Home MusikKonzertberichte Mesh – Kritik des Konzerts in Köln am 7. Mai 2002

Mesh – Kritik des Konzerts in Köln am 7. Mai 2002

Autor: Tobi

Mesh gelten als eine der in der Szene beliebtesten Bands, wenn es um Elektropop der etwas progressiveren Art geht – Fans von Depeche Mode zu Zeiten von “Black Celebration” sind sicher ebenso Anhänger der Formation wie Fans von New Order, camouflage, Apoptygma Berzerk, etc. Man sieht schon, in eine Schublade stecken lassen sich Mesh zwar nicht schwer, hierin hüpfen sie aber von Ecke zu Ecke, durch abwechslungsreiche Songs, die mal knallig laut, mal im Midtempo und mal balladesk sind. Melodisch sind sie immer, und die Melodien sind sicher die große Stärke von Mesh, gehen sie doch ins Ohr und wollen nicht mehr hinaus. gepaart mit starken Songstrukturen, guter Produktion und einer ansprechenden Stimme ergibt dies eine klasse Band – und Mesh ist eine.

Was aber bringen die drei Jungs aus England live auf die Bühne? Nicht viel an Action, so viel sei vorweg genommen. Sänger Mark lief gemächlich mit Wollmütze auf dem Kopf auf der Bühne hin und her, während Neil und Rich hinter ihren Synthies standen – nun gut, das klingt nicht spannend. Trotzdem sah man eine ansprechende Show, dank toller Hintergrundprojektionen, die wunderbar auf die Musik abgestimmt waren, und dank großartiger Musik, die mit ihrem knackigen Sound den vielleicht zu einem Drittel vollen Saal in Bewegung brachte. Im Gegensatz zu den Studio-Platten, auf denen Marks Stimme teilweise ja durch Verzerrung verhärtet wird, bekam man sein Organ hier ungeschminkt zu hören – prima Vokalist.

Die Songzusammenstellung war eine bunte Mischung aus alten und neuen Stücken, von “Trust You” über “You Didn’t Want Me” oder “Not Prepared” bis “Leave You Nothing” wurde man durchweg mit tollen Stücken bedient. Die B-seite “The Purest People” gab es in einem fetzigen Remix zu hören, sehr stark. Meine als weibliche Begleitung getarnte testperson, die Mesh vorher nicht kannte, tanzte viel und fand das Konzert klasse, Mesh ist also nicht nur etwas für feste Fans. Prima Konzert, trotz etwas dürftiger Bühnenaction der drei Hauptdarsteller – aber bei so überzeugender Musik muss man nicht herum hampeln.

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Links:
Homepage von Mesh
Deutscher Mesh-Fanclub
Homepage der Live Music Hall

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