Thor: Love And Thunder
Darsteller: Chris Hemsworth, Natalie Portman, Tessa Thompson, Christian Bale
Regie: Taika Waititi
Dauer: 119 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.disney.de/filme/thor-love-and-thunder
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Mit Thor kehrt einer der reizvollsten Charaktere aus dem Marvel Cinematic Universe (MCU) auf die große Leinwand zurück, wo er ja bereits mit “Thor” (2011), “Thor – The Dark Kingdom” (2013) und “Thor: Tag der Entscheidung” (2017) große Erfolge feiern konnte – schließlich wurde das alles andere als kleine Budget jeweils mehrfach wieder eingespielt. Zuletzt gelang dies sogar mehr als vierfach, und so verwundert es nicht, dass Taika Waititi, dessen Hollywood-Regiedebüt dieser Film war, auch den neuen Streifen “Thor: Love And Thunder” inszenieren durfte. Und nicht nur dies, denn nachdem der Neuseeländer inzwischen ja sogar einen Oscar® für das Drehbuch zu “Jojo Rabbit” erhielt, schrieb er auch hierfür selbiges, zusammen mit Jennifer Kaytin Robinson.
Im Vorfeld war bereits zu lesen, dass sich die Story an der Comicreihe “The Mighty Thor” von Jason Aaron orientieren würde, und auch dass die im dritten Teil nicht mehr als Thors irdische Geliebte Jane Foster mitwirkende Natalie Portman in der Rolle zurückkehren würde. Das passt bestens zusammen, und so entstand unter der Produktion von MCU-Mastermind Kevin Feige und Brad Winderbaum ein weiterer toller Film um den Donnergott.
Wir erinnern uns kurz an “Avengers: Endgame” (lies unsere Filmkritik hier), in dem Thor (Chris Hemsworth) sich gefrustet Lastern wie Suff und Schlemmereien hingegeben hatte, übergewichtig und abgehalftert daher kam. So soll er natürlich nicht seinen vierten eigenen Film bestreiten, und so wird diese unschicke Phase des Seins auch anfänglich nur kurz angerissen, um dann zu zeigen, wie er endlich wieder als Retter gefragt ist und zu alter Stärke und auch Form zurück findet – etwas zu dominierend heldenhaft selbst für seine Mitstreiter, die hier aus Spoiler-Vermeidungs-Gründen nicht genannt werden sollen, über die sich aber jeder Kinogänger sehr freut.
Bald wird klar, dass er und auch andere Götter von einem neuen Gegener bedroht sind, denn nachdem der leidende Gorr (Christian Bale) nach dem Verlust seiner geliebten Tochter auch noch von einem Gott verspottet wird, erhält er in Not ein mächtiges Schwert, mit dem er nun zum Götterschlächter werden konnte. Vom Gläubigen zum Rächer, das klingt nicht gut, und als Gorr dann auch noch alle Kinder aus dem neuen Asgard entführt, verspricht Thor, diese wieder zurück zu bringen.
Zusammen mit König Valkyrie (Tessa Thompson) und dem steinigen Außerirdischen Korg (Taika Waititi) macht er sich auf. Als vierte Kraft gesellt sich überraschend noch seine Ex-Freundin Jane Foster (Natalie Portman) hinzu, die inzwischen als “Mighty Thor” seinen magischen Hammer Mjölnir beherrscht – was Thor durchaus einen gewissen Neid abzwingt, der wiederum seiner nun als mächtige Waffe dienenden Axt Sturmbrecher missfällt.
“Thor: Love And Thunder” bereitet als sechster Film der Phase 4 im MCU allerbeste Unterhaltung. Die Handlung des mal angenehmerweise “nur” zweistündigen Films ist äußerst kurzweilig und vielschichtig, wobei es Taika Waititi wunderbar gelungen ist, spektakuläre Action mit tollem Humor zu verbinden, aber auch Spannung und düstere Momente mit einzuflechten – wobei dunkle menschliche Momente wie Janes Krebserkrankung, vor der sie ins Heldentum flieht, ebenso gemeint sind wie die bedrohlichen Bilder, die Gorr erzeugt, optisch umwerfend in seiner Schattenwelt als Kontrast zum blühenden Leben gipfelnd.
Der ideenreiche Film ist gespickt mit kleinen, aber sehr feinen Überraschungen, die tolle Szenen bescheren und auch einige grandiose Cameos mit sich bringen – und mit jeder Menge guter alter Songs von Guns ‘n’ Roses. Das beschert immer wieder Freude, ebenso wie das tolle Schauspiel der HauptdarstellerInnen – wobei erstmals deutlich wird, dass Valkyrie sich zu Frauen hingezogen fühlt, was das Ganze umso moderner erscheinen lässt. Christian Bale macht sich als Fiesling ebenfalls großartig und seine Figur bietet ihm hierfür auch noch genug mimische Sichtbarkeit, was inmitten all der tollen CGI-Welten ja längst keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Ein formidabler Film, den sich Marvel-Fans nicht entgehen lassen dürfen und der auch allen anderen bestes Popcorn-Kino bietet.
Trailer:
Bewertung: 9 von 10 Punkten