Home MusikKonzertberichte Alanis Morissette – Kritik des Konzerts in Bonn am 1. Juli 2004

Alanis Morissette – Kritik des Konzerts in Bonn am 1. Juli 2004

Autor: Tobi

Auf ihrer Tour zum neuen Album “So-Called Chaos” hatte sich Alanis Morissette für lediglich drei Open Air Konzerte in Deutschland angesagt. Zum zweiten hiervon hatten sich auf dem Bonner Museumsplatz am Donnerstagabend des 1. Juli 2004 dann folglich auch viele Fans versammelt, und selbst die Sonne kam am Abend noch als gern gesehener Ehrengast. Angeheizt wurde die auf dem Museumsplatz ja eigentlich immer gute Stimmung von Virginia Jetzt! aus dem brandenburgischen Elsterwerda, die mit ihrem gemütlichen, deutschsprachigen Britpop vom Album “Wer hat Angst vor Virginia Jetzt!” und lockeren Sprüchen Spaß bereiteten. Zumindest “Dreifach schön” und “Von guten Eltern” kannten auch Nicht-Fans aus dem Radio, und so kamen die vier Jungs gut an.

Als Alanis Morissette dann um 20.40 Uhr auf die Bühne kam, war die Stimmung natürlich noch um Längen besser. Die vielen Fans feierten die mit neuer Halblang-Frisur frischer, frecher und wirklich gut aussehende Kanadierin von der ersten bis zur letzten Minute. Alanis präsentierte sich bester Laune und legte mit ihrer gut eingespielten, fünfköpfigen Band einen gelungenen Auftritt hin. Ihre großen Hits hob sie sich nicht bis zum Schluss auf, sondern streute sie geschickt alle paar Songs ein – und sie nutzte diese natürlich am meisten umjubelten Stücke, um danach immer eines ihrer Bandmitglieder vorzustellen. “Joining You” war als drittes Stück der erste Hit, von Beifall und Begeisterung getragen wurden zudem natürlich “Ironic”, “You Oughta Know”, “Hand In My Pocket” oder das wundervolle “Uninvited” aus dem Soundtrack von “Stadt der Engel”. Bei einigen Stücken spielte die 30-jährige, die irgendwie plötzlich schicker daher kommt und ihren “Öko-Touch” abgelegt hat, nicht nur wie ansonsten oftmals Gitarre, sondern auch Mundharmonika, und die knapp 4000 Fans begleiteten auch dies mit viel Applaus. Mit einer starken Version von “Thank U” beendete sie dann um 22 Uhr das Konzert – wo der einzige kleine Kritikpunkt anzusetzen ist, denn wenigstens 90 Minuten hätte man schon erwartet. Ansonsten aber ein gutes Konzert einer der nach wie vor besten Singer/Songwriter Ladies im Musikbusiness.

Nach Verlassen der Bühne bewies der Veranstalter Klasse und übertrug den Rest des spannenden Halbfinalspiels der Fußball-EM zwischen Tschechien und den siegreichen Griechen auf den beiden Großleinwänden, die leider während des Konzerts nicht genutzt wurden. Normalerweise übertragen die Veranstalter die Konzerte parallel auf diese Leinwände, was besonders kleingewachsenen Besuchern die Möglichkeit gibt, trotzdem viel zu sehen – ja nach Künstler ist dies aber ab und an wohl auch nicht gewünscht. So regierte dann also noch König Fußball mit König Otto Rehakles, und die Stimmung war weiter klasse. Gelungener Abend!

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Links:
Website von Alanis Morissette
Homepage der Bundeskunsthalle Bonn

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