
Zone 3
Darsteller: Gilles Lellouche, Adèle Exarchopoulos, Louis Garrel, Romain Duris
Regie: Cédric Jimenez
Dauer: 100 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.studiocanal.de/title/zone-3-2025
Facebook: facebook.com/STUDIOCANAL.GERMANY
Instagram: instagram.com/studiocanal.de
Kinostart: 27. November 2025
Mit Kriminalstücken kennt sich Regisseur Cédric Jimenez („Der Unbestechliche“, „November“) bestens aus. Für seinen neuen Polizei-Ermittlungsthriller „Zone 3“ nahm sich der Franzose jetzt den futuristischen Roman „Hund 51“ seines Landsmanns Laurent Gaudé vor und skizziert uns ein Szenario der nicht allzu fernen Zukunft, das in dieser Form gar nicht mal so undenkbar erscheint.
Wir befinden uns im Paris des Jahres 2045, wo die Künstliche Intelligenz längst Einfluss auf das Leben sämtlicher Einwohner nimmt. Die Stadt ist in drei Zonen aufgeteilt, denen die Bevölkerung je nach Einkommen und Status fest zugeordnet ist, und Grenzüberschreitungen strengstens kontrolliert werden. Minderprivilegierten Bewohnern der titelgebenden Zone 3 ist demnach ein gesellschaftlicher Aufstieg und der damit verbundene Wechsel in eine bessere Zone nahezu unmöglich, es sei denn, sie gewinnen bei einer Spielshow, die zur Belustigung der Bevölkerung regelmäßig Wahnsinnsquoten erreicht.
Eine wahrlich finstere Situation, die Jimenez zum Einstieg in düsteren Bildern, die unweigerlich Erinnerungen an einschlägige Werke wie Ridley Scotts „Blade Runner“ oder aber Kathryn Bigelows „Strange Days“ wecken, wirklich bedrückend schildert, noch bevor er in die eigentliche Geschichte einsteigt. Denn während in Zone 3 Kriminalität und Drogenhandel allgegenwärtig sind, die mit Hilfe der omnipotenten KI ALMA samt flächendeckender Videoüberwachung bekämpft werden, wohnt es sich schon in Zone 2 sehr viel komfortabler, von der der absoluten Elite vorbehaltenen Zone 1 einmal ganz abgesehen. Eine Klassengesellschaft, mit der die Privilegierten prima leben können, und auf die sie vielleicht sogar gezielt hingearbeitet haben.

Salia (Adèle Exarchopoulos) und Zem (Gilles Lellouche)
(© STUDIOCANAL)
Eines Tages jedoch wird der Erfinder von ALMA in Zone 1 ermordet, wozu ALMA natürlich nahezu in Echtzeit den Tathergang rekonstruiert. Der Mörder kann nur aus einer bekannten Widerstandsorganisation rund um John Mafram (Louis Garrel) kommen, die schon in der Vergangenheit mit Aktionen gegen das System auffällig geworden ist. Also wird Zone-3-Cop Zem (Gilles Lellouche) mit den Ermittlungen betraut, der sich im kriminellen Sumpf der Underdogs bestens zurechtfindet. Ihm zur Seite wird die jüngere, aus gehobenen Verhältnissen der Zone 2 kommende Salia (Adèle Exarchopoulos) gestellt, um auch in Zone 2 Nachforschungen ohne größeres Anecken zu gewährleisten. Und schon haben wir mit den beiden ein ungleiches Polizei-Duo, das wie so oft für die Dramaturgie der Story nicht nur genügend Reibungspunkte sondern obendrein sogar romantisches Potenzial birgt.
Nach einem etwas holprigen Start des Doppels in die Ermittlungen und der von der Politik gefeierten, schnell erfolgten Festnahme von Mafran aber stoßen die beiden schnell auf einige Ungereimtheiten, die sie dann doch zu eingehenderen Untersuchungen anhalten. Denn so reibungslos, wie sich die Aufklärung des Falles gestaltet, können die Dinge einfach nicht gelagert sein. Damit tauchen auch wir tief in die Atmosphäre des Überwachungsstaats ein, in dem ALMA mit ihren undurchsichtigen Algorithmen außer auf die Verbrechensbekämpfung auch noch mit dubiosen Prognosen Einfluss auf das Privatleben der Bürger nimmt. So steht bei aller Anziehung und Sympathie von Salia und Zem – von Exarchopoulos und Lellouche mit ausreichend Ausstrahlung gespielt – bei ihrer Zusammenarbeit und dadurch bedingtem näherem Kennenlernen eine Beziehung der beiden laut ALMA-Vorhersage unter keinem guten Stern, was speziell Zem geflissentlich ignoriert.
Das alles lebt von der bedrückenden Stimmung, die Jimenez hier wirklich meisterhaft kreiert und mit so mancher rasanten Verfolgungsjagd samt Drohneneinsatz garniert. Dieser packenden Inszenierung jedoch hinkt die Handlung leider ein wenig hinterher, die trotz einiger Wendungen doch recht eindimensional und vorhersehbar bleibt. Als dystopischer Thriller allerdings, der ein beängstigendes Bild der Zukunft malt, wohin wir bei der immer eklatanter werdenden gesellschaftlichen Spaltung auf dem besten Weg sind, funktioniert der Film bestens und sendet noch dazu ein deutliches Warnsignal gegen den grenzenlosen Einsatz von KI, so bequem er manchmal auch sein mag.
Trailer:
Bewertung: 7 von 10 Punkten


Wir verlosen 1×2 Freikarten (in Deutschland einlösbar) für den Film, welche uns kurzfristig hierfür netterweise zur Verfügung gestellt wurden. Zur Teilnahme einfach das folgende Formular ausfüllen und absenden. Einsendeschluss ist bereits der 29. November 2025, damit die digitalen Tickets zum Ausdrucken (oder Online-Einlösen, was bei vielen Kinos auch schon klappt) Mitte der Kinostartwoche per E-Mail bei der Gewinnerin oder dem Gewinner eintreffen. Viel Glück!
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