Home Film “Helmut Newton” – eine unterhaltsame und informative Doku über den Starfotografen

“Helmut Newton” – eine unterhaltsame und informative Doku über den Starfotografen

Autor: Tobi

Am 10. November 2020 veröffentlicht EuroVideo “Helmut Newton – The Bad and the Beautiful” auf DVD und digital.

"Helmut Newton - The Bad and the Beautiful" (© EuroVideo Medien)

Verleih: EuroVideo Medien GmbH
Facebook: facebook.com/eurovideo.de
Filmlänge: 89 Minuten
Sprachen: Deutsch, Originalfassung (Deutsch, Englisch, Französisch)
Untertitel: Deutsch
FSK: freigegeben ab 12 Jahren

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Hintergrund und Handlung (Presseinformation):

Er war einer der Großmeister der Fotografie. Helmut Newton – elegant, verspielt, erfinderisch, provokativ, inspirierend – und inspiriert durch scharfe Beobachtungen und tiefe Kindheitswurzeln im Berlin der Goldenen Zwanziger. Berlin war seine Stadt – und er war Berlin. Aber er war auch ein Kosmopolit. Anlässlich des 100. Geburtstags von Helmut Newton im Jahr 2020 erzählt Gero von Boehms Dokumentarfilm nicht nur die berührende Lebensgeschichte des in Berlin geborenen jüdischen Fotografen, sondern er wirft dabei einen besonderen Blick auf sein nicht unumstrittenes Oeuvre.

Im Film kommen außer dem einzigartigen Frauen-Porträtisten Helmut Newton ausschließlich Frauen zu Wort: Marianne Faithfull, Claudia Schiffer, Charlotte Rampling, Grace Jones, Nadja Auermann, Isabella Rossellini, Anna Wintour, Hanna Schygulla und seine Ehefrau June Newton, aber auch die amerikanische Intellektuelle Susan Sontag.

Anlässlich des 100. Geburtstags von Helmut Newton reist Gero von Boehms mit dem Großmeister der Fotografie durch die Phasen seines außergewöhnlichen Lebens, zeigt seine Arbeit und sein Umfeld. Mit Stimmen von Claudia Schiffer, Marianne Faithfull, Grace Jones und vielen anderen großen Persönlichkeiten.

"Helmut Newton - The Bad and the Beautiful" (© EuroVideo Medien)

(© EuroVideo Medien)

Kritik:

Zum 100. Geburtstags des 2004 bei einem Autounfall verstorbenen Helmut Newton, der am 31. Oktober 2020 gewesen wäre, beschert uns Gero von Boehm (“Deutschland, deine Künstler”, “Henry Miller – Prophet der Lüste”) interessante Einblicke in die bewegte und bewegende Lebensgeschichte des in Berlin geborenen und auch dort begrabenen Starfotografen.

Dass er sich als jüdisches Kind längere Zeit vor den Nationalsozialisten verstecken musste, dann 1938 nach Singapur floh und zwei Jahre später in Australien strandete, wo er auch seine spätere Frau June kennenlernte, und dass es länger dauerte, bis er sich als Fotograf durchsetzen konnte, davon erzählen uns Newton selbst und andere erst später im Film.

Primär geht es also um den Fotografen und seine Werke, und die Mischung aus Fotos, Interviews mit den abgelichteten Prominenten und Archiv- sowie Privatmaterial über Newton kommt hierbei sehr unterhaltsam daher, weil seine Fotos atemberaubend und extravagant waren und weil Newton eine sehr interessante und auch humorvolle Persönlichkeit war.

“Hauptsache, mir gefällt’s” war sein Motto, und so waren die Verantwortlichen von Bulgari damals wenig angetan, als eine Frauenhand mit ihrem Armband einem Grillhühnchen die Beine auseinander zog. Dieses konnte sich natürlich nicht mehr wehren, aber auch die vielen von Newton meisterhaft fotografierten Frauen – Männer mochte er als Motiv nicht sonderlich – gaben sich nur zu gerne in seine ausführenden Hände. Dass er sie hierbei oft dazu bewegte, sich oben ohne oder sogar komplett nackt ablichten zu lassen, was auch durch ihn enttabuisiert wurde, das störte sie nicht – im Gegenteil, sie fühlten sich sogar gestärkt von seinen Bildern, wie wir in den Interviews erfahren.

“Ich bin ein professioneller Voyeur” sagte er mal, interessierte sich aber nicht für die schöne Nackte selbst, sondern für das, was seine Kamera in dem Moment sah, für das Gesamtbild mit nie dem Zufall überlassenen Details in Belichtung, Pose und Szenerie. “Jeder erinnert sich an ein schlechtes Foto, aber niemand erinnert sich an die Qualen, die man für ein gutes Foto durchleiden musste.” Gute Fotos machte er viele. Manche, wie die nackte Grace Jones in Ketten auf dem “Stern”-Cover, sorgten für Diskussionen und waren kleine Skandale, aber Jones lacht hierüber nur und erinnert sich allzu gerne an Newton, den sie nie als Frauenheld erlebte, sondern dessen fantastische Vorstellungskraft und Liebe zur Schönheit der Frauen stets im Mittelpunkt gestanden habe.

“Für mich gibt es in der Fotografie zwei dreckige Worte. Das eine ist ‘Kunst’, das andere ‘guter Geschmack’.” Als Künstler wollte er also nicht gesehen werden, und doch war Helmut Newton ein ganz großer. Gero von Boehms informative und gut geschnittene Doku ist eine bestens gelungene Hommage und porträtiert ihn sehr kurzweilig.

Bonus-Material:

Als Extra findet man lediglich den Kinotrailer.

Trailer:

Bewertung: 8 von 10 Punkten

 


Weitere Spezifikationen:

Verkaufsstart: 10. November 2020
Bildformat: 16:9 (1,85:1)
Ton DVD: Dolby Digital 5.1

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