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“New Order – Die neue Weltordnung” – das dystopische Drama macht fassungslos

Autor: Tobi

Am 19. November 2021 veröffentlicht der Ascot Elite Filmverleih das dystopische Drama “New Order – Die neue Weltordnung” auf DVD und Blu-ray sowie digital.

"New Order - Die neue Weltordnung" Blu-ray (© Ascot Elite Filmverleih)

Verleih: Ascot Elite Filmverleih
Facebook: facebook.com/AscotEliteEntertainment
Filmlänge: 86 Minuten
Sprache: Deutsch, Spanisch
Untertitel: Deutsch
FSK: freigegeben ab 16 Jahren

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Hintergrund und Handlung (Presseinformation):

Michel Francos dystopischer Sozialthriller “New Order – Die neue Weltordnung” wurde 2020 mit dem Großen Silbernen Löwen der Jury und dem Leoncino d’Oro der Jugendjury der Filmfestspiele von Venedig ausgezeichnet. Zudem erhielt er den Publikumspreis des San Sebastian International Film Festival und war in der Vorauswahl für den fremdsprachigen Oscar® und Golden Globe.

Die mexikanische Dystopie spielt zwar in der Zukunft, doch diese Zukunft erscheint bedrohlich nah. Genauso könnten sich die Ereignisse jederzeit in irgendeinem Land der Welt abspielen, in dem die Kluft zwischen Arm und Reich eklatant ist. Der Film ist so realistisch, dass er Angst macht. Dabei beginnt “New Order” optimistisch. Voller Prunk feiert eine Familie der Oberschicht in ihrer gut bewachten Luxusvilla die Hochzeit von Tochter Marianne. Die Gäste fahren in teuren Limousinen vor, dem Brautpaar werden dicke Geldumschläge überreicht. Die emsigen Bediensteten halten sich derweil möglichst unsichtbar im Hintergrund. Doch in der Stadt tobt ein Aufstand der Unterdrückten, und als die Rebellen in das geschützte Ressort eindringen, entlädt sich auch die aufgestaute Wut der Angestellten. Gemeinsam mit den Aufständischen richten sie ein Blutbad an. Der Triumph der Armen ist von kurzer Dauer. Bald übernimmt das Militär die Macht und errichtet einen diktatorischen Überwachungsstaat, in dem die Soldaten willkürlich herrschen und ein Menschenleben – egal ob arm oder reich – nichts bedeutet. Marianne, und mit ihr die Bediensteten Marta und Christian, geraten in die gnadenlosen Mühlen dieses Systems.

In seiner Genauigkeit und Rigorosität erinnert Francos Film hier an “Parasite”. Auch wenn seine spezielle Dystopie stark auf die lateinamerikanische Gesellschaft ausgerichtet ist – ganz so wie “Parasite” es auf die koreanische war -, so ist die Universalität dieser Themen doch überall zu finden.

Der mehrfach preisgekrönte Regisseur und Drehbuchautor Michel Franco (“Después de Lucía”, “Chronic”) schont seine Protagonisten und die Zuschauer nicht. Naián González Norvind (“Gotham”, “Leona”), Mónica del Carmen (“Babel”, “Asfixia”) und Fernando Cuautle (“Amanda”, “Cruz”) machen das Leid ihrer Figuren schmerzhaft spürbar.

"New Order - Die neue Weltordnung" Szenenbild (© Ascot Elite Filmverleih)

(© Ascot Elite Filmverleih)

Kritik:

Michel Francos dystopische Drama “New Order – Die neue Weltordnung” erschüttert und macht fassungslos. Was zuerst nur wie eine lokale Aufruhr scheint, weitet sich rasch über ein ganzes Land aus, und überall hört man Alarme, Schüsse und Hubschrauber, dazu gibt es viele Tote.

Im krassen Gegegnsatz dazu steht die ausgelassene Hochzeitsfeier in gutem Hause, die wir zu sehen bekommen. Auch wenn das Wasser aus dem Hahn mal kurz grün wird und damit ein erstes Anzeichen gegeben ist, dass die mit grünen Farbbeuteln ausgetragene Revolte nicht weit weg ist, scheint zunächst die Welt der Reichen hier noch in Ordnung. Als ein ehemaliger Angestellter kommt, um sich 200.000 Pesos zu leihen, die ihm die dringend notwendige Herz-OP seiner Frau ermöglichen würden, wirkt dies noch wie die maximale Störung des Fests, aber es kommt weit schlimmer.

Während die gutherzige Braut Marianne (Naián González Norvind) dem bereits wieder frustriert abgezogenen Bittsteller hinterher fährt, um zu helfen, eskaliert die Situation im abgeschirmten Luxushaus der Feiernden. Eindringlinge beenden mit Brutalität und Unterstützung des Wachpersonals die Festivitäten, und einige der Angestellten nutzen ihre Chance, um sich mit zynischen Bemerkungen wie “Jahrelang habt ihr auf uns herum getrampelt” zu bereichern.

Nicht so Marta (Mónica del Carmen) und Christian (Fernando Cuautle), die versuchen, der zum Glück abwesenden Marianne zu helfen und sie am nächsten Morgen, als sich die landesweite Aufruhr gelegt hat und Ausgangssperre herrscht, gutgläubig in die Hände des Militärs übergeben, das sie nach Hause bringen will. Aber auch denen kann man nicht mehr trauen, und so wird Marianne zum gepeinigten Objekt einer Lösegeldforderung.

Das alles klingt noch weit normaler als man es serviert bekommt. Der Ausbruch der Gewalt von “60 Millionen Armen” – wie an den Wänden steht – gegenüber Gut- und Bessersituierten wird extrem drastisch dargestellt – hier gibt es kein Erbarmen, keine Schonung, kein Mitleid und keine Sympathien, sondern nur noch gefühlte Pauschalrache, Lust an der Gewalt und Ausspielen neu gewonnener Macht. Dies zusammen mit individueller Geldgier bringt auch das Militär dazu, sich seiner eigentlichen Aufgaben zu entledigen und als Regelsetzer im Land ein übles Spiel zu treiben.

Das Schlimme an “New Order – Die neue Weltordnung” ist hierbei, dass das Ganze nicht allzu unmöglich erscheint, besonders in Ländern, wo die Schere zwischen Arm und Reich heute schon riesig ist, wo Gewalt zur Tagesordnung gehört und wo Korruption Normalität ist. Da kann man nur hoffen, dass solche Szenen Dystopie bleiben.

Bonus-Material:

Als Extra findet man lediglich den Trailer.

Trailer:

Bewertung: 8 von 10 Punkten

 


Weitere Spezifikationen:

Verkaufsstart: 19. November 2021
Bildformat: 16:9 (2,40:1)
Ton Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1
Ton DVD: Dolby Digital 5.1

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