Home Film “Sag du es mir” – wenn die Perspektive für ganz neue Bewertungen sorgt

“Sag du es mir” – wenn die Perspektive für ganz neue Bewertungen sorgt

Autor: Tobi

Am 19. März 2021 veröffentlicht missingFILMs “Sag du es mir”, den mehrfach preisgekrönten Debütfilm von Michael Fetter Nathansky, auf DVD und als VoD.

"Sag du es mir" (© missingFILMs)

Verleih: missingFILMs
Facebook: facebook.com/missingfilms
Filmlänge: 104 Minuten
Sprachen: Deutsch
Untertitel: Englisch
FSK: freigegeben ab 12 Jahren

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Hintergrund (Presseinformation):

“Sag du es mir” wurde vielfach auf nationalen Festivals ausgezeichnet. So erhielt der Film z.B. beim Festival des Deutschen Films in Ludwigshafen den Filmkunstpreis, war Gewinner im Wettbewerb Langfilm bei FILMZ Mainz, wurde beim Achtung Berlin Filmfestival gleich dreifach ausgezeichnet – für das beste Drehbuch, die beste Produktion und das beste Schauspiel-Ensemble. Gisa Flake erhielt zudem den Deutschen Schauspielpreis in der Kategorie Schauspielerin in einer komödiantischen Rolle. Zuletzt war der Film außerdem für den Preis der deutschen Filmkritik in der Kategorie “Bestes Spielfilmdebüt” nominiert.

Handlung:

Nach einem Angriff auf ihre Schwester Silke (Gisa Flake) kehrt Moni (Christina Große) nach fast 20 Jahren zu ihr in die alte Heimat zurück. Moni setzt alles daran den Angreifer ausfindig zu machen und ihre Schwester vor ihm zu beschützen. Doch will Silke – die ihrer Schwester schon lange nicht mehr vertraut – das überhaupt? Und wenn ja, wer ist hier in Wahrheit zu beschützen? Und vor allem vor wem? Und welche Rolle spielt der Täter Rene (Marc Ben Puch) dabei, der selbst nicht (mehr) versteht, wieso er es getan hat?

“Sag du es mir” ist ein ist dramaturgischer Tanz in drei Episoden über Opfer und Täter und die Wahrheit zwischen den Lügen.

"Sag du es mir" Szenenbild (© missingFILMs)

(© missingFILMs)

Kritik:

Mit “Sag du es mir” ist Regisseur Michael Fetter Nathansky ein beeindruckendes Langfilm-Debüt gelungen, zu dem er auch das Drehbuch schrieb. Das erste Drittel des Films lässt hierbei noch gar nicht vermuten, was letztendlich in ihm steckt. Aus Sicht von Moni, die schon lange auf Mallorca lebt und deshalb ihre Schwester schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr gesehen hat, wird uns ganz in Ruhe erzählt, wie sie in der alten Heimat ankommt und versucht, heraus zu finden, wer Silke von einer Brücke in den See gestoßen hat. An der polizeilichen Aufarbeitung des Angriffs zweifelt sie, bindet den eigentlich nur für Befragungen zum Fall eines verschwundenen Mädchens abgestellten Nachwuchspolizisten Deniz (Walid Al-Atiyat) mit ein und forscht selbst nach, bis sie meint, den Täter im Nachbar René (Marc Ben Puch) identifiziert zu haben.

Dann aber wird der Vorfall auch aus seiner Sicht erzählt, und schließlich aus der von Silke. Nach und nach ergibt sich ein ganz anderes Bild auf die Geschehnisse, deren Hintergründe viel weiter gehen als vermutet, denn auch der Selbstmord eines Arbeitskollegen von Silke spielt eine wichtige Rolle. Das ist interessant und belebt den Film immer wieder neu, zeigt sich die Perspektive auf Ereignisse doch als wesentlicher Faktor ihrer Bewertung.

Nathansky hat hierbei keinen Hochglanz eingesetzt, sondern präsentiert die nicht zwingend von Spektakel geprägte Existenz in der tristen deutschen Mittelschicht äußerst authentisch, was nicht nur an den Bildern liegt, sondern auch an den sehr glaubhaften, ganz alltäglichen Dialogen der Protagonisten. Dass Gisa Flake mit dem Deutschen Schauspielpreis für eine komödiantische Rolle ausgezeichnet wurde, leitet hierbei fehl, denn humorvoll geht es nicht primär zu, auch wenn die Unterhaltungen uns hin und wieder zum Schmunzeln bringen. Das schmälert aber nicht ihre Leistung, denn Gisa Flake spielt ebenso stark wie Christina Große. Insgesamt liegt somit ein außergewöhnlicher und überzeugender Film vor, den man fernab von Blockbustern sehr gut anschauen kann.

Bonus-Material:

Als Extras findet man “Making Of”-Clips, Outtakes und den Kinotrailer, außerdem Michael Fetter Nathanskys Kurzfilme “Gabi” (2017, 29 Min.) und “Und weinen können” (2019, 13 Min.).

Trailer:

Bewertung: 8 von 10 Punkten

 


Weitere Spezifikationen:

Verkaufsstart: 19. März 2021
Bildformat: 16:9 (1,77:1)
Ton DVD: Dolby Digital 5.1, Dolby Digital 2.0

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