Home Film “The Ballad of Wallis Island” – eine charmante Komödie mit schönen Folksongs

“The Ballad of Wallis Island” – eine charmante Komödie mit schönen Folksongs

Autor: Tobi

"The Ballad of Wallis Island" Filmplakat (© Universal Pictures)

The Ballad of Wallis Island

Darsteller: Tom Basden, Tim Key, Carey Mulligan, Akemnji Ndifornyen
Regie: James Griffiths
Dauer: 99 Minuten
FSK: freigegeben ab 6 Jahren
Website: www.upig.de/micro/the-ballad-of-wallis-island
Facebook: facebook.com/Focus.Features.DE
Instagram: instagram.com/universalpicturesde
Kinostart: 10. Juli 2025


Mit “The Ballad of Wallis Island” legt Regisseur James Griffiths einen Streifen vor, der auf seinem 25-minütigen “The One and Only Herb McGwyer Plays Wallis Island” aus dem Jahr 2007 basiert, der als bester Kurzfilm beim Edinburgh International Film Festival ausgezeichnet wurde und eine Nominierung in gleicher Kategorie bei den 2008 BAFTA Awards erhielt. Geschrieben wurde er damals vom britischen Schauspieler, Komiker und Musiker Tom Basden zusammen mit seinem Kollegen Tim Key aus der vierköpfigen Comedy-Truppe “Cowards”, die auch die beiden Hauptrollen spielten. Beide – auch als Sketch-Duo “Freeze!” aktiv – sind nun wieder mit im Boot, haben das Drehbuch verfasst und ihre Charaktere auch wieder übernommen.

Apropos Boot, mit einem kleinen kommt der Musiker Herb McGwyer (Tom Basden) auch zu Beginn des Langfilms wieder auf der abgeschieden gelegenen Insel Wallis Island an. Hier nimmt ihn der redselige, etwas tollpatschig wirkende Charles (Tim Key) in Empfang, hat dieser ihm doch imposante 500.000 Pfund angeboten, um auf der Insel ein Konzert zu geben. Wie sich bald herausstellt, entspringt dies rein privatem Interesse, ist Charles doch riesiger Fan der Folkmusik, die Herb macht – und vor allem der, die er einst im Duett mit seiner damaligen Partnerin als McGwyer Mortimer veröffentlicht hat.

Ein Hotel gibt es auf der Insel nicht, also ist Herb in einem kleinen Zimmer im Haus des Einzelgängers einquartiert, der ihm dann auch auf Nachfrage erörtert, dass ein Lotteriegewinn ihm den Reichtum brachte, den er nun ihn das Konzert investiert – oder eigentlich sogar ein zweiter Gewinn, war der erste doch bald aufgebraucht. Nun investiert er sein Geld also in ein Privatkonzert von Herb, das am Strand stattfinden soll – und zwar nicht alleine, hat der verschrobene Fan doch zu Herbs Entgeisterung auch dessen Ex Nell Mortimer (Carey Mulligan) engagiert, sehnt er sich doch nach den alten Duetten.

"The Ballad of Wallis Island" Szenenbild (© 2025 Focus Features, LLC. All Rights Reserved.)

Tom Basden als Herb McGwyer und Carey Mulligan als Nell Mortimer
(© 2025 Focus Features, LLC. All Rights Reserved.)

Diese ist weniger hiervon überrascht als von ihrer geringeren Gage, Herb hingegen fühlt sich hintergangen und möchte den Gig zunächst abblasen und die Insel sofort verlassen. Nur ist dies hier gar nicht möglich, kommt das Postboot doch nur einmal am Tag, wenn überhaupt. So kommt es zu einigen tiefergehenden Gesprächen von Herb und Nell, die mit neuem Ehemann Michael (Akemnji Ndifornyen) angereist ist, der aber bald zu einer Vogelbeobachtungstour aufbricht. Alte Wunden werden angerissen, verletzte Gefühle von einst, aber auch Erinnerungen an gute vergangene Zeiten – und so stimmen die beiden dann doch wieder gemeinsam Lieder an. Aber kommt es wirklich zum Konzert?

“The Ballad of Wallis Island” ist ein einfach nur netter, schöner und mit genau der richtigen Portion an passendem Humor gewürzter Film, der sich sehr gut ansehen lässt und zudem noch einige sehr feine Folksongs aufbietet, die teils schon im Kurzfilm enthalten waren, manche aber vom talentierten Tom Basden auch extra hierfür komponiert wurden – schließlich gab es in der 2007er-Variante ja noch gar keine Nell. Hier zum Beispiel “Give Your Love”:

Bei der genannten Insel sollte man sich nicht wundern, dass man bei der Recherche zwar die Wallis-Inseln findet, diese Gruppe liegt aber im im Südpazifik westlich von Samoa, während wir hier klar im britischen Raum gestrandet sind, genauer gesagt vor der walisischen Küste. An dieser wurde dann auch gedreht, und auf Ramsey Island in Pembrokeshire – schöne Landschaftsaufnahmen waren also leicht einzufangen.

Die Atmosphäre der Abgeschiedenheit bietet dann auch die Basis für die genau im richtigen Tempo erzählte Story, die den Humor des Kurzfilms bestens aufgrift, wenn der leicht exzentrische, bei seinen Nettigkeitsversuchen oft ins Nervige driftende Charles, den Tim Key klasse spielt, seinen Lieblingsmusiker umlagert. Diesen verkörpert Tom Basden großartig, wobei er als Schauspieler und auch Musiker zu überzeugen weiß. Mit der neu hinzu gedichteten Ex-Partnerin, die Carey Mulligan charmant und auch gesanglich treffend gibt, sowie Amanda (Sian Clifford) als Besitzerin des einzigen kleinen Shops auf der Insel wurden nur wenige zusätzliche Charaktere geschaffen, die aber vollkommen ausreichen, um einen nun auch über 99 Minuten sehr gut zu unterhalten. Ein sehr schöner und reizvoller Film, in diverser Hinsicht, der mit Humor und Musik punktet, aber auch mit einer großen Portion Warmherzigkeit.

Trailer:

Bewertung: 8 von 10 Punkten

 

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