Home Film “Ich war noch niemals in New York” – am Set der Musical-Verfilmung

“Ich war noch niemals in New York” – am Set der Musical-Verfilmung

Autor: Tobi
Foto-Termin bei "Ich war noch niemals in New York" (Foto: Tobias Matkowitz)

Schauspieler und Verantwortliche von “Ich war noch niemals in New York” zusammen mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet am Set des Filmdrehs
(Foto: Tobias Matkowitz)

Für den Herbst 2019 ist der Kinostart von “Ich war noch niemals in New York” geplant, einer auf dem Erfolgsmusical von Stage Entertainment basierenden Umsetzung des Stoffs. Seit Ende April läuft der Dreh, u.a. in den MMC Studios in Köln, wo wir am 15. Mai den Setpresse-Termin besuchten.

Wer das Musical kennt (hier unser Bericht), der denkt natürlich sofort an die vielen dort genutzten Lieder des großen Udo Jürgens, aber auch an Spaß und Tanz. Dass es klappen kann, ein auf bekannten Songs basierendes Musical auch auf der großen Leinwand umzusetzen, das wurde nicht zuletzt mit “Mamma Mia!” bewiesen – und dessen Erfolg beschert uns nun bald ja schon eine Kino-Fortsetzung.

Nun also wagt man sich auch in Deutschland an die Sache, als Produktion von UFA Fiction, Ziegler Film, Mythos Film, Graf Film und Universal Pictures Productions. Da auch die Film- und Medienstiftung NRW zu den Förderern gehört, stattete auch NRW-Ministerpräsident Armin Laschet dem Set einen Besuch ab und merkte an: “Bei diesem Teil Nordrhein-Westfalens zu sein, freut mich besonders. Hier gute Filme zu machen, das haben wir uns vorgenommen.” Zu seiner Verbindung mit Udo Jürgens gab er zu. “Am Anfang meiner Jugend war es eher uncool, deutsche Musik zu hören. Aber die Songs sind bis heute lebendig. Vor drei, vier Jahren war er das letzte Mal in der LANXESS Arena, und da habe ich ihn erlebt. Daher freue ich mich auch auf den Film, das wird 2019 glaube ich ein großer Erfolg.”

Foto-Termin bei "Ich war noch niemals in New York" (Foto: Tobias Matkowitz)

Hintere Reihe v.l.n.r.: Alexander Dydyna (Drehbuch), Christoph Müller (Geschäftsführer Mythos Film), Philip Borbély (Managing Director MMC Studios), Sebastian Werninger (Geschäftsführer UFA Fiction), Armin Laschet (Ministerpräsident NRW), Nico Hofmann (CEO UFA), Petra Müller (Geschäftsführerin Film- und Medienstiftung NRW), Klaus Graf (Geschäftsführer Graf Film)
Vorne v.l.n.r: Thomas Kiennast (Kamera), Philipp Stölzl (Regie), Mat Schuh, Michael Ostrowski, Heike Makatsch, Katharina Thalbach, Moritz Bleibtreu, Marlon Schramm, Paul Steinschulte (Geschäftsführer Universal Pictures)
(Foto: Tobias Matkowitz)


Die Handlung des Films:

Für Lisa Wartberg (Heike Makatsch), erfolgsverwöhnte Fernsehmoderatorin und Single, steht ihre Show an erster Stelle. Doch dann verliert ihre Mutter Maria (Katharina Thalbach) nach einem Unfall ihr Gedächtnis, kommt ins Krankenhaus und kann sich nur noch an eines erinnern: Sie war noch niemals in New York! Kurzentschlossen flieht Maria und schmuggelt sich als blinder Passagier an Bord eines luxuriösen Kreuzfahrtschiffes.

Gemeinsam mit ihrem Maskenbildner Fred (Michael Ostrowski) macht sich Lisa auf die Suche nach ihrer Mutter und spürt sie tatsächlich auf der „MS Maximiliane“ auf. Doch bevor die beiden Maria wieder von Bord bringen können, legt der Ozeandampfer auch schon ab und die drei finden sich auf einer unfreiwilligen Reise über den Atlantik wieder.

Lisa lernt an Bord Axel Staudach (Moritz Bleibtreu) und dessen Sohn Florian (Marlon Schramm) kennen. Axel ist so gar nicht Lisas Typ, doch durch eine Reihe unglücklicher Missgeschicke kommen sich die beiden schließlich näher… Mutter Maria trifft auf Eintänzer Otto (Uwe Ochsenknecht), der behauptet, eine gemeinsame Vergangenheit mit ihr zu haben – was Maria mangels Gedächtnis natürlich nicht überprüfen kann. Und Fred verliebt sich Hals über Kopf in den griechischen Bordzauberer Costa (Pasquale Aleardi).


