Home MusikKonzertberichte Klaus Hoffmann – Kritik des Konzerts in Berlin am 17. Januar 2001

Klaus Hoffmann – Kritik des Konzerts in Berlin am 17. Januar 2001

Autor: Tobi

Nicht ganz voll war er, der Berliner Friedrichstadtpalast, aber doch gut gefüllt, als Klaus Hoffmann am 17. Januar ein weiteres Mal in seiner Heimatstadt Berlin auf die Bühne trat. “Schön, dass ihr gekommen seid”, begrüßte der Liedermacher am Ende des ersten Stücks das Publikum, und er hatte Recht, es war wirklich schön, an diesem Abend anwesend zu sein. Klaus Hoffmann – das ist nach wie vor mehr als nur Musik. Auf der einen Seite kommen die treuen Fans – zwischen 20 und 60 Jahren, eine sehr gemischte Zuhörerschar – natürlich, um Hoffmanns oftmals melancholische, balladeske, dann aber auch gerne mal beschwingte Lieder zu hören.

Auf der anderen Seite steht das, was die Konzerte des Entertainers zu diesem Besonderen macht, das sie sind. Zwei Aspekte sind hier zu nennen. Da hätten wir den Geschichtenerzähler Klaus Hoffmann, der zwischen seinen Stücken kleine, meist thematisch miteinander verbundene Anekdoten erzählt. Diesmal ging es um die Sehnsucht nach Goa und die fiktive Reise dorthin, mit all ihren Erlebnissen – mal zu Stille, mal zu atmosphärischer Untermalung der perfekt eingespielten und an den Instrumenten beeindruckend agierenden Begleitmusiker. Der andere, unterscheidende Faktor ist Klaus Hoffmann in seiner Interaktion mit dem Publikum. Er spricht einzelne Personen direkt an, setzt sich auf einen freien Platz in der ersten Reihe, lässt sich einen Schuh reichen, geht auf Bewegungen im Saal ein. Dabei scheint er sich zu freuen, ja, die positive Ausstrahlung dieses Mannes ist nach wie vor unwahrscheinlich groß, so groß wie seine Augen, wenn er schelmisch etwas Lustiges erzählt oder einen seiner Musiker neckt. Hinzu kommt eine typische Gestik, mal tanzend, mal posierend, mal in sich gekehrt.

Klaus Hoffmann lebt auf der Bühne, er lebt seine Lieder, seine Geschichten, er lebt das Stehen im Rampenlicht – und all dies immer sympathisch, immer eindrucksvoll. So hat man als Zuschauer Spass, viel Spass, an den Anekdoten, an den Sprüchen, und an wundervoller Musik, dargeboten von einem großartigen Entertainer. Die Mischung aus Stücken der aktuellen CD “Melancholia” und denen aus seiner langen, langen Karriere stimmt, und mit “Blinde Katharina” endet nach drei Stunden (20 Minuten hiervon waren Pause) einer dieser wenigen Konzertabende, die man so schnell nicht vergessen wird.

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Website von Klaus Hoffmann

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