinematic Universe und konnten mit diesem Schachzug nochmal einen enormen Gewinnsprung erzielen. Da ließ sich auch Warner nicht lumpen und konterte dieses Erfolgsmodell 2013 mit dem eigenen DC Extended Universe (Superman, Aquaman, Wonder Woman). 10 Jahre und einige Flops („Wonder Woman 1984“, „The Suicide Squad“) später aber überdachte man diese Strategie und legte 2022 nach einer gewaltigen Umstrukturierung alle Projekte, namentlich den schon komplett fertiggestellten „Batgirl“ und „Man of Steel 2“, auf Eis um mit der Gründung der DC Studios und jetzt dem einfach mit „Superman“ betitelten Relaunch inklusive dezent modifiziertem Logo unter der Regie von James Gunn („Guardians of the Galaxy“, „Suicide Squad“) als Spiritus Rector analog zu Marvel einen Neuanfang zu starten.
Das nimmt Gunn wirklich ernst, stellt am Anfang seines Superhelden-Streifens erstmal alles auf null und bringt uns einzig durch einleitende Einblendungen auf den aktuellen Stand der von ihm selbst erdachten Handlung. Und da liegt Superman (David Corenswet) zunächst hilflos am Boden, als er von seinem genauso niedlichen wie superkräftigen Terrier Krypto gerettet werden muss. Bei seiner Intervention in einem irdischen Invasionskrieg – Ähnlichkeiten mit akuten kriegerischen Auseinandersetzungen (die Produktion des Films lief im Jahr eins nach dem russischen Angriff auf die Ukraine an) sind unschwer zu erkennen – nämlich wurden ihm durch einen übermächtigen Gegner erstmals die Grenzen aufgezeigt, so dass er sich nun, in seinem antarktischen Refugium vollständig genesen, voller Respekt nicht nur diesem Kontrahenten stellen muss.
Denn auch aus der Öffentlichkeit weht ihm ein unangenehmer Wind entgegen, wird doch sein Saubermann-Image nicht nur wegen seines ungefragten Eingreifens in den Konflikt sondern bald auch durch ein veröffentlichtes Video seiner leiblichen Eltern, in dem sie ihn mit dem Ziel des Herrschens über die Menschen auf die Erde schicken, arg ramponiert. Noch dazu läuft es in der Romanze mit seiner Journalistenkollegin Lois Lane (Rachel Brosnahan) alles andere als wunschgemäß, mehr als genug Gründe also für ihn in Metropolis mal gründlich aufzuräumen, und sei es auch nur um seine guten Absichten auf der Erde zu beweisen.

(© 2025 Warner Bros. Ent. All Rights Reserved. TM & © DC)
Solide aufgebaut ist das neue Superman-Abenteuer, setzt mit Corenswet bei seinem Helden genauso auf gewohnte physische Präsenz wie auf äußerst menschliche Verwundbarkeit und sogar Verzweiflung angesichts der Botschaft seiner Eltern, die man bei der Figur so noch nie gesehen hat. Das steht dem Film ganz gut zu Gesicht, und wie sich schnell herausstellt, steckt Widersacher und Hightech-Tycoon Lex Luthor (Nicholas Hoult) sowohl hinter Supermans Diskreditierung als auch den lebensbedrohlichen Angriffen mit extra für diesen Zweck entwickelten, humanoiden Kampfmaschinen, die den Superhelden immer wieder vor kaum zu bewältigende Aufgaben stellen.
Da bedarf es in den nicht anders erwartbar atemberaubend inszenierten, perfekt durch CGI unterstützten, Actionsequenzen schon der Hilfe nicht nur des netten Sidekicks Krypto aus den DC-Comics sondern auch der wohlbekannten Alien-Freunde Green Lantern, Hawkgirl und Mr. Terrific, die sich hier als „Justice Gang“ für kommende Abenteuer in Stellung bringen und dem Bösewicht Luthor gemeinsam mit Lois ebenfalls die Stirn bieten. Ob darüber hinaus für die Spannung die zusätzliche Bedrohung der Erde durch ein von Luthor genutztes, plötzlich expandierendes Paralleluniversum zwingend notwendig ist, ist nach dem jüngst ausartenden Marvel-Multiversum auch hier die Frage, für spektakuläre Bilder jedoch sorgt dies allemal.
So ist „Superman“ ungemein unterhaltsam, kombiniert aktuelle Probleme wie mediale Beeinflussung und territoriale Besitznahme nahezu reibungslos mit den fast aberwitzigen Schlachten unserer Superhelden gegen fantasievoll angelegte Antagonisten und bietet mit Lex Luthor, von Nicholas Hoult wunderbar durchtrieben gespielt, einen Fiesling auf, der mit seinen perfiden Plänen durchaus Parallelen zu realen Machtstrebenden erkennen lässt. Mit diesem Tiefgang ist James Gunns gelungenes Relaunch viel mehr als nur unbestritten rasantes Actionspektakel und macht Lust auf mehr, nicht zuletzt wegen der am Ende auftauchenden Cousine Supergirl.
Trailer:
Bewertung: 8 von 10 Punkten
