Home MusikCD-Rezensionen Die Woods of Birnam um Christian Friedel bescheren von Stanislaw Lem inspiriert ein abwechslungsreiches neues Album (mit Gewinnspiel)

Die Woods of Birnam um Christian Friedel bescheren von Stanislaw Lem inspiriert ein abwechslungsreiches neues Album (mit Gewinnspiel)

Autor: Tobi

Woods of Birnam "Solaris"

Woods of Birnam

„Solaris“

(Royal Tree Records, 2025)

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Als die Woods of Birnam um Sänger und Schauspieler Christian Friedel bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises im Mai 2025 in Berlin mehrere Songs spielten – die von Friedel moderiert wurde – brachte sich die Artpop-Band mal wieder einer großen Masse in Erinnerung. Aber auch vorher war die Formation aus Dresden keine unbekannte.

2011 gründeten Philipp Makolies (Gitarre), Uwe Pasora (Bass), Ludwig Bauer (Keyboard) und Christian Grochauder (Schlagzeug) – allesamt Mitglieder der ehemaligen deutschen Popband Polarkreis 18, die 2008 mit „Allein allein“ einen Nummer-1-Hit in Deutschland feiern konnte – die Woods of Birnam mit Friedel. Dem selbstbetitelten Debüt aus 2014 folgten mit „Searching For William“ (2017), „Grace“ (2018), „How To Hear A Painting“ (2020), „Macbeth“ (2022) und „Dorian“ (2023) einige Alben – wobei Onno Dreier ab 2018 Bauer am Keyboard ersetzte, der allerdings bei Theateraufführungen weiter mit vertreten war. Ja, auch im Theater konnte man die Woods of Birnam schon mehrfach erleben, so z.B. ab November 2012 Hauptdarsteller Friedel begleitend bei William Shakespeares „Hamlet“ oder ab Dezember 2016 in der Produktion „Searching For William“, beide am Staatsschauspiel Dresden.

Woods of Birnam (© Carsten Beier)

(© Carsten Beier)

Kunstvoll ging es schon immer zu bei den Woods of Birnam, die auch durch die Teilnahme am deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest 2016 oder den wunderschönen Song „Du bist alles“ in der dritten Staffel der TV-Serie „Babylon Berlin“ 2020 auffielen – und Christian Friedel schaffte inzwischen als Schauspieler den internationalen Durchbruch mit seiner Hauptrolle im zweifach Oscar®-ausgezeichneten, bedrückenden NS-Drama „The Zone Of Interest„, war auch in der dritten Staffel der Serie „The White Lotus“ zu sehen.

Nun gibt es mit „Solaris“ ein neues Album (von dem wir CDs verlosen – siehe unten), und dieses ist nicht nur von Stanislaw Lems Roman inspiriert, im April 2025 flossen bereits Teile der Musik in die unter Regie von Friedel entstandene „Solaris“-Inszenierung am Schauspiel Frankfurt ein.

Im Buch von Lem landet Psychologe Kris Kelvin auf einer Raumstation über dem vom intelligenten Plasma-Ozean Polytheria bedeckten Planeten Solaris, an dessen Oberfläche dreidimensionale, oftmals bizarre Gebilde verschiedenster Formen entstehen. Kelvin begreift, dass es sich basierend auf Erinnerungen auch um Kopien um Menschen handelt, was ihn dazu bringt, seiner tote Frau Harey wiederzubegegnen, während andere Crewmitglieder mit nicht zwingend favorisierten Momenten und Mitmenschen aus ihrer Vergangenheit konfrontiert werden, die gar nicht so leicht wieder loszuwerden sind.

Auf den 45 Minuten des Albums findet man wieder sehr abwechslungsreiche Stücke. Nach dem Intro „Arrival“ bietet das Album die ebenso sphärische wie pulsierend treibende, starke Indie-Pop-Elektro-Nummer „Polytheria“, die als erste Vorab-Single bereits zu hören war, versehen mit einem Text von Robert Gwisdek alias Käptn Peng und im Hintergrund einem Chor, der die unendliche Kreiszahl PI aufzusagen beginnt.

„Solaris“ bietet weitere deutschsprachige Lieder wie das ebenfalls elektronisch pulsierende, schöne „100 Schlüssel“ oder das schwerer voran schreitende „Symmetriaden“ genauso wie englischsprachige und diverse Instrumentals. Auch stilistisch geht es facettenreich zu, wobei der Großteil der Scheibe neben Friedels sanfter, angenehmer Stimme stark von elektronischen Klängen geprägt ist.

„Harey’s Song“ über Kelvins Aufeinandertreffen mit seiner toten Frau ist als schöne Piano-Ballade eine Ausnahme, die am Ende mit sphärischen Flächen noch voller im Klang wird, „Your Eyes“ eine erst mit Ambientklängen ruhig einlullende, dann aber noch dramatischer anmutende Nummer, und „Echoform“ zieht den Intensitätspegel technoid nach oben. Bei Instrumentalstücken wie „The Ocean Remembers“, „Kolloquium“, „L.O.X.“ oder dem zwirbelnden „Degeneration“ geht es auch mal avantgardistischer und experimenteller zu, bevor das packende „Mirror“ kurz vor Schluss noch einmal mit anfänglicher Ruhe und dann aufkommender Dramatik handgemachter klingt und „Leaving Solaris“ ein versöhnlicher Abschieds-Abschluss zu sein scheint.

Alles in allem ist „Solaris“ ein weiteres interessantes Album der Woods of Birnam. Zu diesem führten wir ein Interview mit dem sympathischen Christian Friedel, das ihr hier lesen könnt – mit einer Verlosung von Konzertkarten für die kommenden Tour (siehe unten).

Im Januar 2026 gehen die Woods of Birnam, die bei ihren Auftritten Livekonzert, Theater und Performance fusionieren, mit „Solaris“ auf Tour, sind hier zu erleben:

02.01.26 Dresden – Beatpol (ausverkauft)
03.01.26 Berlin – Mikropol
04.01.26 Hamburg – Bahnhof Pauli
08.01.26 München – Saal X (Gasteig HP8)
09.01.26 Frankfurt – Bockenheimer Depot
10.01.26 Düsseldorf – zakk
11.01.26 Leipzig – Werk 2

woodsofbirnam.com
facebook.com/birnamwoods
instagram.com/woods_of_birnam

Bewertung: 7 von 10 Punkten

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Verlosung

Wir verlosen drei Exemplare der CD. Zur Teilnahme einfach das folgende Formular ausfüllen und absenden. Einsendeschluss ist der 12. Februar 2026. Viel Glück!







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