Foto-Termin bei "Ich war noch niemals in New York" (Foto: Tobias Matkowitz)

Regisseur Philipp Stölzl mit Heike Makatsch und Moritz Bleibtreu (Foto: Tobias Matkowitz)

Regisseur Philipp Stölzl zeigte sich natürlich auch überzeugt vom Projekt: “Ich bin zum Film gekommen über das Musikvideo. Als sich dann die Möglichkeit bot, einen solchen Film zu machen, da wusste ich – das muss ich machen, das ist die ‘Once in a lifetime’-Chance. Ich glaube, dass die Leute Musik im Film mögen, und ich denke, dass wir das hinbekommen werden mit einem Film, der gewinnend, emotional und reizend ist. Es ist immer etwas sehr Schönes, mit Musik zu tun zu haben. Singen macht einen glücklich. Die Zeiten sind ja etwas düster, aber das Singen lässt einen an das Gute im Menschen glauben, daher macht es so viel Spaß, hieran zu arbeiten.”

Zu den Unterschieden von Film und Musical erläuterte Drehbuchautor Alexander Dydyna: “Ganz ehrlich, es wurde relativ viel verändert. Das Musical ist als Bühnen-Musical eine bisschen verspielte Revue und hat schon Figuren, aber wir mussten schon ziemlich rangehen um einen emotionalen Film zu haben. Wir hatten die große Ehre, dass wir auch ein paar Songs von Udo Jürgens umtexten und dem Film anpassen durften.”

Uwe Ochsenknecht war beim Setpresse-Termin nicht anwesend, das Hauptinteresse lag somit auf Heike Makatsch, Katharina Thalbach und Moritz Bleibtreu. Heike Makatsch erklärte: “Musical, Singen, Tanzen, das sind alles meine Leidenschaften, aber ich bin sicherlich kein Profi. Ich habe mich daher gefreut, dass die Profis mich unter ihre Fittiche genommen haben, Tanz-Coaches und Gesangs-Coaches, die über Monate im Vorlauf mit uns geprobt haben und uns eine Leichtigkeit beigebracht haben. Es wird dann toll, wenn man die Schritte vergisst und wirklich anfängt, zu tanzen, und so weit sind wir jetzt auch schon gekommen – weil der Philipp ja auch gerne Dinge in einer Einstellung dreht, also ohne Schnitt.”

Moritz Bleibtreu hatte zwar noch keinen Drehtag, zeigte sich aber einen Tag vor dem Einstieg in den Dreh genauso ehrlich wie motiviert: “Ich muss gestehen, Udo Jürgens lag irgendwie so gar nicht auf meinem Plattentisch. Aber man muss sagen, das ist musikalisch in seiner Orchestrierung so neu und schön, auf so moderne Art und Weise unkitschig und geschmackvoll geschrieben, dass ich nicht mehr lange gebraucht habe, zu sagen, dass ich das gerne machen würde. Es wird aber bestimmt lange dauern, bis ich mir das angucke, weil ich mich wahnsinnig für den Gesang schäme, da ich noch nie gesungen habe und nur hoffe, dass es irgendwie erträglich ist. Aber es macht mir unheimlich viel Spaß, denn ich habe mich immer um Genres und Vielschichtigkeit bemüht. Der Musik-Film war bis die frühen 70er-Jahre hinein fester Bestandteil der deutschen Filmkultur, und wenn man da jetzt ein Türchen aufstoßen kann, dann wäre das ganz toll.”

Katharina Thalbach bringt zwar die größte Erfahrung im Musik-Bereich mit, hat schon Opern inszeniert oder Brecht gesungen, merkte aber zum Engagement im Musical-Bereich an: “Ich kann nur sagen: ‘Mit 64 Jahren, da fängt das Leben an.’  Ich war wahnsinnig froh, als ich gecastet wurde, habe gejubelt. Ich habe zwar viel mit Musik zu tun gehabt, aber im Film noch nie. Ich bin ein wahnsinniger Fan von Musik-Filmen, weil es ein ganz komisches Gefühl ist, mit dem man da oft raus geht – das hat etwas mit dem Wahnsinns-Zustand von Glück zu tun. Ich finde, es ist viel wert, Leute glücklich zu machen. Ich hoffe, wir schaffen das mit dem Film. Und gerade die Sachen, die man nicht kann, die machen so riesigen Spaß. Ich habe mit 64 Jahren jetzt meine erste Hebefigur von wahnsinnig jungen Männern hinter mir.”

Abgeschlossen wurde der Setpresse-Termin von der Möglichkeit, Heike Makatsch und Michael Ostrowski in einer der angemieten vier Hallen der MMC Studios kurz beim Dreh zuzuschauen – zusammen mit einer äußerst witzig und charmant aufgelegten Katharina Thalbach. Man darf gespannt sein auf das Endergebnis.

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