Home MusikCD-Rezensionen Honig bescheren Indie-Pop für musikalische Schleckermäuler

Honig bescheren Indie-Pop für musikalische Schleckermäuler

Autor: Tobi

Honig "The Last Thing The World Needs"

Honig

“The Last Thing The World Needs”

(CD, Haldern Pop Recordings, 2018)

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War Honig zuerst doch eher ein Solo-Projekt des Songwriters Stefan Honig, so ist hieraus inzwischen eine Band gewachsen mit Honig als zentraler Figur. War der Klang des letzen Albums “It’s Not A Hummingbird, It’s Your Father’s Ghost” bereits breiter aufgestellt, gehen Honig diesen Weg nun auf “The Last Thing The World Needs” konsequent weiter und präsentieren sich als Ensemble, aber ohne – und das ist die Kunst – entscheidend an Intimität einzubüßen, und das nicht nur bei den balladesken, schönen Stücken “It’s Never The Wrong Time To Sleep” und “Comic Relief”.

Die 46 Minuten des vierten Longplayers lassen sich wunderbar anhören. Zusammen mit Pianistin/Keyboarderin Olivia Sawano, Gitarrist Martin Hannaford, Bassist Felix Hornung und Schlagzeuger Marcel Schmitz hat Stefan Honig, der neben seiner Funktion als Sänger auch weiterhin als Gitarrist mitwirkt, ein wirklich feines Album aufgenommen, dessen elf Songs zwar immer noch von Folk geprägt sind, aber inzwischen fast eher im Indie-Pop angesiedelt werden können.

Der im Midtempo getragene Opener “Avalanche” ist nicht die einzige Nummer, die einen an Bands wie The Beautiful South denken lässt, da einen hier eine Mischung aus warmer Wohligkeit, feinen Arrangements, schönen Melodien und einer guten, dem Ohr schmeichelnden Stimme überzeugt. Ob das flotter angerichtete “Alone At The Party”, das ruhiger dahin schleichende “Under Your Thumb”, das klanglich voller daher kommende “Boulders”, die einfach nur wunderschöne Midtempo-Nummer “Mrs. Vertigo” oder die mit leicht rockigen Zügen etwas progressiver anmutende, eingängige Single “Counterfeit Gallery” – die neuen Songs wissen abgesehen vom etwas langweiligen “Anteater” durchweg zu gefallen.

Inhaltlich sind die Tracks weiterhin zumeist nicht eindeutig, lassen sich aber von jedem irgendwie zu seiner Situation passend interpretieren. “Das schönste ist für mich immer wieder”, so Honig, “wenn die Leute meine Texte deuten. Durchaus sinnvoll und nachvollziehbar, aber mit meiner ursprünglichen Intention hat das meistens nicht das Geringste zu tun.” Eines aber steht fest: Das neue Honig-Album ist trotz des Titels nicht “The Last Thing The World Needs”, sondern eine Scheibe, die die Musikwelt bereichert.

www.honigsongs.de
facebook.com/honigsounds

Bewertung: 8 von 10 Punkten

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